Dienstag, März 19, 2024
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traindee Leinen-Expander für ein stressfreies Training mit ihrem Hund

Stellen Sie sich und das Startup traindee kurz unseren Lesern vor
Das Startup traindee wurde Ende 2016 von Johannes Matzka gegründet mit dem Ziel, neuartiges und professionelles Zubehör für modernes und gewaltfreies Hundetraining zu entwickeln und anzubieten. Die Firma traindee e.U. ist ein eigentümergeführtes Einzelunternehmen ohne Fremdfinanzierung. Mit dem traindee® Leinen-Expander erfolgte der Markteintritt der durch Qualität und lösungsorientiertem Konzept überzeugen konnte. Investoren und Partner werden vor allem für die Weiter- und Neuentwicklung von Produkten sowie für Knowldege in Marketing- und Vertrieb gesucht.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Platz für Kreativität und Innovation ist in kleinen, agilen Unternehmen am ehesten zu finden. Starre, große Strukturen und verbissenes fokussieren auf wirtschaftliche Kennzahlen lassen keinen Raum für einen freien Geist der Neues schaffen kann. Als One-Man/Woman-Show hat man zwar auch oft wenig Zeit um den eigenen Kopf freien Raum zu lassen, weil man schlichtweg für alle Aufgaben selbst verantwortlich ist, aber durch die heutigen outsourcing Möglichkeiten und ein Lean-Management sowie Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen kann sich immer wieder Freiraum geschaffen werden.

Welche Vision steckt hinter traindee?
Nun, es gibt keine große „Vision“ die ganze Welt zu verändern. Ich hatte selbst zwei Hunde aus dem Tierheim, die nicht so ganz „einfach“ waren und in den letzten 20 Jahren hat sich auch in der Hundeerziehung und dem Hundetraining viel verändert. Wir verbannen Gewalt und Zwang aus unserem Handeln mit dem Tier, achten mehr auf die Kommunikation zwischen Mensch und Hund und versuchen zu verstehen.

Gleichzeitig fehlen aber oft hilfreiche „Tools“ für die Hundebesitzer die bei gewissen, unerwünschten Verhaltensweisen des Hundes das Training bzw. die Erziehung unterstützen und vereinfachen können.

Der traindee® Leinen-Expander z.B. entstand bei der Arbeit mit Hunden, die permanent und stark an der Leine zogen und wo ich mit herkömmlichen Trainingsmethoden keinen Fortschritt erzielen konnte. Meistens Hunde die stark gestresst waren und einen starken Willen hatten. Das ist für Hund und Mensch auf Dauer gleichermaßen frustrierend. Permanenter Leinenzug, bzw. Leinenruck ähnliches empfinden durch das permanente Ziehen wirkt sich faktisch sehr negativ auf das Lernverhalten des Hundes aus und auch für den Menschen entsteht Stress durch Schmerzen und ebenfalls Frust. Beim Spazieren und Üben mit solchen Hunden, habe ich also überlegt, wie ich das entschärfen kann und nicht in den Stress-Teufelskreis komme wo Mensch und Hund einfach nicht mehr harmonieren und ein entspanntes Üben schlichtweg nicht mehr möglich ist. In diesem Fall war die Idee dann, diesen Leinenzug/-ruck physisch durch eine langsame Abbremsung zu eliminieren. So entstand die Idee zum traindee® Leinen-Expander.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Naja, die Entwicklung von der Idee bis zum fertigen Produkt sowie die Auswahl der vorerst endgültigen Modelle war schon eine Herausforderung. Das war auch die spannendste Zeit, da bist du nur auf dich selbst und deine Kreativität und dein eigenes Geschick verantwortlich, da trittst du dir selbst gerne in den Hintern um Lösungen zu finden. Die Suche nach geeigneten Komponenten und Partnern für die Produktion, die ersten Prototypen, gewerbliche Schutzrechte, etc. etc. Das war ich viel auf Seminaren und Veranstaltungen zu den diversen Themen um Input zu bekommen.

Das ist auch ein permanenter Prozess, da es immer etwas zu verbessern und Neuentwickeln gibt.

Der Erfinderverband OPEV in Österreich hat mir auch viel geholfen, denn hier wurde und wird eines immer wieder gesagt, ja fast schon gepredigt: Hast Du mal das fertige Produkt bzw. ein Patent, fängt die Arbeit erst an.Das ist auch wirklich so, denn Marketing und Vertrieb, schließlich musst du dein Produkt ja auch an die Frau und den Mann bringen, ist eine der größten Herausforderungen. Da bist Du dann auch nicht mehr nur von Dir selbst abhängig, da stehst Du oft vor Mauern und kannst wenig dagegen tun außer alternative Strategien zu entwickeln. Ich glaube auch, daß dies für Entwickler oft der frustierendste Part ist, zumindest war es für mich so, denn schließlich willst Du dich ja auf deine Kernkompetenz konzentrieren.

