Dienstag, April 16, 2024
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Als Erstes sollte jeder Gründer eine Marktanalyse durchführen

TheSocialStartup: Netzwerk für Startups und Investoren

Stellen Sie sich und das Startup TheSocialStartup doch kurz unseren Lesern vor!
Hallo und vielen Dank für die Einladung zu diesem Interview. Mein Name ist Julian Lau, ich bin 19 Jahre alt und wohne in Hamburg, ich habe im letzen Jahr meine Fachhochschulreife absolviert und vor kurzer Zeit thesocialstartup.net gegründet.

Das ist eine Website für Startup Unternehmer die auf der Suche nach Investoren sind und Leute, die daran interessiert sind in ein Startup einzusteigen bzw. in tolle Ideen und Produkte investiveren wollen. Das Ganze ist aufgebaut wie ein herkömmliches Social Network, so wie Facebook und Co. Aber mit dem Fokus, Unternehmer und Investoren zusammen zu bringen. Wie eine Partnervermittlung für Unternehmer und Firmen.

Wie ist die Idee zu TheSocialStartup entstanden?
Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt ein Startup zu gründen und habe auch die ein oder andere kreative und nützliche Idee zu Produkten gehabt, allerdings stand ich bei jeder Idee auf kurz oder lang vor der Frage wer die Produktion, Umsetzung etc. finanzieren soll, da ich zu dem Zeitpunkt als Schüler keine großen finanziellen Mittel für die Gründung und Produktion von irgendetwas hatte. Nach einigen Recherchen bin ich zu dem Entschluss gekommen das es kein Format gibt, welches die Möglichkeit bietet mich mit Leuten die gerne in mich Investieren wollen in Kontakt zu treten…zumindest nicht in dem Maß wie ich es mir gewünscht hätte.

Klar es gibt unter anderem Kickstarter aber Kickstarter ist super unpersönlich und basiert auf Crowdfunding, sprich diverse verschiedene meist fremde Personen finanzieren mit meist kleineren Beträgen eine Idee oder ein Produkt und bekommen als Gegenleistung dann ein kleines Goodie von dem, der seine Idee zum Crowdfunding ausgeschrieben hat.

Ich persönlich finde es aber besser zu wissen von wem das Geld kommt und diese Person vielleicht sogar in Firmenprozesse einzubinden und einen echten Partner, der eventuell sogar schon mehr Erfahrung als man selbst hat zu haben.
und genau da war die Idee hinter thesocialstartup entstanden.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung war und ist bisher die Website, die Website als solche ist ja mein Kapital. Die Seite ist im Grunde mein Produkt, das was der Kunde beziehungsweise User am Ende des Tages nutzen soll und dabei auch Spaß haben soll. Deshalb fließt hier die meiste Zeit in die Erstellung, Verbesserung, Stabilisierung und Optimierung der Seite. Ich arbeite gerade an einem so genannten two-level-login, sprich beim Anmelden kann man zwischen 2 Profil „Arten“ wählen, entweder Investor oder eben Startup Unternehmer.. Wer sich ein wenig auskennt, weiß wie hoch die Preise für professionelle Websites sind.

Die ganzen Website-Baukästen wie sie so nett genannt werden, sind für normale Homepages oder Blog’s ideal, sobald man aber so spezifische Ansprüche hat wie eben einen two-level-login oder Beitragsfunktionen etc. muss man programmiertechnisch schon mal selber Hand anlegen oder sehr tief in die Tasche greifen. Deshalb schlage ich mir hin und wieder die Nächte um die Ohren und lerne HTML um die Kosten so gering wie möglich zu halten, denn bisher finanzieret sich das ganze aus eigener Kraft, wobei ich dazu sagen muss das sich die Kosten sehr gering halten. Das teuerste war bisher die Gründung selber und die Domain. Wir haben momentan Fixkosten unter 17 Euro und eigentlich keine variablen Kosten, das ist aber nur durch viel eigen Regie möglich.

Wer ist die Zielgruppe von TheSocialStartup?
Die Zielgruppe ist recht spezifisch, aber grundsätzlich ist natürlich jeder als User willkommen. Die Hauptzielgruppe sind Unternehmer die Anteile ihrer Startup’s verkaufen wollen um zum Beispiel die Firma auszubauen oder aber einfach einen Partner suchen der mit in’s Geschäft einsteigt. Gleichermaßen ist das Gegenstück, die Investoren die Zielgruppe, sprich Leute, die Lust haben in ein Geschäft mit einzusteigen und an coolen, innovativen und kreativen Produkten und Ideen mitwirken wollen oder auch stille Teilhaber sein wollen, um sich ein weiteres finanzielles Standbein aufzubauen.

