Freitag, April 26, 2024
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Wingcopter ist Startup of the Month im August des Frankfurt Forward Awards

Stellen Sie sich und das Startup Wingcopter doch kurz unseren Lesern vor! 

Mein Name ist Tom Plümmer und ich bin Co-Founder und CEO von Wingcopter. Wingcopter entwickelt und produziert unbemannte Flugsysteme, mit denen wir das Leben von Menschen weltweit durch sinnvolle kommerzielle und humanitäre Anwendungen verbessern wollen. Momentan konzentrieren wir uns auf die Lieferung medizinischer Güter sowie auf Zustellungen von Paketen und Lebensmitteln.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen? 

Während eines längeren Aufenthalts in Ghana habe ich hautnah erlebt, was schlecht ausgeprägte Lieferketten im Gesundheitswesen für den Alltag vieler Menschen bedeuten. Dagegen wollte ich etwas unternehmen. Da ich bereits Erfahrung mit Drohnen im Video- und Fotografiebereich hatte, kam mir die Idee, Drohnen auch für die Lieferung von dringend benötigten Medikamenten einzusetzen. Über einen gemeinsamen Bekannten wurde mir Jonathan Hesselbarth empfohlen, der bereits seit einiger Zeit an einer Drohne tüftelte, die für solche Zwecke ideal war. Ich habe mich mit ihm getroffen, wir waren sofort auf einer Wellenlänge und eine Woche später sind wir gemeinsam durchgestartet und haben aus dem Prototypen ein vielversprechendes Produkt mit hoher Nachfrage entwickelt. 2017 haben wir dann schließlich offiziell die Wingcopter GmbH gegründet.

Welche Vision steckt hinter Wingcopter?

Wir wollen unsere Technologie zum Wohle der Menschheit einsetzen. Mit Hilfe des Wingcopters kann das Leben von Menschen überall auf der Welt verbessert oder sogar gerettet werden. Wir nennen das „Technology with a Purpose“. 

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Neben „Friends and Family“ hat uns auch am Anfang ein EXIST-Gründerstipendium geholfen. Wir waren aber auch in der glücklichen Lage, dass praktisch sofort großes Interesse an unserem Produkt bestand und wir sehr schnell Umsätze hatten. So konnten wir bis auf rund 30 Leute wachsen, bevor wir Ende 2019 einen ersten Venture-Capital-Investor an Bord geholt haben, um noch schneller wachsen zu können. Inzwischen sind wir 70 Leute… Unsere größte Herausforderung war dementsprechend bis dahin immer, die Nachfrage überhaupt bedienen zu können. 

Wer ist die Zielgruppe von Wingcopter? 

Wir richten uns an Unternehmen, NGOs oder Behörden weltweit, die Güter über größere Strecken transportieren wollen, seien es medizinische Produkte, Pakete, Ersatzteile oder auch Essen. So haben wir bereits diverse Projekte erfolgreich durchgeführt, bei denen wir Medikamente in entlegene Regionen Malawis, Tansanias oder Vanuatus gebracht haben und dabei die Wartezeit von Patienten drastisch verkürzen konnten. In Schottland haben wir vor Kurzem Corona-Tests und Schutzausrüstung per Wingcopter auf eine Insel gebracht. Für Merck haben wir in Hessen Pigmentproben über 25 Kilometer zwischen zwei Werksstandorten transportiert. Und mit UPS haben wir eine Partnerschaft geschlossen, um gemeinsam die nächste Generation von Lieferdrohnen zu entwickeln. 

Da man am Wingcopter aber auch sämtliche Arten von Sensoren und Kameras befestigen kann, haben wir auch Kunden, die mit dem Wingcopter beispielweise Stromtrassen inspizieren, Vulkane kartographieren oder Walpopulationen beobachten, wie zuletzt gemeinsam mit einem kanadischen Forscherteam in der Arktis. 

Wie funktioniert Wingcopter? Wo liegen die Vorteile? 

Der Revolutionäre am Wingcopter ist, dass er die Vorteile von zwei Drohnentypen kombiniert: Er kann einerseits wie ein klassischer Multicopter auf engstem Raum starten und landen sowie auf der Stelle schweben. Andererseits kann er aber wie ein Flächenflieger weite Strecken schnell, effizient und leise zurücklegen. Ermöglicht wird dies durch unseren patentierten Schwenkrotormechanismus, durch den die Rotoren des Wingcopters nach dem Start- und vor dem Landevorgang um 90 Grad geschwenkt werden. So können wir praktisch überall starten und landen und trotzdem bis zu 120 Kilometer weit fliegen. Außerdem halten wir mit 240 km/h den Guinness Weltrekord für Drohnen unserer Kategorie. 

Sie sind Startup of the Month im Monat August. Wie geht es jetzt weiter? 

Wir wollen natürlich Startup of the Year werden! Allerdings haben wir aktuell so viel zu tun, dass nicht viel Zeit zum Feiern bleibt. Wir wachsen rasant und suchen für fast alle Unternehmensbereiche Verstärkung. Auf https://wingcopter.com/careers sind etliche offene Stellen ausgeschrieben, aber wir freuen uns auch immer über Initiativbewerbungen von Leuten, die mit Hilfe unserer Technologie die Welt jeden Tag ein Stück besser machen wollen.

Wingcopter, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen unsere Position als einer der weltweit führenden Anbieter von Lieferdrohnen ausbauen, aber auch in andere Bereiche der Drohnenindustrie stärker vordringen.  Dafür entwickeln wir den Wingcopter natürlich stetig weiter. Humanitäre Projekte werden dabei immer ein Fokus von uns bleiben. Wir wollen es schaffen, durch unsere Projekte die in Teilen der Öffentlichkeit noch verbreitete Skepsis gegenüber Drohnenanwendungen in Zustimmung und vielleicht sogar in Euphorie umzuwandeln. Denn unsere Drohnen sind „Drones for Good“.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

  • Traut euch!
  • Etwas Gutes für Umwelt und Menschen zu tun und damit wirtschaftlichen Erfolg zu haben, schließt sich nicht aus.
  • Sucht euch einen oder mehrere Co-Founder, die euch gut ergänzen!

Bildquelle Wingcopter

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Tom Plümmer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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