Du fängst also mit Messen und dem Netzwerken an, schaust das Geld reinkommt und Dein Produkt bekannter wird. Am Ende sitzt du viel vor dem Computer und hast plötzlich nichts mehr mit Hunden und Hundetraining direkt zu tun, das war für mich schon frustierend, mich nur noch um das wirtschaftliche kümmern zu müssen. Da habe ich zeitweise den Bezug und die Freude am Produkt und der damit verbunden Hilfe für die Hundearbeit verloren. Da ist dann jeder positive Input die pure Freude wenn Du Mensch-Hund Teams mit Deiner Lösung helfen konntest, die anderswo viel Geld investierten und keinerlei Fortschritt damit erzielten. Das motiviert, wieder selbst mit Hunden und dem Expander auf Tour zu gehen und zu erkennen wie gut das eigentlich funktioniert, was du geschaffen hast.

Es bleibt wohl immer eine Herausforderung, doch das positive Feedback und die Partnerschaften werden mehr und das motiviert und macht es wieder spannend.

Wer ist die Zielgruppe von traindee?
HundebesitzerInnen die einen neuen Umgang mit Ihren „charakterstarken“ Hunden suchen. Hunde- TrainerInnen/Therapeuten die mit Ihren Klienten neue Strategien mit Unterstützung vom traindee erarbeiten. Tierärzte, die für ziehende Hunde die Probleme mit den Hinterläufen haben (oder auch alte Hunde) eine schonende und entlastende Lösung anbieten können, denn ein kranker Hund ist ohnedies schon Belastung genug für die BesitzerInnen.

Oft sind es ja auch Schmerzen, die Stress verursachen und ein Zugverhalten auslösen.

Wie funktioniert traindee? Wo liegen die Vorteile?
Der traindee® Leinen-Expander schafft durch seine langsame, stetige Ausdehnung auf das bis zu 4-fache eine langsame Abbremsung der Zugkräfte anstatt eines Leinenruckartigen, abrupten Stillstands, wo starke physische Kräfte entstehen. Somit kann wieder entspannt und ohne Stress am eigentlichen Training gearbeitet werden. Mittlerweile verwenden es viele aktive Mensch-Hund Teams auch zum wandern, weil immer öfter Leinen vorgeschrieben sind. Wenn mein Hund nicht zu 100% abrufbar ist, bleibt mir da keine Wahl, aber in Kombination mit einem Hüftgurt, kannst du trotzdem entspannt 5h wandern.

Das ist nicht so lustig, wenn Du permanent den Leinenzug spürst, weil Dein Hund aufgeregt in alle Richtung dich ziehen will.

Auch für den Hundesport wird er schon eingesetzt, allerdings nur fürs Training, denn die jetzige Version ist nicht Wettkampfkonform. Es ist und bleibt ja auch ein Produkt fürs Hundetraining, am besten ist natürlich, du brauchst gar keine Hilfsmittel, das soll mit dem traindee auf Dauer erreicht werden.

Wie ist das Feedback?
Sehr gut und immer besser. Vor allem was die Qualität betrifft. Und das schönste Feedback ist einfach, wenn mit dem traindee Erfolge erzielt werden konnten, die ohne nicht möglich waren. Auch konstruktive Kritik war dabei, das sehe ich sehr positiv wenn es sachlich rüberkommt, das schafft Raum für Produktverbesserungen und Weiterentwicklungen. Die sind auch schon am Start….

traindee, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Der Weg geht definitiv in die Entwicklung neuer und innovativer Produkte bzw. auch den Vertrieb von solchen Produkten. Der Umgang mit Hunden und Tieren allgemein, hat sich in unseren Breitengraden stark verändert. Es ist ein neues Bewusstsein entstanden, da gibt es noch viel Raum für Ideen.

Vielleicht mal ein kleines Ladengeschäft, man wird sehen, ich habe gelernt, bzw. bin noch am lernen auch mit kleineren Schritten zufrieden zu sein

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Das ist wirklich schwierig. Input annehmen, negativen filtern, konstruktive Kritik zulassen, bei Erfinderverbänden dabei sein und sich austauschen. Dran bleiben, sich Partner suchen und alles geben. Sich nicht verzetteln, aber dennoch so viel wie möglich selbst machen, wenn kein Kapital von außen kommt. Es ist viel und harte Arbeit, ja, anders wird es nicht gehen. Viele haben die Vorstellung eine Idee patentieren zu lassen und damit dann viel Geld zu verdienen, daß wird sicher schieflaufen – zumindest in den meisten Fällen…

Auf 3 Tipps reduziert:

– sei fleißig, motiviert und von deiner Idee überzeugt – beachte aber den Markt dabei
– Überlege Dir gut ob Du es alleine schaffst oder suche Dir rechtzeitig Partner
– bleib dran und konsequent und nimm dir eine Auszeit zu Energietanken, wenn es mal nicht so läuft

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Johannes Matzka für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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