Wie funktioniert TheSocialStartup?
Thesocialstartup funktioniert ganz einfach, Profil erstellen, Beitrag schreiben, veröffentlichen, fertig. Aber das ist natürlich nur der erste Schritt für neue User. Wir setzen dabei auf den persönlichen Kontakt der beiden Parteien, zwischen Investoren und Startup’s. Es fühlt sich für den User immer besser an volle Kontrolle über alle Inhalte die veröffentlicht werden und Kontakte die geknüpft werden zu haben und genau so ist das bei uns. Wir vermitteln nicht direkt, sondern eher indirekt, wir engen den Benutzer in seiner Freiheit nicht ein und schwatzen ihm keine ungewollten Kontakte auf. Der User entscheidet ganz allein mit wem er in Kontakt tritt und mit wem nicht.

Einige Plattformen die in dieselbe Richtung wie thesocialstartup gehen, vermitteln feste Kontakte und nur bestimmte Personen. Wir bieten dem User zwar auch Vorschläge an, welcher Investor oder welches Startup’s zu ihm oder ihr passt, aber es ist Jedem selbst überlassen ob die Vorschläge genutzt werden oder eben nicht, denn jeder Nutzer kann sich auf unserer Seite auch einfach selbst über potentielle Investoren oder interessante Startups informieren und sich mit diesen in Kontakt setzen, wie immer man es gerne hätte. Unsere Vorschläge die wir unterbreiten, basieren auf Analysen der Interessen mit Hilfe von Hashtags in den Beiträgen, Investoren geben in Hashtags ihre Interessen an Branchen an und Startups geben ihre Branche mit Hilfe der Hashtags an. Das ganze befindet sich zwar noch in der Beta Phase, funktioniert aber in der Theorie und in den bisherigen Praxis-Tests sehr gut und zuverlässig.

Die Vorschläge bzw. eine Auflistung passender Profile erhält jeder User in regelmäßigen Abständen per E-Mail. Somit muss der Nutzer sich nicht zwangsläufig selber auf die Jagd nach passenden Personen begeben.

Da sich die gesamte Seite noch im, ich nenne es mal Beta Modus befindet, sind einige Funktionen noch nicht so wie sie mal werden sollen. Zum Beispiel haben derzeit auch unangemeldete Besucher der Seite, die Möglichkeit einen Beitrag zu veröffentlichen der ebenfalls von nicht registrierten Besuchern gesehen werden kann, also komplett öffentlich ganz ohne Anmeldung. Das hat natürlich mehr Reichweite, verfehlt aber den Zweck eines sozialen Netzwerks deshalb haben wir auch noch einen Community Bereich für angemeldete User, auch hier finden sich die beiden Kategorien -Startup’s- und -Investoren- wieder, der User kann also in der zu ihm passenden Kategorie einen Beitrag für die Community schreiben, andere User können diesen Beitrag kommentieren oder die Kontaktdaten insofern diese nicht im Beitrag stehen anfragen.
eine Messenger Funktion und einige weitere nützliche Features sind in Planung und teilweise schon im Aufbau um schnellstmöglichen, direkten Kontakt und ein perfektes Nutzererlebnis zu ermöglichen.

Welche Vorteile bietet TheSocialStartup?
Wir bieten zum einen, wie eben erwähnt derzeit die Möglichkeit ohne Anmeldung unverbindlich einen Beitrag zu schreiben, kein Account, keine Newsletter nichts, der Besucher schreibt via eines kurzen Kontaktformulars eine Mail an uns und wir posten kurz darauf den Beitrag und das war’s, unkomplizierter geht’s nicht.

Ebenfalls Vorteilhaft ist die Wahl für den Nutzer ob man wie bereits erwähnt mit unseren Vorschlägen arbeitet oder lieber selber die Beiträge durchstöbert.

Des Weiteren Vorteilhaft werden die geplanten zukünftigen Funktionen sein, wie der Messenger, eine eigene Applikation und einige mehr, diese sind zwar derzeit irrelevant werden aber den zukünftigen Nutzern ein ideales Erlebnis während der Nutzung gewährleisten.

