Samstag, April 27, 2024
StartGründerTalkMischung aus Flexibilität und Sturheit

Mischung aus Flexibilität und Sturheit

Annette Barth und Julian Meyer-Arnek Gründer von ajuma, UV-Bodyguard, in der Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und das Startup ajuma doch kurz vor!

Wir von ajuma wollen ein Bewusstsein für den gesunden Umgang mit der Sonne schaffen! Dafür haben wir den UV-Bodyguard entwickelt.

Der UV-Bodyguard ist ein kleines smartes UV-Messgerät, das mit einer App  kombiniert wird. In der App kann ich jederzeit sehen, wie stark die Sonne gerade ist, wie ich mich am besten schützen sollte, und ich bekomme eine individuell auf mich zurechtgeschnittene Empfehlung, wie lange ich maximal in der Sonne bleiben kann.

In der App kann ich meinen Hauttyp und den Lichtschutzfaktor meiner Sonnencreme eingeben. Das Besondere dabei ist, dass wir UV-Messdaten und Satellitendaten wie beispielsweise Ozonwerte kombinieren, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Es geht um die individuell gesunde Sonnendosis! So kann ich mein Sonnenbrandrisiko reduzieren, und ich tue auch langfristig meiner Haut etwas Gutes und kann mein (UV-bedingtes) Hautkrebsrisiko reduzieren. Aber es geht nicht nur um zu viel UV, sondern auch um zu wenig UV, denn wir brauchen genug Sonnenlicht, um ausreichend Vitamin D zu bilden. Und Vitamin D wiederum hat einen positiven Effekt auf unsere Knochen, unser Wohlbefinden und unser Immunsystem.

Wie ist die Idee zu ajuma entstanden?

Annette war immer schon sehr sonnenempfindlich. Und hat den Klassiker auch schon mehr als einmal erlebt: Es ist ein windiger, leicht bewölkter Tag am Strand, es ist nicht besonders warm, und am Abend… Sonnenbrand. Julian arbeitet schon lange als Wissenschaftler in der Atmosphärenforschung und kennt sich mit dem Thema UV bestens aus. Als unser gemeinsames Kind geboren wurde, wollten wir es bestmöglich schützen und dabei als Familie weiterhin draußen aktiv sein. Nachdem wir nichts Passendes gefunden haben, haben wir uns – erst mal nur für uns selbst – an die Entwicklung gemacht. 

Welche Vision steckt hinter ajuma ?

Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie stark die Sonne gerade ist und wie man sich am besten schützen sollte. Denn wir können die UV-Strahlung weder sehen noch fühlen, weil wir kein Sinnesorgan dafür haben, aber dennoch ist sie da. Durch einen bewussten Umgang mit der Sonne wollen wir dabei helfen, nicht nur Sonnenbrand, sondern auch das umweltbedingte Hautkrebsrisiko zu reduzieren. 

Natürlich ist Sonne in Maßen gesund und macht gute Laune, denn sie sorgt dafür, dass unser Körper Vitamin D bilden kann. Und das ist gut für die Knochen und das Immunsystem. Uns geht es um die gesunde UV-Dosis, also weder zu wenig noch zu viel Sonne. 

Wer ist die Zielgruppe von ajuma?

Wir richten uns vor allem an Familien, an gesundheitsbewusste Outdoorfans und Sportler, aber auch an sonnenempfindliche Menschen oder Menschen mit Hautkrebs-Vorerfahrungen und an alle, die auf einen bewussten Umgang mit Sonne achten wollen oder müssen. 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?

