Dienstag, März 19, 2024
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UNOWN Leasing-Service für nachhaltige Mode

Stellen Sie sich und UNOWN doch kurz unseren Lesern vor!

UNOWN ist ein Online-Leasing-Service für nachhaltige Mode. Kundinnen können von uns kuratierte Kleidungsstücke leasen anstatt sie zu kaufen, und dabei flexibel zwischen ein bis vier Monaten wählen. Mit dem Service wollen wir es einfacher machen, weniger und bewusster Fashion zu konsumieren ohne dabei auf Vielfalt und Abwechslung verzichten zu müssen. Denn Kleidung ist ein wichtiges Mittel um sich selbst auszudrücken und zu experimentieren, was wir auf eine einfache und verantwortungsvolle Weise ermöglichen. Gleichzeitig lernen wir durch den Service viel über die Attraktivität und Langlebigkeit von Kleidung – Insights, die wir mit Partner-Marken teilen.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Es gibt viele nachhaltige Fashion Brands und Online-Marktplätze, aber letztlich dreht sich auch dort immer alles um’s kaufen und besitzen. Viele Menschen wollen heute aber weniger besitzen und stattdessen lieber Zugang zu Ressourcen – die Stichworte hierzu sind Minimalismus und bewusster Konsum. Wir sind fest davon überzeugt, dass nach den Bereichen Mobilität und Medien Kleidung der nächste Bereich ist, in dem das Prinzip „Nutzen statt Besitzen“ einen ganzen Markt umkrempeln wird. 

Was war bei der Gründung von UNOWN die größte Herausforderung?

Viele Startup-Ideen lassen sich mit einer einfachen Landing Page vertesten, die fast nichts kostet. Bei UNOWN war klar, dass wir echtes Kundeninteresse nur dann beweisen können, wenn wir einen funktionierenden Service entwickeln, für den Kundinnen auch wirklich zahlen. Den digitalen Service und das dazugehörige Inventar innerhalb weniger Wochen aufzubauen war (und ist) definitiv ein Kraftakt.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Man muss sogar! Wir bewegen uns mit unserem Mode-Leasing-Service bis zu einem gewissen Grad auf der grünen Wiese, es gibt kaum Wettbewerb und wir etablieren einen ganz neuen Umgang mit Kleidung. In so einer Situation kann man keine perfekte Lösung aus dem Hut zaubern. Neue Features und Ideen setzen wir deshalb schnell als Prototypen um und lernen durch sie, in welche wir mehr Entwicklungsarbeit stecken sollten. Aktuell arbeiten wir beispielsweise an der Automatisierung von Messenger-basierten Services, damit Kundinnen künftig ein Lease per WhatsApp verlängern können.

Welche Vision steckt hinter UNOWN Fashion?

Wir wollen, dass Kleidung länger am Leben bleibt und insgesamt weniger Textilmüll entsteht. Allein in Deutschland produzieren wir 50 Millionen Tonnen Textilabfälle pro Jahr und weltweit landen 60% aller Textilien auf der Müllhalde, wo sie verbrannt und damit als Ressource vernichtet werden. Der geschlossene Kreislauf unseres Leasing-Services soll ein Teil der Lösung sein, neben innovativen Materialien und besserer Recycling-Technologie.

Wer ist die Zielgruppe von UNOWN Fashion?

Besonders angesprochen fühlen sich Frauen zwischen 25 und 44 Jahren, denen Nachhaltigkeit und bewusster Konsum wichtig ist, aber die auch Lust an Mode haben. Die meisten haben in den Bereichen Ernährung und Mobilität bereits auf nachhaltigere Optionen umgestellt, aber bei Kleidung finden sie kaum Alternativen zu Fast Fashion. Für sie wollen wir zur ersten Anlaufstelle werden.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Drei Dinge: Wir legen viel Wert darauf, dass wir in Ästhetik und Kundenerlebnis mit der konventionellen Modeindustrie mithalten. Wir entwickeln deshalb mobile-first und binden zum Beispiel Messenger-Dienste ein, um Mode-Leasing denkbar einfach zu machen. Außerdem legen wir viel Wert auf die richtige Kuratierung von Nischen- und Premium-Brands aus aller Welt, wir haben zum Beispiel Kowtow, Elementy und Kings of Indigo an Bord. Zu guter Letzt ist unser Leasing-Service ein einfacher und günstiger Einstieg in die Welt der Fair Fashion, die für viele sonst zu teuer wäre. 

UNOWN Fashion, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen zur ersten Anlaufstelle für interessante Fair Fashion werden. Dafür werden wir unseren Service in den kommenden Jahren für neue Zielgruppen weiterentwickeln. Unsere Idee ist, dass wir nur noch 60% unseres Kleiderschranks besitzen, z.B. die perfekt sitzende Jeans und die zeitlosen Klassiker. Die anderen 40% teilen wir mit anderen im Leasing-Prinzip, nutzen so Ressourcen besser und befreien uns von unnötigem Ballast im Kleiderschrank.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Priorisieren, priorisieren, priorisieren! Der Tag hat nicht genügend Stunden, um sich jedem Thema widmen zu können.   

Man sollte von Beginn an Klarheit darüber haben, welche Finanzierungsmöglichkeit einem offen stehen und wie sich das Geschäftsmodell in der Zukunft monetarisieren lässt. 

Jede Chance nutzen, um von Kunden, Mentoren und anderen Gründern Feedback zu erhalten, denn so kann man sich den ein oder anderen Umweg ersparen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Linda Ahrens und Tina Spießmacher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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