Wie ist das Feedback?
Die bisherige Resonanz ist durchaus positiv, sowohl im Bekanntenkreis als auch im Netz, die meisten Leute gehen noch nicht 100 prozentig mit dem Gesamtkonzept konform, aber sind dann meistens von unseren Klick-Zahlen überzeugt, die sprechen für sich, wir sind auf dem besten Weg 200.000 Seitenaufrufe zu zählen, eventuell sogar mehr nachdem dieser Beitrag veröffentlicht ist und das Ganze innerhalb weniger Wochen. Das Negativ Feedback bezog sich bisher meistens eher auf designtechnische Aspekte, nicht auf die Idee an sich und war bisher eher konstruktiv und hat sogar geholfen die Seite zu verbessern und zu vereinfachen.

TheSocialStartup, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ich persönlich würde mir sehr wünschen, dass die Website sich in der Gründer Szene und im Investment Bereich etabliert, dafür sind auch die fünf Jahre ein realistischer Zeitraum. Ebenfalls hoffe ich sehr, viele glückliche User zu haben, sprich, ich hoffe dass einige Deals unter den Usern zustandekommen und viele Leute neue Investoren und Geschäftspartner für ihre Idee oder ihr Geschäft gewinnen können. In fünf Jahren sehe ich die Website in Gedanken mit 5-10 Tausend Nutzern. Da mit einer englischen Übersetzung der Seite eine sehr große Expansion ermöglicht wird und wir Milliarden mehr Menschen erreichen können als bisher.

Realistisch Betrachtet ist es aber sehr schwierig zu sagen wie sich das Ganze entwickelt. Entweder, was ich nicht hoffen und auch nicht glaube, die Seite wird nicht angenommen und es sind nur eine Hand voll User oder die Seite etabliert sich und hat viele Nutzer.. wir haben leider auch kein Referenz oder Ähnliches, welche eine Tendenz oder Prognose zulässt..aber das wird sich sicher in nächster Zeit herauskristallisieren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Als Erstes sollte jeder Gründer eine Marktanalyse durchführen, muss nicht unbedingt professionelle Marktforschung oder ähnliches sein, sondern eher einfach einen Überblick über die Konkurrenz schaffen und schauen wie realistisch es ist, in den Markt einzusteigen oder einen neuen Markt in welchem Bereich auch immer zu eröffnen. Denn zu wissen wo der eigene Standpunkt im Business ist, ist ein sehr wichtiger erster Schritt, da schon während dieses Prozesses sich einige zuerst gute Ideen oder Produkte als Flop entpuppen.

Als nächstes kann ich es jedem Gründer, der nicht so wirklich mit der deutschen Bürokratie etwas anfangen kann empfehlen jemanden der von Recht, Steuern, Gründung usw. Ahnung hat mit ins Boot zu holen, zum Beispiel kann man sich einen erfahrenden Geschäftspartner und Investor auf thesocialstartup suchen. Nein aber ganz ernsthaft, was Steuern angeht bin ich mit diversen Formularen und auch mit dem Elster Portal hin und wieder an den Rand meiner Geduld und meines Wissens gestoßen, da wäre Jemand der in dem Bereich mehr Ahnung hat als ich sehr hilfreich gewesen..mittlerweile habe ich einen Anwalt an meiner Seite, der mir zumindest rechtlich helfen kann, das ist wirklich sinnvoll investiertes Geld, denn Steuerhinterziehung auch ungewollt oder Rechtsverstöße können schnell das Aus in privater und geschäftlicher Hinsicht bedeuten und das muss ja nicht sein..

Zuletzt kann ich jedem Gründer mit auf den Weg geben, sich Gedanken zu machen ob die Gründung einer UG oder gar GmbH wirklich nötig ist. Denn manchmal reicht es auch aus einfach beim Gewerbeamt Gewerbe anzumelden und gut ist, ein Gewerbe anzumelden kostet 20 Euro wenn ich mich recht entsinne. Die Gründung einer UG wäre der nächst größere Schritt zu einem richtigen Unternehmen, die Unternehmensgesellschaft ist gern genutzt für Startup’s mit mehr als einem Gesellschafter, da für die Gründung ein Grundkapital von nur einem Euro nötig ist, allerdings müssen 25 % der Einnahmen gespart werden bis zu einer Einlage von 25.000 Euro, da eine UG die Basis für eine GmbH ist, quasi eine mini GmbH… also lange Rede kurzer Sinn.. jeder Gründer sollte sich gut überlegen wie und in welcher Rechtsform er sein Startup aufziehen will und ob eine UG oder GmbH überhaupt nötig ist.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Julian Lau für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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