Donnerstag, April 18, 2024
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Nicht fragen, was man selbst gut findet, sondern fragen, was andere gut finden

Stiftung Valentina: Stiftung zur Unterstützung schwerkranker Kinder und deren Familien

Stellen Sie sich und Stiftung Valentina doch kurz unseren Lesern vor!
Im April 2015 bekam unsere Tochter Valentina im Alter von 12 Jahren die tödliche Diagnose: Hochaggressiver Knochenkrebs, ÜberlebensChance 20%. Sofort begannen wir mit einer ebenfalls sehr aggressiven Chemotherapie. Valentina kämpfte tapfer und zuversichtlich gegen ihren Tumor, freute sich über jeden schmerzfreien und schönen Tag, aber nach 12 Monaten war der Kampf verloren. Im April 2016 starb sie im Alter von 13 Jahren in der Uniklinik Ulm.

Warum haben Sie die Stiftung Valentina ins Leben gerufen?
Nachdem wir Valentina beerdigt hatten, fragten wir Eltern uns, wie wir aus diesem Desaster etwas Konstruktives für andere machen können. Daraufhin beschlossen wir (die Eltern Kurt und Renate und Valentinas Geschwister Armin und Isabel), die Stiftung Valentina zu gründen, um anderen schwerst- und sterbenskranken Kindern und deren Familien zu helfen.

Auslöser dafür waren auch die vielen schönen Bilder, die wir von den letzten 12 Monaten mit Valentina hatten. Man konnte sehen, wie sie immer zuversichtlich und fröhlich war – bis zum letzten Tag. Das wurde uns zum Vermächtnis.

Welche Vision steckt hinter der Stiftung Valentina?
Valentina mußte am Ende ihres Lebens in die Uniklinik und starb dort. Die mobile Kinderpalliativversorgung der Uniklinik Ulm war gerade erst in den Startlöchern.

Schwerst- und sterbenskranke Kinder sollen die Chance haben, ihren letzten Lebensabschnitt nicht in der Uniklinik sondern zu Hause zu verbringen. Dafür ist ein gewaltiger, hochspezialisierter medizinischer und logistischer Aufwand nötig, denn es muß zu Hause eine Intensivstation aufgebaut werden.

Hier will die Stiftung Valentina langfristig und nachhaltig zusammen mit der Uniklinik Ulm eine hochqualifizierte Versorgungsstruktur für die Region Südost-Baden-Württemberg aufbauen und nachhaltig finanziell absichern.

Wie werden die Kinder und Familien von der Stiftung Valentina unterstützt?
Zeitgleich mit dem Tod von Valentina begann die Kinderonkologische Abteilung der Uniklinik Ulm unter Prof. Dr. Daniel Steinbach ein mobiles Kinderpalliativteam (PalliKJUR) aufzubauen, das die sterbenskranken Kinder in sieben Landkreise (von Schwäbisch-Hall über Ulm bis Bodensee-Oberschwaben) versorgt. Die Quartalspauschalen, die das Gesundheitssystem der Klinik für diesen Service zahlt, sind ein winziger Bruchteil dessen, was für ein stationäres Zimmer in der Uniklinik bezahlt wird. Entsprechend schwer ist es, ein solches Team aufzubauen.

Die Stiftung Valentina ist Finanzierungspartner von PalliKJUR und unterstützt so den Aufbau dieses Teams. Innerhalb von knapp 24 Monaten konnten bei Freunden und Sponsoren € 0,5 mio eingesammelt werden. Davon wurden bereits € 200.000,- ausgegeben für Gerätschaften, drei Einsatzfahrzeuge, drittmittelfinanzierte Personalstellen usw.

Wie kann man die Stiftung Valentina unterstützen?
Die Stiftung Valentina agiert als Finanzierungspartner für das Team PalliKJUR, um dieses Team auf sichere finanzielle Beine zu stellen.

Das Kapital der Stiftung Valentina ist noch sehr klein, die erzielbaren Zinsen ebenfalls. Daher freut sich die Stiftung Valentina über jede Spende.

Wer gerne ein Projekt (mit-)finanziert, kann auch projektbezogen spenden. Das nächste Projekt ist eine drittmittelfinanzierte Teilzeitstelle Rufbereitschaft Arzt, für die € 66.000,- für drei Jahre benötigt werden.

Langfristig interessierte Förderer können sich mit Zustiftungen am Kapitalaufbau der Stiftung Valentina beteiligen und so diese Arbeit langfristig absichern.

Und natürlich sind viele Freunde willkommen, die die Stiftung Valentina weiterempfehlen.

Stiftung Valentina, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren ist die Stiftung Valentina sowohl vom Kapital als auch mit treuen Spendern und Förderern so weit aufgestellt, daß das Team PalliKJUR zuverlässig finanziert werden kann.

Der nächste Schritt wäre der Aufbau von Kinderpalliativstationen, evtl. sogar regional verteilt. Es zeigt sich nämlich bei den vielen Hausbesuchen des Teams PalliKJUR, daß in nicht wenigen Fällen die familiären, wirtschaftlichen oder sozialen Verhältnisse nicht geeignet sind, um die schwerst- und sterbenskranken Kinder zu Hause zu versorgen. Für diese Fälle wären Kinderpalliativstationen, die nicht zu weit weg von zu Hause sind, eine gute Lösung.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Nicht fragen, was man selbst gut findet, sondern fragen, was andere gut finden. Hier dürfte einer der wichtigsten Punkte für das Überleben von Startups liegen.
Ehrlich und gründlich überlegen, ob es tatsächlich Alleinstellungsmerkmale (USPs) gibt – also raus aus der MeToo-Falle, die einen Markteintritt schwer bis unmöglich macht.
Einen geeigneten und bewältigbaren Marketing-Mix zusammenstellen, damit man auf dem Marktplatz sichtbar wird. Hier stellt sich die Frage nach den verfügbaren qualitativen und quantitativen Ressourcen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Kurt Peter für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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