Donnerstag, März 28, 2024
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Positiv bleiben und nach Unterstützung fragen

somskat nachhaltiges Modelabel: Du bestimmst ob die Kleidung produziert wird

Stellen Sie sich und das Startup somskat doch kurz unseren Lesern vor!

Hi, das sind wir – Charlotte und Max. Wir haben uns vor knapp 5 Jahren hier in Stuttgart kennengelernt. 

Charlotte hat Textil-Betriebswirtschaft studiert und die letzten Jahre in einem Modekonzern im Produkt- und Markenmanagement gearbeitet, bevor sie sich für das Start-up Leben mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit und Social Business entschieden hat. Max kümmert sich um die technische Umsetzung und wir beratschlagen uns immer gemeinsam bei wichtigen Entscheidungen, er hat seinen Background im Bereich der Wirtschaftsinformatik (…und die Menswear lässt er sich bestimmt auch irgendwann nicht nehmen!). 

somskat ist ein neues Konzept im Bereich der nachhaltigen Modelabels, denn die Vision von somskat ist es, Kleidung erst zu produzieren, wenn es die Rechtfertigung der Kunden erhalten hat. So wird in den ‚somskat workshops‘ nur produziert, was auch nachgefragt wird und es werden nur Ressourcen verwendet, die einen Kundenmehrwert erzeugen Ist die Mindestmenge zur Produktion über den Fundingprozess im Onlineshop erreicht, kann es losgehen – wir geben nur in Auftrag, was nachgefragt wird und der Kunde / die Kundin wird Teil des Entstehungsprozesses. somskat macht wieder Vorfreude auf Kleidung, gibt dem Handwerk die Wertschätzung zurück und entschleunigt – Fashion gone slow.

Daneben wird es eine Basis-Kollektion, die Timeless Fundamentals, geben – zeitlose, schlichte Kleidungsstücke, die keinem regulären Kollektionsrhythmus folgen, aus nachhaltig-zertifizierten Materialien, Naturfasern. Die Kleidung wird in einem fairen Familienbetrieb in Polen hergestellt.

Wie ist die Idee zu  somskat entstanden?

Die Idee ist in den letzten Jahren gereift. Uns ist relativ schnell klar geworden: Wir dürfen unser Konsumverhalten nicht mit ‚grünen Produkte‘ kompensieren, sondern müssen grundlegend neue Ansätze entwickeln, um langfristig eine Veränderung voranzutreiben. Vor allem das Problem der enormen Überproduktion in der Textilbranche hat uns nicht losgelassen, denn es wird noch lange nicht alles verkauft, was produziert wird – sondern ein zu großer Teil landet z.B. auf Recycling-Höfen oder Mülldeponien. Nach vielen gemeinsamen Diskussionen und Brainstorming-Stunden ist das Konzept von somskat entstanden. Im Startup-Inkubatorenprogramm des Social Impact Labs Stuttgart hatten wir in den letzten Monaten die Möglichkeit, alle Ideen in eine Geschäftsidee umzuwandeln und wurden mit Coachings, Co-Working Space und Netzwerken unterstützt.

Welche Vision steckt hinter somskat?

Unsere Vision ist es, gemeinschaftlich ein neuartiges, nachhaltiges Einkaufen zu ermöglichen. Es muss uns bewusst sein, dass im konventionellen System Mode hergestellt wird, ohne zu berücksichtigen, dass nicht jedes produzierte Teil einen Abnehmer finden wird – Das möchten wir ändern! Wir möchten zu verantwortungsbewusstem Konsum inspirieren und eine attraktive Alternative schaffen – nachhaltige ästhetisch-anspruchsvolle Mode, bei der Kund*innen aktiver Teil der Wertschöpfungskette werden. Unsere Konsument*innen werden zu Prosument*innen. 

Was waren bisher die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Stichwort Finanzierung ist wahrscheinlich schon eine der größten Herausforderungen, gerade ganz am Anfang, wenn man selbst noch nicht 100%ig weiß, wohin die Reise gehen soll. 

Immer wieder aufzustehen und selbstbewusst das nächste ToDo anzugehen, ohne dass dir jemand sagt, was du genau zu tun hast, mussten wir auch lernen. Sich selbst zu managen und dabei seine Ruhezeiten nicht zu ignorieren ist immer wieder fordernd. 

