Freitag, April 26, 2024
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Temedica medizinische Apps für die Therapiebegleitung von Patienten

Stellen Sie sich und das Startup Temedica doch kurz unseren Lesern vor!
Unter dem Dach der Temedica entwickeln wir medizinische Apps für die Therapiebegleitung von Patienten und zur Förderung der allgemeinen Gesundheit. Mithilfe innovativer digitaler Technologien verbessern wir die medizinische Versorgung und rücken den Patienten zurück in den Fokus.

Unser Unternehmen ist stolze 2 Jahre alt, gestartet sind wir damals noch unter dem Namen unseres ersten Produkts „physiovia“. In den letzten zwei Jahren hat sich bei uns viel getan, wir sind stark gewachsen und wir stecken gerade mitten in der Entwicklung unseres mittlerweile vierten Produktes.

Auch unser Team ist auf mittlerweile über 20 Köpfe gewachsen. Die ersten Kinderschuhe sind mittlerweile zu klein geworden, sodass wir nunmehr in einem schönen großen Büro im Herzen Münchens sitzen.

Wie ist die Idee zu Temedica entstanden?
Gestartet sind wir mit einer App zur Therapiebegleitung von orthopädischen Patienten – damals dachten wir noch, dass es bei dieser einen App bleiben wird. Wir haben jedoch sehr schnell gemerkt, dass der Bedarf an digitalen Lösungen im sogenannten ersten Gesundheitsmarkt, also den Bereich der erstattungsfähigen Gesundheitsleistungen, enorm ist.

Und so kam es, dass wir sukzessive unser Portfolio aufgestockt haben. Unsere Apps basieren alle auf unserer Temedica-Plattform, mit der wir sehr schnell sehr spezifische und nutzerfreundliche digitale Lösungen für den Gesundheitsmarkt entwickeln können.

pelvina TemedicaWelche Vision steckt hinter Temedica?
Unser Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung über den Arzt- und Therapeutentermin hinaus in den Alltag unserer Nutzer zu integrieren und damit einen positiven Beitrag zum Heilungsverlauf und zur Gesundheitsförderung zu leisten. Dank unserer skalierbaren digitalen Produkte fallen räumliche und zeitliche Grenzen weg, wodurch wir wiederum zu einer gesundheitlichen Chancengleichheit beitragen – ein sehr wichtiges Thema in unserer Gesellschaft.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Der Gesundheitsmarkt ist ein hochreguliertes Umfeld, das Start-Ups das Leben nicht unbedingt einfacher macht. Einerseits muss man im medizinischen Kontext höchsten Qualitätsanforderungen gerecht werden, andererseits braucht es an vielen Stellen vor allem einen langen Atem.

Unsere größte Herausforderung war und ist es weiterhin, die Brücke zu schlagen zwischen der Erfüllung dessen, was der Nutzer benötigt und erwartet und jenem, was der Gesetzgeber vorgibt. Hierfür arbeiten wir mittlerweile mit einem großen Team aus Experten zusammen – unter anderem aus den Bereichen User Testing, Design, Medizin und Regulatorik.

Finanziert wurden wir bisher über einen siebenstelligen Betrag von Privatinvestoren.

Wer ist die Zielgruppe von Temedica?
Alle Apps unter dem Temedica-Dach richten sich jeweils an eine bestimmte Zielgruppe mit einer spezifischen dahinterliegenden Indikation:

Mit „physiovia“ beispielsweise haben wir eine Online-Plattform entwickelt, über die Ärzte und Therapeuten ihren Patienten individuelle Therapiepläne erstellen und den individuellen Genesungsfortschritt verfolgen. Patienten können bereits während ihrem stationären Aufenthalt und darüber hinaus Therapieeinheiten absolvieren und flexibel an ihrer Genesung arbeiten. Außerdem haben wir eine App für die Begleitung von phlebologischen Patienten entwickelt.

Unser bekanntestes Produkt ist aber sicherlich die App „pelvina“ zur Vermeidung von Harninkontinenz beispielsweise nach der Schwangerschaft.

Was uns besonders stolz macht: Wir haben es geschafft, für jedes unserer Produkte einen nachhaltigen Weg der Monetarisierung zu finden – unter anderem über den Weg der Erstattung bei über 100 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Dies ist leider (noch) keine Selbstverständlichkeit im Gesundheitssektor!

