Freitag, April 26, 2024
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Überlegt euch sehr gut, mit wem ihr gründet!

tresmo innovative digitale Lösungen und smarte vernetzte Produkte für das IoT und die Industrie 4.0

Stellen Sie sich und das Startup tresmo doch kurz unseren Lesern vor!
Als unabhängiger Berater, erfahrener Systemintegrator und Deep-tech-Softwareschmiede für das Internet der Dinge und die Industrie 4.0 sowie Cloud, Web und Apps schaffen wir für unsere Kunden die Wettbewerbsvorteile und Geschäftsmodelle von morgen, innovative digitale Lösungen und smarte vernetzte Produkte.

Dank unseres sehr frühen Fokus auf IoT und Industrie 4.0 sind wir mit mittlerweile mehr als 35 großen Projekten in diesem Bereich der führende unabhängige Dienstleister in der DACH-Region. Darüber hinaus haben wir für unsere Kunden hunderte schöne App- und Cloud-Anwendungen realisiert.
Als CEO verantworte ich unter anderem unsere Unternehmensentwicklung, das Partner-Ökosystem, zahlreiche Forschungskooperationen und unseren Bereich Business Consulting. Daneben bin ich Gastdozent an zwei Hochschulen, Jurymitglied von BayStartUP sowie Mitglied der Arbeitsgruppe Forschung und Innovation der Plattform Industrie 4.0. Vor der Gründung von tresmo war ich unter anderem Strategieberater bei Roland Berger und Interim COO der Desertec Industrieinitiative.

Wenn ich nicht arbeite, liege ich am liebsten auf dem Surfbrett – leider zu selten, aber dafür haben wir ein paar schöne Wellen auf unserer Webseite tresmo.de (lacht).

Wie ist die Idee zu tresmo entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Der Gründungsfunke zu tresmo entstand tatsächlich im Silicon Valley. Ein guter Freund von mir ist dort Partner einer großen Strategieberatung und sehr aktiv in der dortigen Tech-Szene. Bei einer meiner Reisen ins Valley erzählte er mir ganz begeistert von drei genialen Softwareentwicklern aus Deutschland, die ich unbedingt kennenlernen sollte. Er war überzeugt davon, dass wir uns blendend verstehen und etwas zusammen gründen würden – was wir dann tatsächlich nur sechs Monate später taten. Ohne Businessplan übrigens, wir haben immer noch keinen. Aber wir hatten die Hypothese, dass die spannenden Digitalisierungswellen noch bevorstehen würden, auch wenn damals noch alle von E-Commerce und Social Media sprachen. Für diese zukünftigen Wellen wollten wir interdisziplinäre Problemlöser sein.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Da wir umfangreiche Erfahrungen mit extern finanzierten Startups hatten, wollten wir unbedingt ein Tagessatz-basiertes Geschäftsmodell, bei dem wir selbstbestimmt und ohne Wachstumsdruck von Investoren mit Leidenschaft die Dinge tun können, die uns Spaß machen. Das hat auch ganz gut funktioniert, wir haben am Anfang die Ersparnisse zusammen geworfen und seitdem keine Finanzierung mehr benötigt. Viele sehen einen Nachteil darin, dass ein solches Geschäftsmodell nicht so schnell skaliert wie ein digitaler Service, aber das ist uns Wurst – Wachstum ist für uns kein Selbstzweck.

Die größte Herausforderung ist definitiv, für unser Team echte Rockstars mit der gleichen Leidenschaft wie jener von uns Gründern zu finden. Am Anfang war ich sehr skeptisch, ob das überhaupt gelingen kann, mittlerweile bin ich immer wieder begeistert über unser cooles Team.
Damit einher geht die Frage, wie man wächst und trotzdem die Unternehmenskultur nicht verhunzt. Wir wollten ein Unternehmen schaffen, wo wir als Mitarbeiter selbst gern arbeiten würden und ich hoffe, wir haben das halbwegs hinbekommen. Das ist in der Tat aber schwieriger als man denkt.
Darüber hinaus war es insbesondere in den ersten Jahren sehr schwer, als Startup überhaupt von großen Unternehmen in Betracht gezogen zu werden, wenn sie ihre Produkte vernetzen wollten. Wir hatten enormes Glück früh mit den innovativen Vorreitern für IoT und Industrie 4.0 aus den traditionellen Branchen zusammenarbeiten zu können und uns damit einen Namen zu machen.

