Donnerstag, März 28, 2024
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Steve Blank – Wir haben keine Beta, es ist ein Produkt mit einer Minimalanforderung

Es gibt so viele Dinge, die wir gerne in unsere Software einbauen möchten und die wir dann von unseren Kunden „testen“ lassen… “ Beta Version “ nennt sich das oft und dabei kommen Funktionen zutage, die wir später evtl. gar nicht mehr wollen. Warum dem Kunden nicht ein Produkt mit den Mindestanforderungen zur Verfügung stellen?

Es geht um mehr als nur das Wording.

Ich habe vor einiger Zeit einen sehr ausführlichen Beitrag zum Thema „Mindestanforderungen an dein Produkt“ veröffentlicht, welchen ich dir noch einmal ans Herz legen möchte. In diesem Artikel nennen wir es der Einfachheit wegen „MVP“, was in etwa für Minimalanforderungen ans Produkt steht. In unseren letzten beiden Beiträgen haben wir diese schon etwas genauer in physische und digitale Produkte aufgeteilt, aber was genau steht denn nun am Ende?

Wenn du alle möglichen Funktionen deines Produkts geplant und auch zum Teil eingebaut hast, kannst du dir Gedanken machen, welche davon eigentlich schon jetzt für deine möglichen Kunden relevant sein könnten. Lass dies jedoch nicht ausufern und konzentriere dich wirklich auf das absolut möglichste Minimum. In unserem Fall war das damals unser Videoplayer mit der Möglichkeit, mehrere Sprachspuren zu vereinen. Als wir diesen fertig hatten, konnten wir erstes Kundenfeedback bekommen und nach und nach weitere relevante Funktionen entwickeln. Wir haben dabei stets darauf geachtet, dass die Dinge auch so weit wie möglich autark genutzt, vermarktet und monetarisiert werden konnten.

Früher war das nicht denkbar und lief im Grunde immer nach Schema X ab.

Man hatte sich ein Konzept überlegt, die Kosten kalkuliert, dann eine Finanzierung auf die Beine gestellt, es entwickelt, getestet und ist dann damit in den Vertrieb gegangen. Auch hierzu haben wir uns beschäftigt, man nennt es auch den „Wasserfallprozess„. Uns spielte über viele Jahre die Tatsache zu, dass Computer immer schneller und Anwendungen immer agiler wurden. Dadurch ist es uns heute schon möglich, eine Software wesentlich einfacher zu planen und dann in Anwendungen mit minimalen Anforderungen zu entwickeln. Während man also früher regelmäßig Betas an seine Kunden ausliefern musste (leider passiert das heute wieder! Siehe Windows 10…), kann man sich heute in vielen Bereichen auf den Kern fokussieren.

Der wesentliche Unterschied besteht aber bereits im Workflow. Wie ich oben beschrieben habe:

Idee/Konzept ⇨Entwicklung ⇨Alpha ⇨Tester ⇨ Beta ⇨Tester ⇨Verkauf des Gesamtpaketes.

Nehmen wir nun das Konzept des MVP, werden wir als Ziel nicht eine Version 1.0 definieren, es am Reißbrett aufzeichnen und dabei alle Ideen des Gründers einfließen lassen. Wir gehen zu den Kunden und fragen sie, was ihnen JETZT wichtig ist, um ein solches Produkt zu nutzen und was ihnen dieses wert sein würde. Dann entscheiden wir, welche Funktionen wir einbauen.

Und die goldene Regel dabei:

Auch wenn es wie ein Betaprodukt aussehen sollte – wir nutzen dieses Wort nicht! Es ist ein Produkt, welches wir perfekt auf den Kunden und dessen minimale Anforderungen entwickelt haben, wir sind durch und durch kundenorientiert.

Video: https://alugha.com/videos/112f8f78-8fea-11e8-89b5-e782ee0b40e4

Zu allen Beiträgen von Steve Blank

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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