Donnerstag, April 18, 2024
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vilisto: selbstlernende Heizkörper Thermostate namens ovis senken Betriebskosten

Stellen Sie sich und das Startup vilisto kurz unseren Lesern vor!

Unternehmen, Bund, Länder und Kommunen stehen in der Pflicht, ihren Energieverbrauch zu reduzieren. Dabei wird in den Gebäuden oft unbewusst Energie verschwendet, da die Kosten nicht von den Nutzern persönlich getragen werden. Dies ist ein klassisches Trittbrettfahrer-Problem und tritt insbesondere in Büro- und Verwaltungsgebäuden sowie Schulen auf.


So werden die Räume meist durchgehend beheizt, obwohl sie bis zu 80 % der Zeit gar nicht und oft sehr unterschiedlich genutzt werden. Dies ist auf Feiertage, Wochenenden, Dienstreisen, Abwesenheitszeiten bei Nacht oder auch Ferienzeiten zurückzuführen. Daraus ergibt sich ein enormes Potenzial zur Senkung des Energieverbrauchs, welches durch die bloße zentrale Absenkung der Heizung über Nacht nicht im vollen Maße ausgeschöpft wird.

Zur Lösung des Trittbrettfahrer-Problems haben wir mit vilisto eine Technologie entwickelt, die dieses Einsparpotenzial ausschöpft. Für die Nutzer entsteht dabei kein Mehraufwand. Unsere selbstlernenden Heizkörper Thermostate namens „ovis“ besitzen eine integrierte Anwesenheitserkennung. Durch Bewegungs-, Schall- und Lichtsensoren, die direkt im Thermostat verbaut sind, lernt das System automatisch, wann der Raum genutzt wird. An kalten Tagen heizt „ovis“ vor, nach der Nutzung wird die Temperatur wieder abgesenkt. Wir beziehen zusätzlich lokale Wetterdaten in die Analyse ein. Diese helfen dem System dabei zu berechnen, wie lange der Raum benötigt, um sich aufzuheizen. Es lernt jeden Tag dazu und verbessert das gelernte Profil. Somit erreichen wir beim Heizen Energieeinsparungen von über 30 Prozent.


Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Der wichtigste Grund ein eigenes Unternehmen zu gründen, ist, für ein Problem eine Lösung zu finden. So ist es natürlich auch bei vilisto: Wir haben einen Weg gesucht, Klimaschutz niedrigschwellig und kostengünstig, aber dennoch effektiv zu machen. Eine vergleichbare Lösung für das Problem von Energieverschwendung in Gebäuden gab es bislang noch nicht – das haben wir geändert. Noch dazu machen eine Reihe von persönlichen Vorteilen für mich die Selbstständigkeit sehr attraktiv: Die Unabhängigkeit von Arbeitgebern sowie bestimmte Freiheiten sind mir wichtig und waren eine große Motivation, vilisto zu gründen.

Welche Vision steckt hinter vilisto?

Eine Welt, in der alle Menschen achtsam mit ihrer Umwelt umgehen und dank technischer Innovationen nur so viel Energie verbrauchen, wie sie für ihr Wohlbefinden benötigen – das ist die Vision, die uns bei vilisto antreibt.

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wenn man ein Unternehmen aufbaut, ist eigentlich jeder Schritt erstmal eine große Herausforderung. Noch dazu ist unser Produkt völlig neuartig und wir mussten bei der Entwicklung komplett neue Wege gehen. Bei jedem Schritt mussten wir uns sämtliche Prozesse selbst aneignen, sei es beim ersten Prototyp, beim ersten Kunden, dem ersten Mitarbeiter bis jetzt zur Wachstumsphase. Auf diesem Weg habe ich immer wieder wertvolle Unterstützung erhalten, fachlich und finanziell. So wurde das Projekt unter anderem von KIC InnoEnergy SE sowie diversen Business Angels und Experten aus der Energiewirtschaft, Immobilienwirtschaft und Produktions- und Entwicklungsgewerbe unterstützt. In den vergangenen Monaten nahm uns zudem :agile, der Accelerator und Seed Investor von E.ON, in seine Startup-Klasse auf. Hier wurde uns nicht nur finanzieller Support, sondern auch individuelles Training und Coaching sowie Zugang zum Netzwerk von E.ON geboten.

Wer ist die Zielgruppe von vilisto?

Mit vilisto fokussieren wir uns ausschließlich auf gewerbliche oder öffentliche Gebäude. Dazu gehören zum Beispiel Büros, Schulen, Rathäuser und so weiter.

Wie funktioniert vilisto? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere automatischen Thermostate „ovis“ bringen wir jeweils an den Heizungen im Gebäude an. Über ein Onlineportal können Einstellungen am Systems vorgenommen werden. So ist es möglich, zentral für jeden Raum die Soll- und Absenktemperaturen zu definieren. Zudem können erfasste Raumdaten visualisiert und eingesehen werden. Das Dashboard ermöglicht somit ein effizientes Management des Gebäudes sowie eine Überwachung der Heizkörper aus der Ferne.

Für den Kunden ergeben sich aus dem System zahlreiche Vorteile. Das Wärmemanagement im Gebäude wird komplett digital und der Energieverbrauch transparent. Die Steuerung der Heizkörper erfolgt automatisch mit unserem selbstlernenden System. Dieses verbraucht nicht mehr Energie, als der Nutzer für sein persönliches Wohlbefinden auch wirklich benötigt. Zudem trägt das System zu einem effektiven Klimaschutz bei, denn schließlich wird der CO2-Ausstoß um bis zu 40 Prozent reduziert. Das System refinanziert sich durch Einsparungen bei den Heizkosten außerdem innerhalb kürzester Zeit. 

Wie ist das Feedback?

Wir können uns über die Auftragslage derzeitig nicht beschweren, dementsprechend ist das Feedback sehr gut!

vilisto, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

vilisto wird eine immer größere Rolle im Bereich der Energieeffizienz im Gebäudesektor spielen. Wir entwickeln uns dabei stetig fort und arbeiten an der Verbesserung des Produktes, neuen Partnerschaften und Vertriebsnetzwerken. Dank uns wird Klimaschutz für Gebäudebesitzer und -betreiber einfach.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens: Halte durch! Zu jeder Gründungsgeschichte gehören auch harte Zeiten. Diese zu überwinden gehört zu den wichtigsten Leistungen erfolgreicher Unternehmer.

Zweitens: Fokus im Auge behalten. Vor allem in der Anfangszeit ist es wichtig, dass man sich auf einen wesentlichen Aspekt oder ein Hauptziel konzentriert. Man kann nicht alles auf einmal machen – manche Ziele kannst du erst dann angehen, wenn dein Unternehmen bereits in einer stabilen Lage und auf einem erfolgreichen Weg ist.

Und drittens: Kontinuierlich Feedback einholen. Nur wenn Gründer mit Kunden und Partnern über ihr Produkt sprechen, werden sie auf alle Schwachstellen aufmerksam. Stillstand ist tödlich, ein Unternehmen sollte sich und seine Produkte stetig weiterentwickeln – Feedback ist dabei der richtungsweisende Kompass. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Christoph Berger für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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