Wer ist die Zielgruppe von tresmo?
Unsere Kompetenzen in den Bereichen IoT und Industrie 4.0 sind insbesondere für Unternehmen aus den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, langlebige Konsumgüter und Elektrotechnik interessant – beispielsweise arbeiten wir für Vorwerk, TRUMPF Werkzeugmaschinen, Viessmann und Rolls-Royce, aber auch für viele kleinere Unternehmen und Startups. Daneben haben wir einen großen Kundenstamm in der Bauindustrie.

Welchen Service bieten Sie an?
Wir haben drei Arbeitsschwerpunkte, die sich gut ergänzen: IT-Consulting und Systemintegration, individuelle Softwareentwicklung und Beratung zur digitalen Transformation. So können wir unsere Kunden bei Bedarf end-to-end unterstützen – das beginnt bei Fragen nach sinnvollen digitalen Anwendungen und Services sowie der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle über die Definition einer effizienten IT-Architektur und Auswahl einer passenden IoT-Plattform bis hin zur Softwareentwicklung und UX-Design.

Was unterscheidet Sie von anderen Dienstleistern?
Drei Dinge: Erstens haben wir mit weit über 30 großen IoT- und Industrie 4.0-Projekten einen riesigen Erfahrungsvorsprung in unserem Arbeitsfeld. Zweitens sind wir wirklich unabhängig – wir haben schon mit allen großen IoT-Plattformen gearbeitet und sind nur im Interesse unserer Kunden tätig, während fast alle anderen IoT-Player ihre eigenen Technologien verkaufen wollen oder Provisionen dafür bekommen, bestimmte Plattformen zu verkaufen. Drittens können wir von der strategischen Beratung auf Aufsichtsrats- und Vorstandsebene bis hin zum Coding und UX-Design alles intern leisten, womit wir die üblichen Schnittstellen- und Kommunikationsprobleme zwischen verschiedenen Dienstleistern vermeiden.

Wie ist das Feedback?
Über allen Erwartungen – wir erhalten von zufriedenen Kunden und aus unserem Netzwerk ständig Empfehlungen für spannende neue Projekte. Das klappt so gut, dass wir bislang noch niemand eingestellt haben, der sich um Marketing oder Vertrieb kümmern muss.

tresmo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
So lange planen wir nicht, schließlich sind das im digitalen Zeitalter Ewigkeiten (lacht). Im Ernst: Wir haben viel vor und gerade noch zwei weitere Etagen über unserem Büro gemietet. Wir möchten unsere Value Proposition noch weiter abrunden und planen mittelfristig auch die Ausgründung eigener Deep-tech Ventures.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Startet ein Unternehmen nicht primär, um das große Geld zu machen. Wer beim Gedanken an sein Startup Dollarzeichen in den Augen hat, wird seine Kunden und sein Produkt nicht wirklich lieben und daher mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern.

2. Überlegt euch sehr gut, mit wem ihr gründet. Das Team ist zum Start das Wichtigste. Nur mit einem exzellenten Gründerteam könnt ihr die zahlreichen riesigen Probleme lösen, die sich auf dem langen Weg ständig auftürmen werden.

3. Die größte Kunst ist meiner Ansicht nach, eine gesunde Balance zwischen Hartnäckigkeit und Flexibilität zu finden. Einerseits darf man sich nicht zu schnell entmutigen lassen – man sollte für seine große Vision kämpfen, auch wenn es oft aussichtslos erscheinen mag. Andererseits muss man auch extrem schnell lernen und verstehen, was man an seiner Idee ändern muss, damit es wirklich am Markt funktioniert. Diese Balance ist höllisch schwer.

Foto: Jan Rodig Fotograf/Bildquelle: Greg Snell

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Jan Rodig für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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