Samstag, April 20, 2024
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Sich regelmäßig nach dem „Warum“ fragen!

TigerCreate professionelle Animationssoftware zur Erstellung von interaktiven E-Books und Apps

Stellen Sie sich und das Startup TigerCreate doch kurz unseren Lesern vor!
TigerCreate ist eine professionelle Animationssoftware zur Erstellung von interaktiven E-Books und Apps mit großem Bildanteil. Die Animationen können im 2D- und 3D-Raum angelegt und zusätzlich mit Augmented Reality Features ausgestattet werden. Bisher haben wir vorwiegend KinderApps produziert; auch die verlagsübergreifende SuperBuch Kampagne, die bekannte Kinderbuchklassiker mit einer AR-App digital erweiterte, wurde mit TigerCreate umgesetzt.
Mein Name ist Anna Schneider – ich habe bereits ein eigenes Startup gegründet und leite TigerCreate als Abteilung der StoryDOCKS GmbH seit gut eineinhalb Jahren.

Wie ist die Idee zu TigerCreate entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
TigerCreate hat seine Ursprünge im Kinderbuchverlag Friedrich Oetinger: In der Verlagsbranche bestand vor einigen Jahren der ganz konkrete Need, eine Verbindung zwischen dem haptischen Printprodukt und der digitalen Welt zu schaffen. Die gängigen Animationstools erforderten jedoch fundierte Programmierkenntnisse, waren häufig auf ein Ausspielungsformat begrenzt und dabei auch noch sehr teuer. So wurde damals noch im Rahmen des Verlags mit der Entwicklung von TigerCreate begonnen. Ziel war es, eine Software zu schaffen, die ganz ohne Entwickler-Skills Apps, ibooks, Ebook-Formate, Html5 oder sogar Augmented Reality-Projekte ausspielt und ein Maximum an Interaktivität ermöglicht.

Etwas später hat sich die StoryDOCKS GmbH als Digitaltochter des Verlags und als Company Builder für verschiedenste Digitallösungen im (Kinder-)Medienbereich ausgegründet. Da war es nur folgerichtig, auch TigerCreate unter diesem Dach weiterzuentwickeln.
Ich selbst bin seit Anfang 2016 an Bord und es macht mir wahnsinnig Spaß in diesem innovativen, digitalen Umfeld und mit vielen engagierten, kreativen Kollegen an TigerCreate weiterzuarbeiten und die Software noch bekannter zu machen.

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir hatten das Glück, unter dem Dach des Verlagshauses starten zu können und so waren uns glücklicherweise finanziell keine Steine in den Weg gelegt. Natürlich sind wir jetzt jedoch gefordert, Ergebnisse zu liefern und das große Invest auch zu rechtfertigen. Die größte Herausforderung ist dabei, das Produkt und die Marke bekannt zu machen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Viele potenzielle Nutzer wissen einfach noch nicht, dass auch sie mit TigerCreate arbeiten könnten und müssen erst auf diese Möglichkeit gestoßen werden.

Wer ist die Zielgruppe von TigerCreate?
Die „Endkunden“ von TigerCreate sind Animationsdesigner und Illustratoren sowie Grafiker und Game Designer. Wir als Firma bieten uns jedoch auch als Dienstleister an und entwickeln für verschiedenste Kunden Storytelling-basiertes Marketing und produzieren Content oder Apps. Hier hatten wir bereits Kunden aus allen möglichen Bereichen: Natürlich immer noch viele Verlage, aber beispielsweise auch den Schulranzen-Hersteller ergobag oder McDonalds.

Wie funktioniert TigerCreate?
TigerCreate ist eine reine Mac Software. Die Animationen werden mittels Cut Out- oder Legetrick-Technik erstellt und basieren auf vorhandenem oder vorab erstelltem Bildmaterial. Text und Sound sowie Videos können ebenfalls in das Endprodukt integriert werden und zusätzlich gibt es die Möglichkeit, dem E-Book oder der App kleine Spiele wie Quizzes, Puzzles oder eine Malbuchfunktion hinzuzufügen.

