Freitag, April 19, 2024
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Man muss mit sich selbst schonungslos ehrlich sein

Techstory – Die agile Marketing-Boutique für IT-Unternehmen 

Stellen Sie sich und das Startup Techstory doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Nika Mizerski und ich bin die Gründerin von Techstory – einer agilen Marketing Boutique für IT-Unternehmen. Ich habe die letzten Jahre unter anderem die Marketingkommunikation von Softwareprodukten verantwortet und dabei ist mir aufgefallen, dass sich Firmen mit hoher technischer Kompetenz oft schwer tun, die Vorzüge ihrer Produkte und Services effektiv zu kommunizieren und zu vermarkten. Das liegt nicht nur an den Gründern oder Verantwortlichen, die die technische Kompetenz einbringen und oftmals davon ausgehen, jeder würde ihre geniale Idee sofort verstehen.

Es liegt sehr oft an den Marketing-Experten selbst und wie diese im Unternehmen wahrgenommen werden, dass sich der Außenauftritt und die Reichweite von Technologiemarken nicht bewegen. Tech Marketers brauchen ein technisches Verständnis und ein Marketingtalent, um starke Positionierungen und Botschaften zu entwickeln. Sie müssen abstrahieren, dürfen aber nicht zu oberflächlich werden. Sie müssen mit Stakeholdern, die tief in der Materie sind, umgehen können, um sie von einem Kommunikationskonzept zu überzeugen. Gute Tech Marketers balancieren an einer Schnittstelle. In der Praxis kippen aber die meisten in die eine oder andere Richtung und werden zu technisch oder zu platt. Die Gründung von Techstory ist meine Antwort auf diesen Balanceakt.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe eine Marktlücke gefunden, die ich bedienen kann. Aber es hatte vor allem persönliche Gründe. Nach zehn Jahren im Berufsleben war ich an einem Punkt angelangt, wo ich mit einer großen Unzufriedenheit zu kämpfen hatte. Und das, obwohl nach außen hin alles sehr gut ausgeschaut hat. Ich hatte ein Führungsposition in einem innovativen, stark wachsenden Unternehmen. Ich habe überdurchschnittlich gut verdient und hatte wirklich tolle Kollegen – nämlich aus aller Herren Länder. Das internationale Umfeld in der eigenen Heimat zu haben, war für mich ein echtes Privileg. Trotzdem hat es nicht gereicht. Ich habe bemerkt, dass ich fast neidisch auf Leute blicke, die ihr eigenes Ding machen.

Dabei machte es keinen Unterschied ob es mein Chef oder meine Frisörin war. Kein Karrieresprung der Welt, als Angestellte, hätte mich zu dem Zeitpunkt glücklich machen können. Ich möchte auch etwas langfristig aufbauen, das meine Handschrift trägt. Mit Techstory bzw. der Selbstständigkeit stellt sich die Frage nicht mehr wie lange ich meinen Job mache, bevor ich mich durch einen Rollen- oder Unternehmenswechsel weiterentwickeln möchte. Als Gründerin ändert sich das Mindset komplett. Beim Gründen geht es um mehr Freiheit und Selbstverwirklichung, aber auch um eine neue Form der Verantwortung.

Was war bei der Gründung von Techstory die größte Herausforderung?

Ich wollte schon immer selbstständig sein, hatte aber nicht die richtige Idee und auch nicht den Mut es zu tun. Das Schwierigste war wohl der sehr persönliche Prozess bis zur zündenden Idee und dann die Entscheidung für die Unternehmensgründung. Wenn einem das Arbeitsleben als Angestellte sicher erscheint, ringt man schwer mit sich selbst den Schritt in die Selbstständigkeit tatsächlich zu wagen. Nachdem ich die Entscheidung letztendlich getroffen hatte, war dann plötzlich alles sehr viel leichter als erwartet. Aber ich gebe zu, die ersten, frühen Erfolge mit Techstory haben mir sehr geholfen die Ungewissheit und Angst zu verlieren. Als Selbstständige gibt es allerdings immer wieder neue Herausforderungen – kleine und große.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Perfektionismus ist bei einer Gründung eher ein Nachteil. Du musst viel, sehr schnell machen und vor allem die Prioritäten richtig setzen. Klar hätte ich als Marketingexpertin gerne die bestmögliche Website für mein Unternehmen gestaltet. Aber am Anfang ist es wichtiger die ersten Kunden an Board zu holen und deren Kommunikation bestmöglich zu entwickeln. Bei der Geschäftsidee sollte man allerdings keinen Kompromiss machen. Ich habe mit dem Bewusstsein gegründet, dass es funktionieren kann. Ich habe mit vielen Leuten gesprochen und den Bedarf für meine Kommunikationsprodukte geprüft. Das bedeutet nicht, dass sich die ursprüngliche Idee dann nicht weiterentwickelt und das Gesamtkonzept eventuell ganz andere Formen annimmt. Ein Angebot oder ein Unternehmen agiert in einem extrem dynamischen Umfeld. Man tastet sich mit einer Idee vor, ergreift Möglichkeiten, lernt dazu und passt die Strategie laufend an.