Tatsächlich hat „Die Höhle der Löwen“ uns gefunden! Wir waren als Familie unterwegs und haben einen Anruf bekommen. Ich dachte im ersten Moment an König der Löwen…  wir haben uns riesig gefreut, weil wir eine Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ zu diesem relativ frühen Zeitpunkt noch gar nicht auf dem Schirm hatten. Also haben wir unsere Bewerbungsunterlagen eingereicht und konnten schließlich vor den Löwen pitchen. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Wir haben uns tatsächlich gar nicht so sehr darauf vorbereitet. Klar ist es wichtig, einen guten Businessplan zu haben und seine Zahlen zu kennen, aber den hatten wir ja sowieso schon. Uns war es wichtig, dass wir einfach nur wir selbst sind, deswegen haben wir uns auch nicht extra Pitches von anderen Start Ups vorab angeschaut. Wir haben uns da einfach auf uns selbst konzentriert.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, das es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Das motiviert uns natürlich sehr! Als wir zum Pitch angetreten sind, war uns noch gar nicht klar, was das eigentlich bedeutet. Somit freuen wir uns riesig, dass wir das geschafft haben.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf den UV-Bodyguard aufmerksam werden?

Es ist eine wirklich tolle Chance, dass wir unseren UV-Bodyguard in der Höhle der Löwen vorstellen dürfen! Gerade als Start Up ist es so wichtig, überhaupt wahrgenommen zu werden und Aufmerksamkeit zu bekommen. Ein Tech-Produkt zu entwickeln und wie wir lokal in Deutschland zu produzieren, ist erst mal sehr aufwändig und teuer. Und es dann bekannt zu machen, ist dann fast genauso aufwändig und teuer, und da ist die Unterstützung durch die Löwen selbst und die Höhle der Löwen sooo wichtig und wertvoll. Wir sind  ganz überwältigt vom Presseecho und vom positiven Feedback, das wir bisher  schon bekommen haben!

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?


Wir hatten eigentlich zwei Investoren im Fokus, Carsten Maschmeyer, weil er ein erfahrener Tech Investor ist, oder Nils Glagau, weil er aus dem Gesundheitsbereich kommt und da gut vernetzt ist. 

ajuma, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Im Moment sind wir in DACH gut vertreten, haben aber schon einige internationale Vertriebsanfragen, sowohl aus Europa als auch darüber hinaus, aus Japan oder Vietnam beispielsweise. Wir wollen uns weiter in Richtung internationaler Märkte entwickeln, und natürlich auch unser Produkt weiterentwickeln, und zwar in Richtung Arbeitsschutz und medizinische Anwendungen. Wir haben noch richtig viel vor!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Das Allerwichtigste finde ich: netzwerken! Wir haben im Inkubator der Hochschule München, beim SCE, angefangen, und sind jetzt im Programm esa BIC. Über diese Netzwerke hatten wir schnell Kontakt zu erfahrenen Gründern und Coaches, die uns mit Tipps und Kontakten zu Finanzierung und Entwicklung weiter geholfen haben. Gerade als Gründer ist alles neu, und da kann man wirklich nicht das Rad ständig alleine neu erfinden. Hole dir Tipps und Meinungen, sprich mit möglichst vielen Leuten, so bekommst du ein besseres Gefühl für dein Produkt, Finanzierungsmöglichkeiten oder Unterstützungsangebote.

Das Zweite, was ich wichtig finde: Entscheide, was du wirklich alleine tun kannst und willst, und was du nach außen geben musst. Das ist erst mal schwieriger als es klingt, denn am Anfang fehlt das Geld, und oft auch die Erfahrung, was da noch für Fallstricke im Detail lauern.

Du solltest auf jeden Fall eine Vision haben: wie soll dein Produkt aussehen, was soll es können und auch was nicht. Wichtig ist, diese Vision immer wieder kritisch zu hinterfragen, flexibel zu bleiben und nicht an deiner Vision um jeden Preis festzukleben, aber dich gleichzeitig nicht von jeder einzelnen Meinung beeinflussen zu lassen. Also mit anderen Worten: eine gute Mischung aus Flexibilität und Sturheit hinzukriegen!

Annette Barth und Julian Meyer-Arnek aus München präsentieren den UV-Bodyguard ajuma. Sie erhoffen sich ein Investment von 110.000 Euro für 15 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: TVNOW / Stefan Gregorowius

Sehen Sie ajuma am 03.Mai 2021 in der Höhle der Löwen

Wir bedanken uns bei Annette Barth und Julian Meyer-Arnek für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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