Freitag, März 29, 2024
StartFood StartupsVon Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen

Von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen

Vetain: veganes Proteinpulver in Bioqualiltät in nachhaltiger Verpackung

Stellen Sie sich und das Startup Vetain doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Philipp Riedl und Luca Gruber aus Zorneding, ca. 20km südöstlich von München. Wir sind begeisterte Sportler und haben uns daher auch vor knapp 4 Jahren beim Sport kennengelernt. 

Im August 2020, nach dem Abitur, gründeten wir unser Start-Up „Vetain“, in das wir seither all unsere Energie gesteckt haben. Das Ziel: Sportlern und ernährungsbewussten Menschen leckere und natürliche Proteinpulver in Bioqualität samt nachhaltiger Verpackung anbieten zu können. Vetain setzt sich aus den Begriffen „vegan & sustainable“ zusammen, auf Deutsch: vegan und nachhaltig. Wir bieten damit eine gesunde und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Proteinquellen am Markt, die wir bis dato vermisst haben. Wir vertreiben unsere Produkte primär über unseren Onlineshop.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Im Herbst 2019 entschied sich Luca dazu, vegan zu werden. Da wir uns daher zu diesem Zeitpunkt sehr stark mit unserer Ernährung auseinandergesetzt haben, wurde uns schnell klar, dass unser Konsum von Molkenprotein mit ca. einem halben Liter Milch pro Tag einfach nicht gesund sein konnte.

Dies machte sich nach einiger Zeit auch an unserer Haut bemerkbar.

So stiegen wir auf veganes Proteinpulver um. Hier wurden wir jedoch immer enttäuscht: Entweder schmeckte der Shake extrem sandig, künstlich oder er enthielt minderwertige Zusatzstoffe. Des Weiteren störte die wenig umweltfreundliche und nachhaltige Verpackung aus Plastik und Aluminium, in der die jeweiligen Proteine verpackt waren.

Wir dachten uns: „Das können wir doch besser!“

Welche Vision steckt hinter Vetain?

Zum einen möchten wir natürlich allen Menschen helfen, die so wie wir damals auf der Suche nach einer guten veganen Proteinzufuhr sind. Hier sollte immer die Qualität an erster Stelle stehen. Lange Zutatenlisten, Süßstoffe und künstliche Aromen sind für uns genau das Gegenteil von dem, was wir unter gesunder Ernährung verstehen. 

Außerdem wollen wir der nächsten Generation eine Welt hinterlassen, die lebenswert ist. Daher haben wir uns vorgenommen, die Lebensmittelbranche nachhaltig zu verändern. Dazu gehört für den Anfang, pro Produkt drei Bäume zu pflanzen, soziale Projekte zu unterstützen und faire Preise zu propagieren, damit sich mehr Menschen eine gesunde Ernährung leisten können. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir standen schon vor einigen Herausforderungen. Die größte Herausforderung für uns selbst waren die Lieferschwierigkeiten. Durch die Corona-Pandemie, die Suez-Kanal-Krise und das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen kam es zu extrem starken Verzögerungen bei Zulieferern. Dadurch hat sich unser Launch um knapp 3 Monate nach hinten verschoben. Außerdem war es anfangs sehr kompliziert, einen Hersteller zu finden, der nachhaltige, lebensmittelgeeignete Verpackungshülsen ohne Kunststoff und Aluminium herstellt. Bis heute sind wir zum Beispiel noch auf der Suche nach umweltfreundlichen Sample-Tütchen.

Durch unsere Kickstarter-Kampagne konnten wir im März dieses Jahres erfolgreich innerhalb von drei Wochen über 16.000€ einsammeln. Das war für uns der Grundstock, mit dem wir die erste Produktion anschieben konnten.

Wer ist die Zielgruppe von Vetain?

Unsere Kernzielgruppe besteht primär aus Sportlern. Darüber hinaus sehen wir, dass auch mehr und mehr ernährungsbewusste Verbraucher sich mit dem Thema Protein auseinandersetzen. So ist unser Produkt im Grunde für jeden interessant, der sich gerne gesund und eiweißreich ernähren möchte. Und hier ist noch wichtig zu sagen: Veganes Proteinpulver ist nicht nur eine Option für Veganer! Nur weil jemand Fleisch isst, heißt das nicht, dass veganes Protein nichts auch für ihn oder sie eine Alternative ist.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Im Gegensatz zu vielen Anbietern am Markt stand für uns von Anfang an fest, ausschließlich hochwertigste Zutaten zu verwendet. So ist es uns gelungen, mit ausschließlich natürlichen Zutaten ein bio-zertifiziertes Produkt zu entwickeln, das sehr gut schmeckt und cremig ist. Auch unsere Nährwerte sind top. 

Neben unseren fertigen Proteinmischungen bieten wir darüber hinaus auch personalisierbares Superfood-Protein an. Das Besondere daran ist, dass man sich sein Protein – ähnlich wie beim Konzept von mymuesli – selbst zusammenstellen kann. Superfood-Varianten wie Acerolapulver oder Acai und vieles mehr stehen zur Auswahl. Außerdem sind alle unsere Produkte nachhaltig verpackt. Das bedeutet, wir benutzen überhaupt kein Plastik oder Aluminium für die Produktverpackung und auch für die Versandverpackungen, die zum Großteil aus Graspapier und Altpapier bestehen. Emissionen, die sich aus Herstellung und Logistik ergeben, gleichen wir durch ein Aufforstungsprojekt mit unserem Partner „Eden-Reforestation-Projects“ aus. 

Vetain, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Langfristig wollen wir unser Produktportfolio um weitere Lebensmittel erweitern und den Schritt in den Einzelhandel wagen. Da unser Name uns ermöglicht, in puncto Produkten sehr flexibel zu sein, stehen uns alle Möglichkeiten offen. Unsere zwei unumstößlichen Grundsätze, vegan und nachhaltig, sind dabei unser Leitstern. Auch die Expansion in andere Märkte wollen wir langfristig anstreben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Wir würden angehenden Gründern raten, sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Fehler sind menschlich und man lernt zum Glück daraus. Und ein langer Atem ist wichtig – es zahlt sich letztendlich immer aus. Außerdem muss man als Bootstrapped-StartUp auf jeden Fall die Finanzen im Griff haben – wir legen viel Wert darauf, quasi immer in real-time über unsere Finanzsituation im Bilde zu sein. Bei wichtigen Dingen lohnt es sich jedoch auch, Experten zu Rate zu ziehen. So kann man sich manches Lehrgeld sparen.

Und ein letzter Tipp – der banal klingt, aber schon oft zum Scheitern von Projekten führte: Vor der Namensgebung eines Produkts / einer Dienstleistung auf jeden Fall eine Markenrecherche durchführen und dann Domains und Marke anmelden.

Wir bedanken uns bei Philipp Riedl und Luca Gruber für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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