Welche Vision steckt hinter Techstory?

Es gibt exzellente Softwareentwickler und IT-Dienstleister, die mit gutem Marketing noch viel erfolgreicher sein könnten. Es fällt ihnen aber schwer, die richtigen Marketing-Mitarbeiter zu finden, die sie dabei effektiv unterstützen könnten. Techstory will diese ungehobenen Schätze bergen und gute Technologieangebote sichtbar machen. Wir wollen aber auch für Tech-Größen arbeiten und an ihre Welt angeschlossen bleiben. Im Marketing ist es wichtig am Puls der Zeit zu sein. Techstory beobachtet, macht mit und lässt das seinen Kunden zu Gute kommen.

Wer ist die Zielgruppe von Techstory?

Tech Entrepreneurs, IT-Geschäftsführer und Marketingverantwortliche von kleinen und mittelständischen Unternehmen im DACH-Raum. Wir unterstützen auch internationale IT-Unternehmen bei ihrer Expansion in die deutschsprachigen Länder.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir agieren an einer Schnittstelle und besetzen damit eine kaum besetzte Nische. Wir verstehen was von Technologie und können mit den Gründern und Experten auf Augenhöhe kommunizieren. Dadurch nehmen sie uns ernst und sind für unsere Marketingberatung und Kommunikationsprodukte offen. Wir kommen nicht mit Marketing-Schablonen, sondern inszenieren das Produkt wirklich zielgruppengerecht und manchmal bedeutet das auch, dass wir in der Kommunikation “sachlicher” bleiben oder komplett andere Wege der Vermarktung gehen als das was die Branche als state-of-the-art proklamiert. Wir beherrschen die gesamte Klaviatur und trauen uns auch ohne Notenblatt zu spielen.

Techstory, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Manchmal gewinnt man den Eindruck, für einen Unternehmer könnte das einzig mögliche Ziel Wachstum sein. Den Organisationen, die bewusst klein bleiben wollen, spricht man fast automatisch den Erfolg ab. Auch bei Techstory soll es Wachstum geben, aber qualitatives. Ich will spezialisierte, gute Leute an Board holen und das ist in meiner Nische eine echte Herausforderung. Vielleicht ist die Vision für Techstory im besten Sinne femininer Natur. Ich will innovative Tech-Unternehmen mit Kommunikation in ihrem Wachstum unterstützen. IT-Unternehmer, die effektives Marketing haben wollen, sollen wissen das es die Geheimwaffe Techstory gibt.

Wir wollen spannende Unternehmensgeschichten mitprägen, werden als Techstory aber stets genug Luft zum Atmen haben. Denn unsere Arbeit erfordert Kreativität. Unsere Kunden profitieren – so paradox es klingt – auch von unserer Work-Life-Balance. Sie bekommen einen entspannten Blick von außen, der viel bewegen kann. Das unterscheidet uns vom gängigen Agenturgeschäft, das durch mangelnde Qualität leider stark in Verruf gekommen ist. Ich will als Agenturchefin nicht “mitschneiden”, sondern mit Kunden und Partnern gestalten. Das klingt idealistisch, ist es auch, stimmt aber einfach mit meinem Naturell überein. Unsere Kunden schätzen diese Vertrauensbasis und Werte. Dadurch ist das gängige Motto aller Dienstleister “Der Kunde steht im Mittelpunkt” bei uns auch glaubwürdig.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

  1. Unbedingt das Geschäftsmodell und den Markt vor der Gründung auf Herz und Nieren prüfen. Es bringt nichts zu beschönigen. Es gilt Wunschvorstellungen von der Realität zu differenzieren.
  2. Man muss mit sich selbst schonungslos ehrlich sein. Wenn ich eine gute Idee habe, aber nicht verkaufen kann, muss mich jemand ergänzen. Und wenn ich denjenigen nicht habe, dann muss ich ihn oder sie finden. Als Gründer muss man viel neues lernen, aber manches hat mehr mit Talent und Persönlichkeitsstruktur zu tun als mit Können.
  3. Wenn man der Typ für die Selbstständigkeit ist und für etwas brennt was echtes Geschäftspotenzial hat, sollte man den Sprung in die Selbstständigkeit dann auch unbedingt wagen. Die Ängste gehören dazu, verändern sich aber nach der Entscheidung und vor allem während dem Tun. Wenn man was echt gut kann und reflektiert ist, wird man durch den Schritt in die Selbstständigkeit vom Leben belohnt.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Nika Mizerski  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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