Zum Thema Finanzierung: Ganz am Anfang hat es sich angefühlt wie ein ’teures Hobby’ – man muss natürlich Kompromisse eingehen. Aber bei alldem haben wir immer darauf geachtet, dass wir die laufenden Kosten unter Kontrolle haben und sobald größere Investments anstehen, uns externe Unterstützung dazu holen. Genau deshalb starten wir am 1. Oktober mit unserer Crowdfunding-Kampagne auf Startnext. 

Warum haben Sie sich für eine Crowdfunding Finanzierung entschieden?

Crowdfunding ist eine demokratische Möglichkeit, gemeinschaftlich Projekte zu realisieren, die mit erfolgreich abgeschlossener Kampagne auch bewiesen haben, dass es den Markt dafür gibt. Dem möchten wir uns stellen, denn der Crowdfunding-Ansatz ist genau auch unsere Vision von Mode – erst zu produzieren, wenn die Nachfrage sichergestellt ist. 

Neben der Produktion der Basiskollektion, den Timeless Fundamentals, die schon in der Crowdfunding-Kampagne gekauft werden können, möchten wir mit der Kampagne möglichst viele Menschen erreichen, die ein ähnliches Verständnis von verantwortungsbewusstem Konsum haben, um so das Konzept der somskat Workshops langfristig realisieren zu können. Neben der Vorfinanzierung erreichen wir also gleichzeitig potentielle Kund*innen und können auf Feedback noch vor Markteintritt reagieren. 

Wo sehen Sie die Vorteile für sich?

Genau da. Wir lassen nicht nur eine nächste nachhaltige Modekollektion finanzieren, sondern unser Geschäftsmodell hat dieselben Mechanismen, die im Crowdfunding einsetzen. Daher ist es für uns die beste Möglichkeit, auch die Geschäftsidee zu vertesten. Wir finden Gleichgesinnte und Befürworter für unser Konzept, sodass es den Markteintritt an sich nicht nur finanziert, sondern auch mental unterstützt. 

Was werden Sie nach erfolgreicher Finanzierung umsetzen?

Mit dem ersten Fundingziel können wir die entwickelte Basis-Kollektion produzieren lassen und den Online-Shop aufsetzen. Sollte das 2. Fundingziel erreicht werden, können weitere Produkte entwickelt werden und unser ressourcenschonendes Funding-Prinzip der somskat ‚Workshops‘ starten.

Wer ist die Zielgruppe von somskat?

Unsere Zielgruppe sind im ersten Schritt Frauen, die den Verbrauchergruppen ‚Conscious Consumer‘ und/oder den ‚LOHAs‘ angehören. Sie kaufen Produkte nicht von Warenanbietern, sondern von Sinnproduzenten. Und sie suchen nach Produkten mit Transparenz und Ehrlichkeit. Sie suchen nach Kleidungsstücken, die langlebiges, schlichtes Design mit ehrlicher Nachhaltigkeit verbinden. Und sie möchten gemeinsam etwas gegen Überproduktion und Ressourcenverschwendung unternehmen und sich verantwortungsvoll integrieren. 

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unser Ansatz ist ganzheitlich, wir möchten mit Mode einen positiven Unterschied machen, das fängt beim Design der Kleidung an, die keinen schnelllebigen Trends folgt, und sich trotzdem vom langweiligen Öko-Look unterscheidet, über einen Prozess, der von Grund auf Umwelt und unsere Ressourcen im Blick behält, bis hin zur Förderung von Projekten, die unsere Welt ein Stück besser machen. Wir planen einen Teilbetrag jedes Rechnungsbetrags im Online-Shop an ein sozial-ökologische Projekte zu spenden.

Uns unterscheidet, dass wir nicht zu übermäßigem Konsum antreiben, sondern durch die Workshops ganz bewusste Kaufentscheidungen herausfordern – denn wer länger auf ein Kleidungsstück wartet, der weiß es auch länger wertzuschätzen. 

somskat, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Das ist eine gute Frage, gerade haben wir kaum Zeit, uns darüber großartig Gedanken zu machen – ein kleiner Schritt jagt den nächsten. In 5 Jahren hoffen wir einen wichtigen Beitrag in der Nachhaltigkeits-Debatte geleistet zu haben und über unser Konzept viele wertvolle Ressourcen eingespart zu haben. Wir möchten mit unserem Start-up wachsen, geschäftlich wie auch persönlich, und ein erfolgreiches Unternehmen führen. 

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Positiv bleiben, nach Unterstützung fragen – nicht alles kann man selber machen – und bei allen Statistiken und Zahlen am Ende auf sein Bauchgefühl hören.

Link zum Crowdfunding

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Charlotte und Max für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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