Freitag, April 26, 2024
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Nicht aufgeben und möglichst früh Kontakte aufbauen

VIPFY Single Sign-on System mit Nutzerverwaltung und Lizenzmanagement

Stellen Sie sich und das Startup VIPFY doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo mein Name ist Markus Müller und ich bin der CEO von VIPFY

VIPFY ist im Moment ein Single Sign-on System mit Nutzerverwaltung und Lizenzmanagement. In Zukunft wollen wir aber eher eine Business Suite für Sartups und Klein und Mittelständisch Firmen werden. Ziel ist es alle benötigten Saas Tools in unserer App zu verwalten. D.h. Die richtigen Tools finden, kaufen, den Nutzern zuweisen und klar Single Sign on für alle Mitarbeiter anzubieten.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe viele Jahre bei einem Domain Registrar im Sales gearbeitet und ich wollte mal etwas neues Versuchen. Ein paar Bekannte erzählten mir von Ihrer Erfahrungen die sie in Ihrem Startup gemacht haben. Das erste Problem war welche SaaS Produkte brauchen wir überhaupt? Erstmal ein Website Builder. Welcher der 100 Anbieter passt am besten zu uns etc. 

Nachdem Sie diese Hürden genommen hatten warten neue auf Sie:

Wer hat welchen Zugang zu welchen Cloud Services? Wie war nochmal das Passwort für Service XY? Welche Services brauchen wir nicht mehr und kosten nur Geld? Warum funktionieren die Logins von XY noch, der arbeitet doch schon XY Monate nichtmehr hier? Ich brauche das Login für den Service XY um die Rechnungen für den Steuerberater rauszusuchen? Habt ihr beim Service XY die neue Kreditkarte eingetragen? Ich muss heute was auf Twitter posten XY hat nur das Password und ist im Urlaub. 

Nach etwas Recherche im Internet fand ich raus das es zwar Tools gab die Teile der Probleme abdeckten z.b. Single Sign-on, Lizenzmanager etc. , aber halt keine Lösung die alles abdeckt. Und so kam ich auf ich auf die Idee von VIPFY

Welche Vision steckt hinter VIPFY?

Unsere Vision ist es ein Tool zu bauen das Firmen bei der Digitalisierung und bei Ihrem täglichen Geschäftsaufwand unterstützt, so das Sie mehr Zeit haben ihr Business Model weiter auszubauen um nicht den Anschluss zum Markt zu verlieren.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Am Anfang war ich alleine mit meiner Idee. Ich habe mit vielen meiner Freunde geredet, aber diese hatten meist kein Interesse, da Sie froh waren frisch nach dem Studium einen festen Job in unser Region bekommen hatten.

Aber nach etlichen Gesprächen konnte ich Pascal Clanget überzeugen mit zu gründen. Nils Vossebein und Jannis Froese habe ich dann beim Startup Weekend an der Universität Saarbrücken kennen gelernt. Wir haben uns gleich gut verstanden und Sie brachten auch die noch fehlenden Kenntnisse mit.

Unser nächstes Problem war die Finanzierung.

In diesem Fall hatten wir Glück, da die Universität Saarbrücken sehr aktiv im Bereich der Exist.de Förderung unterwegs ist. Hier noch mal schöne Grüße an unsere Gründerberaterin Christine Görgen . 

Nach der Förderung war unser Produkt noch nicht ansatzweise fertig, und damit natürlich noch zu früh für Investoren. Wir haben uns dann mit unserem eigenen Geld bis zur Startupsecure Förderung über Wasser gehalten. Das war immerhin ein niedrigerer 6 stelliger Betrag für den wir selbst aufkommen mussten. Hier noch nette Grüße an das Team des CISPA.de Acclerators die uns bei der Antragstellung unterstützt haben.

Wer ist die Zielgruppe von VIPFY?

Unsere Zielgruppe sind Kleine und Mittelständische Unternehmen und Startups mit bis zu 50 Mitarbeitern. 

Wie funktioniert VIPFY? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

VIPFY ist im Moment noch ein Single Sign-On System. D.h. Jeder Mitarbeiter kann sich über das VIPFY Dashboard mit einem Klick in seine vom Admin zugewiesenen SaaS Dienste einloggen. Dies erhöht die Sicherheit und spart Zeit. Zusätzlich hat der Mitarbeiter die Möglichkeit seine Accounts an seine Urlaubs- / Krankheitsvertretung zu übertragen ohne das Passwort weiterzugeben (Vacation Feature).