Wie funktioniert die App pelvina?
pelvina ist ein App-basierter Beckenbodenkurs für Frauen. In acht bis zwölf Wochen durchlaufen unsere Nutzerinnen acht Blöcke beispielsweise zu den Themen Blasenschwäche, Schwangerschaft und Atmung. Über 100 Erklär- und Mitmachvideos vermitteln Wissen und leiten zu einer besseren Wahrnehmung und Kräftigung an. Unsere Nutzerinnen entwickeln durch pelvina ein Gefühl für ihre innere Körpermitte und trainieren Mithilfe von angeleiteten Übungen die wichtige Beckenbodenmuskulatur. Diese dient unter anderem zur Vermeidung von Blasenschwäche. Zum Kursstart erhalten unsere Nutzerinnen ein kostenloses Willkommenspaket per Post.

Welche Vorteile bietet pelvina?
pelvina ist der erste Beckenbodenkurs, der sich nach der individuellen Lebensgestaltung unserer Nutzerinnen richtet und nicht anders herum: Die Teilnehmerinnen können etwas Gutes für sich und ihre Gesundheit tun, wann bzw. wo sie wollen und wie es in ihren Alltag passt. Davon profitieren vor allem Mamas, deren Tagesplan häufig von Überraschungen zunichte gemacht wird oder auch Frauen, die beruflich sehr eingespannt sind.

Wir haben viele Nutzerinnen, die in ihrer Region keinen geeigneten Vor-Ort-Kurs finden konnten. Andere trauten sich nicht, das Thema Beckenbodengesundheit in einer Gruppe zu besprechen. Mit pelvina bauen wir all diese Hürden ab und machen Beckenbodentraining und damit auch das Thema Blasenschwäche zugänglicher.

Dazu kommt, dass pelvina von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird. Unter dem Strich kostet der Kurs die Nutzerin also oftmals gar nichts.

Temedica, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir möchten Patienten die Möglichkeit eröffnen, proaktiv und nachhaltig an ihrer Gesundheit zu arbeiten. In Gesprächen mit unseren Nutzern hören wir immer wieder, dass sich viele besonders bei komplexeren oder seltenen Indikationen alleine gelassen fühlen. Sie wissen oft gar nicht, ob und was sie genau tun können, um ihren Heilungsverlauf zu verbessern oder ihre Gesundheit zu fördern. Dabei sind sie häufig sehr motiviert, es fehlt ihnen schlichtweg das richtige Handwerkzeug.

Unsere digitalen Lösungen fungieren quasi als digitale Begleiter. Sie bieten eine zielgruppenspezifische medizinische Aufklärung, verhaltensabhängige Motivation, Anleitungen sowie, wenn nötig, Verlaufskontrollen.

Über die nächsten fünf Jahre möchten wir gerne unser Produktportfolio erweitern und unsere Produkte ins Ausland bringen. Das Thema Gesundheit macht ja an den nationalen Grenzen nicht halt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Höre auf Deine Kunden! Wir merken immer wieder, dass unsere Produkte dann erfolgreich sind, wenn sie für alle Beteiligten Wert kreieren. Häufig liegt es nicht gleich auf der Hand, wie ein Produkt genau aussehen muss, dass ein Nutzer es als „wertvoll“ erachtet. Man muss viel testen, einige Rückschläge hinnehmen und dann auf das setzen, was funktioniert. Immer und immer wieder.

Der Erfolg steigt und fällt mit dem Team. Es ist wichtig sich ein Setup zu schaffen, in dem möglichst unterschiedlich gestrickte Menschen ein ähnliches Ziel verfolgen. Wählt euer Team so, dass ihr möglichst viele Expertisen, Talente und Blickwinkel abdeckt.

Und zu guter Letzt: Das Wichtigste ist, Freude an dem zu haben was man aufbaut und den Moment hin und wieder auch zu genießen. Ein Start-Up aufzuziehen ist an 9 von 10 Tagen in erster Linie wahnsinnig anstrengend. Wenn man keine Freude daran hat, kann es einen auf Dauer ausbrennen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Gloria Seibert für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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