Mittwoch, April 24, 2024
StartGründerTalkNutzt die Chance, so viel und so schnell wie möglich zu lernen

Nutzt die Chance, so viel und so schnell wie möglich zu lernen

troy revolutioniert die Inkasso Branche mit Methoden aus Marketing und CRM

Stellen Sie sich und das Startup troy doch kurz unseren Lesern vor
troy ist ein FinTech-Start-up. Wir, mein Kollege Till Völzke und ich, haben troy im Jahr 2017 mit der Mission gegründet, die tradierte, unpersönliche und bürokratische Inkasso-Branche mit Methoden aus Marketing und CRM zu revolutionieren, um für Auftraggeber nicht nur die Forderungen zu realisieren, sondern auch die Kundenbeziehungen zu erhalten.

Ich war vor troy Mitgründer von YES.com, nachdem ich 12 Jahre lang für arvato/Bertelsmann Geschäfte in den Bereichen Datenmanagement, Dialogmarketing und Finanzdienstleistungen geleitet habe. Till ist ein absoluter Inkasso-Fachmann mit 16 Jahren Branchen-Erfahrung. Nach Stationen bei EOS und Sitel war er vor der Gründung von troy zehn Jahre lang Geschäftsführer des Osnabrücker Inkasso-Unternehmens Prodefacto Forderungsmanagement.

Wie ist die Idee zu troy entstanden?
Es gibt mehrere Studien, die belegen, dass ein relevanter Teil der Menschen wegen Vergesslichkeit oder kurzfristiger Engpässe im Inkasso landen. Diese Fakten brachten Till und mich auf die Idee, unsere Erfahrungen aus Inkasso, Datenmanagement und Marketing zusammenzubringen. Wir sind davon überzeugt, dass Inkasso im Zeitalter von Customer Experience, Omni-Channel und künstlicher Intelligenz mit einem anderen Selbstverständnis, anderen Tools und anderen Methoden betrieben werden muss, als es bislang der Fall ist.

Welche Vision steckt hinter troy?
Unsere Vision ist es, Inkasso zu einem positiven Erlebnis zu machen, für alle jene Kunden, die versehentlich oder unverschuldet dort gelandet sind.

So schaffen wir es, neben der erfolgreichen Realisierung der Forderungen auch die Beziehungen zwischen Mandant und Kunden zu erhalten.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die Frage nach den Herausforderungen ist interessant. Spontan fühlt es sich für mich so an, als hätte es bislang keine relevanten Herausforderungen gegeben. Das trifft natürlich nicht zu. Uns fordert insbesondere die Komplexität, die sich in unseren Systemen aus der Verbindung der Welten Inkasso, Marketing und Machine Learning ergibt.

Dass sich selbst das für mich nicht als Herausforderung anfühlt, liegt vielleicht daran, wie wir mit Hürden umgehen.

Wir haben das Glück, dass jeder einzelne des troy-Teams sofort in den Lösungsmodus umschaltet. Demnach haben wir direkt die nächsten Meilensteine im Blick. Dass der Weg dann auch noch viel Spaß macht und große Zufriedenheit stiftet, verstärkt das Gefühl sicher noch.

Auch was die Finanzierung anbelangt, haben wir nur gute Erfahrung gemacht. Die ersten Schritte sind wir mit eigenem Geld gegangen, das uns die Luft gegeben hat, die erste externe Finanzierungsrunde nicht über das Knie zu brechen. So konnten wir dann tolle Investoren wie den High-Tech Gründerfonds, den erfahrenen Serien-Gründer Hans-Jürgen Even mit seinem Founder Catalyst 3E Capital Group, sowie großartige Business Angels aus der FinTech-Welt für uns gewinnen. Mit ihnen haben wir im Mai eine 7-stellige Runde abgeschlossen, mit der wir bereits wichtige Bausteine unserer Vision umsetzen konnten.

Wer ist die Zielgruppe von troy?
Große und mittelständische Unternehmen mit anspruchsvollen Kunden profitieren besonders von unserem neuen Inkasso. Durch die Nutzung von CRM-Methoden und Tools erreichen wir, dass sich unsere Inkasso-Prozesse mit den Qualitätsstandards des Customer Care unserer Auftraggeber messen lassen können.

So erreichen wir die beste Realisierung und den Erhalt möglichst vieler Kundenbeziehungen.

Von den innovativen Services unseres Mandantenportals, zum Beispiel die große Flexibilität für eigene Analysen, profitieren insbesondere Unternehmen, für die Data Mining eine Rolle spielt. Auch dies wird tendenziell eher bei großen und mittelständischen Unternehmen der Fall sein.

Wie funktioniert troy?
troy optimiert die Customer Experience im Inkasso. Da Kunden in ihrem Medienverhalten sehr unterschiedlich sind, definieren wir über Multichannel-Typologien den Kanalmix, der für den jeweiligen Kunden der beste ist. Wir sind also als FinTech nicht pauschal “mobile/online first”, sondern kommunizieren mit dem Kunden über die von ihm präferierten Kanäle.

Wir nutzen Targeting und optimieren die Art der Ansprache aufgrund eigener Erfahrung, externer Datenquellen und mithilfe von Kontextinformationen unserer Mandanten. Wir bieten dem Kunden einfache digitale Lösungen, zum Beispiel zur Zahlung oder zur Vereinbarung von Raten. Zusätzlich nutzen wir Elemente aus dem CRM, um die Kundenzufriedenheit während der Begleitung durch uns zu optimieren.

Welche Vorteile bietet troy? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir sind die Kundenbewahrer in der Inkasso-Branche. Die Neu-Interpretation des Inkasso-Prozesses aus einer Marketing- und Vertriebsperspektive sorgt dafür, dass wir Kunden weiter wie Kunden behandeln, nicht ausschließlich wie Schuldner.

Besonders erfreulich ist, dass sich dies auch positiv auf den Beitreibungserfolg auswirkt.

troy, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen Europas kundenfreundlichstes Inkassounternehmen sein und in fünf Jahren zu den Marktführern aufgeschlossen haben. Als FinTech sind wir ein Tech-Unternehmen und unsere einzigartige troy-Plattform soll uns nachhaltige Wettbewerbsvorteile in der Verbindung von Inkasso und CRM, sowie in den Bereichen Machine Learning, Datenschutz und Adressmanagement geben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Entwickelt eine klare Mission, Vision und darauf angepasste Positionierung. Neben der Formulierung, was ihr machen wollt, solltet ihr klar sei, was ihr nicht machen wollt. Diese Nicht-Ziele helfen dabei, eure Ausrichtung zu schärfen!

Gewinnt tolle Menschen für euer Team, die zu euch passen und eure Überzeugungen teilen. Wenn ihr große Ziele habt, ist es wichtig, dass euch die Leidenschaft verbindet.

Nutzt die Chance, so viel und so schnell wie möglich zu lernen. Das gilt nicht nur für kurze Release-Zyklen von Software, sondern auch für eure Management-Skills. Denn ein Startup aufbauen, ist Management. Und auch dafür gibt es Methoden, die eure Erfolgsaussichten verbessern.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Philip Rürup für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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