Welche Vorteile bietet TigerCreate?
Ganz klar: man braucht keine Programmierkenntnisse. Jeder, der sich mit gängigen Grafiktools auskennt und ein wenig Einarbeitungszeit investiert, kann mit TigerCreate in Kürze eine eigene App produzieren. Unser Preismodell ist außerdem auf die häufig als Freelancer arbeitenden Nutzer angepasst: Bezahlt wird je nach Umfang der auszuspielenden App (also z.B. ob nur 2D Animationen oder auch AR-Features integriert sind) und nach Nutzungsdauer der Software. Wer schnell ist, kann in einem Monat also theoretisch mehrere AR-Apps für nur 60€ erstellen. Natürlich bieten wir auch eine Testversion an, die direkt im Mac App Store heruntergeladen werden kann

Wie ist das Feedback?
Das Feedback ist sehr positiv! Mit dem Relaunch und TigerCreate 2.0 konnten wir bereits zahlreiche neue Features einweihen, die von unserer Userbase dringend eingefordert wurden und nun natürlich groß gefeiert werden. Auch die Reaktionen am Markt sind toll: Mit IKEA haben wir einen richtig dicken Fisch für die Umsetzung eines AR-Adventskalenders an Land ziehen können. Das zeigt uns, dass wir sowohl als reine Software, als auch als Dienstleister auf Anklang stoßen und eine reelle Nachfrage bedienen.

TigerCreate, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren soll TigerCreate für jeden Animationsdesigner ein Begriff sein und natürlich wollen wir unsere Usability noch weiter verbessern. Eine ständige Anpassung an technische Neuerungen und Standards sowie laufend innovative neue Features zu integrieren, ist für uns selbstverständlich – so kam vor zwei Jahren auch die Integration der AR-fähigen Apps zu Stande. Und natürlich wollen wir auch international bekannt werden und uns als die Software für interaktive Animation und Storytelling für Apps, ibooks, Ebooks und ebenso HTML5-Inhalte am Markt etablieren.

Auch das Einsatzgebiet soll abseits der Verlags- und Buchbranche, wo TigerCreate schon sehr aktiv genutzt wird, weiter ausgebaut werden. Besonders mit der kosteneffizienten und schnellen Erstellung non-linearer Projekte als Apps und mit Inhalten für das Web haben wir als Dienstleister ein tolles Angebot und können in allen möglichen Branchen in der Werbung oder im Marketing eingesetzt werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Seid mutig! Alle Gründer sind überzeugt von ihrer Idee. Strategie, Planung und Entwicklung sind Grundlagen und ein fortlaufender Bestandteil der täglichen Arbeit – aber irgendwann muss man den Sprung ins kalte Wasser wagen. Daraus kann man immer lernen: im positiven, wie manchmal auch im negativen Sinne. Doch auch diese negativen learnings sind wichtig: Frei nach dem Motto „Zwei Schritte vor, einen zurück“ und mit der richtigen Überzeugung kommt man trotzdem weiter.

2. „Probieren geht über Studieren“: Strategie und Planung sind wichtig und stehen vor jeder großen Innovation und Entwicklung. Wenn man dann aber in der Umsetzung ist, kommt der Punkt, an dem man das Projekt live testen muss. Nutzen unsere Kunden unsere Software? Welche Features haben Relevanz, welche können evtl. vernachlässigt werden? All dies haben wir zwar in der Betaphase im ausgewählten Nutzerkreis getestet und angepasst – dennoch geht letztlich nichts über das reale Kundenfeedback und das Echo am Markt.

3. Sich regelmäßig nach dem „Warum“ fragen! Warum kam uns eine bestimmte Idee? Was hat uns damals so begeistert? Bei jeder Unternehmung wird es langatmige Phasen geben und so spannend eine Neuentwicklung ist, so wird auch alles Neue irgendwann zur Routine oder bringt neue Baustellen hervor. Immer inspiriert, engagiert und begeistert bleiben, um so auch andere begeistern zu können, ist nicht in jeder Phase leicht – aber dafür umso wichtiger.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Anna Schneider für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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