Der Firmen Admin hat zusätzlich noch Zugriff  auf das User Management dort kann dieser auf einen Blick erkennen welcher Mitarbeiter welche SaaS Tools zugewiesen bekommen hat. Darüber kann er auch SaaS Lizenzen an Mitarbeiter oder ganze Teams verteilen oder entziehen. Admin könne auch anhand der neuen Usage Tracking Funktion erkennen welche Services nicht genutzt werden, diese kann er dann löschen um Geld zu sparen. In Zukunft werden wir unser Produkt noch um einen Marktplatz, einen Vorschlags- und einen Sicherheitsalgorithmus erweitern.

Der Markplatz ermöglicht es den Admins direkt alle Lizenzen beim Einrichten eines neuen Nutzers automatisch mit zu erwerben. Natürlich gibt es auch den umgekehrten Weg wenn ein Mitarbeiter die Firma verlässt. Dabei zentralisieren wir auch die Rechnungen aller Services, so dass unsere Kunden nur einmal im Monat eine Rechnung von uns erhalten.

Der Vorschlags-Algorithmus unterstütz die Admins die richtigen Saas Produkte für sein Unternehmen zu finden. Um die besten Vorschläge zu machen, werden die Größe des Unternehmens, seine Wachstumspläne und das, was andere Unternehmen im gleichen Bereich gekauft haben, einbezogen. Der Sicherheitsalgorithmus schützt die VIPFY APP und alle eingebunden Services vor dem Zugriff von unberechtigten Nutzern. Dafür werten wir konstant die Mausbewegungen der angemeldeten Person aus. Da jeder Nutzer die Maus unterschiedlich bewegt, können wir dadurch unberechtigten Zugriffe erkennen. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Uns hat Corona sehr hart getroffen. Unsere Startupscure Förderung startete im Februar. Im März sollten die neuen Mitarbeiter anfangen und natürlich angelernt werden. Während des ersten Lockdowns haben wir unser Büro geschlossen und  mussten die Mitarbeiter Im Homeoffice anlernen, was sich schwieriger und langwieriger herausstellte als wir gedacht hatten.  

Für 2020 hatten wir auch geplant viele Startup Messen zu besuchen um mit potentiellen Neukunden und Investoren in Kontakt zu kommen. Leider wurden die Messen alle abgesagt und durch Onlinemessen ersetzt, welche leider nicht so ergiebig waren wie die Face to Face Meetings auf den Messen.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Sicherheitshalber haben wir unsere Mitarbeiter alle ins Homeoffice geschickt. Sales und Investorensuche haben wir auf Linkedin verlagert, was auch recht gut funktioniert. Ansonsten haben wir festgestellt, dass Entscheidungen viel länger dauern als vorher.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Corona hat einen massiven Push für Software as a Service Produkte ausgelöst, was auch unserem Produkt VIPFY zugutekommt.  Homeoffice wurde in Firmen möglich, wo es vorher angeblich nicht umsetzbar war.

Ich hoffe die Firmen behalten dies bei und stampfen die neugeschaffenen Homeoffice Regeln nicht am Ende der Krise wieder ein, sondern überlassen den Mitarbeitern die Entscheidung, wo sie arbeiten wollen. Warum sollten wir wieder zurückgehen? Es hat viele Vorteile für die Umwelt und die Firmen sparen auch noch Geld.

VIPFY, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Als erstes wollen wir unserer bestehendes Produkt, um einen Marktplatz mit einem Vorschlagsalgorithmus erweitern. Ziel ist es unseren Kunden alle Services aus einer Hand mit einem zentralisierten Billing anbieten zu können. Der Vorschlagsalgorithmus soll noch unentschlossenen Firmen die best möglichen Services passend zu ihrem Business Modell vorschlagen.

Auch würden wir gerne unser Produkt weltweit vertreiben und vielen kleinen Unternehmen bei der Digitalisierung zu helfen, so dass sie eine Überlebenschance im Wettbewerb, gegen die großen Online Unternehmen oder Bedrohungen wie Corona haben.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Wenn du kein bekannter Gründer bist, musst du mit hunderten Investoren sprechen bis jemand investiert. Nicht aufgeben und möglichst früh Kontakte aufbauen.
  2. Du wirst 100 verschiedene Gründe hören, warum dein Business Model nicht funktioniert. Mach weiter und probiere aus was für dich funktioniert
  3. Und immer dran denken ->Nach der Förderung/dem Investment ist meist vor der Förderung/dem Investment.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Markus Müller für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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