Mittwoch, April 24, 2024
StartGründerTalkErfolg ist stets eine Verabredung mit dem richtigen Zeitpunkt

Erfolg ist stets eine Verabredung mit dem richtigen Zeitpunkt

Michael Heide Gründer von SmartQ, innovative und clevere Haushalts und Tapezierbürste, in der Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und Ihr Startup doch kurz vor!

Mein Name ist Michael Heide und ich bin der Erfinder der Tapezier- und Haushaltsbürste von smartQ. Ich bin 52 Jahre jung, seit über 27 Jahren in meinem Beruf tätig und selbstständiger Handwerker seit über 14 Jahren. Mein Startup – die smartQ Werkzeuge GmbH – habe ich zusammen mit meiner Frau Christina und meiner Tochter Yasemin langsam und sicher aufgebaut. 

Wie ist Ihre Idee entstanden?

Michael Heide: Im Jahr 2008 hatte ich während meines Jobs als Maler und Tapezierer die Idee für ein besseres Werkzeug für Tapezierarbeiten. Meine Hände schmerzten jeden Tag nach der Arbeit und das Problem war bekannt, denn meine Kollegen hatten das seit Jahren. So wollte ich nicht weiterarbeiten. Da die gängigen Modelle veraltet waren, wollte ich eine völlig neue Tapezierbürste. Ein Werkzeug mit einem geformten Griff, der perfekt in der Hand liegt und das Arbeiten in jeglicher Hinsicht verbessert. Die ersten Prototypen und das positive Feedback vieler Kollegen, Freunde und Familie haben mich schnell überzeugt und motiviert, mein Startup zu gründen. Meine ganz persönliche Gründergeschichte habe ich nun als Taschenbuch geschrieben. „EINMAL ZUM MOND BITTE“ erscheint Mitte Mai 2021 und ist bei Thalia, Weltbild, Amazon und anderen erhältlich. Darin beschreibe ich unseren langen und steinigen Weg von der ersten Zeichnung, bis mein Produkt dann endlich im Regal stand. Damit möchte ich anderen Gründern Mut machen.

Welche Vision steckt hinter Ihrem Produkt?

Michael Heide: Wer schon einmal selbst tapeziert hat weiß, wie anstrengend diese Arbeit sein kann. Du stehst auf der Leiter und brauchst beide Hände zum Fixieren der Tapete. Dein Tapezierwerkzeug fällt auf den Boden, weil du selten eine Ablagemöglichkeit dafür hast. Das ist der Klassiker, viele kennen das Szenario. Also wieder runter von der Leiter und das Ganze geht von vorne los. Ein Blick auf den Markt zeigte, dass es kein richtiges Tapezierwerkzeug gab, das wirklich gut in der Hand lag. Dies wurde jahrelang kaum hinterfragt. Das wollte ich ändern. Herausgekommen ist eine clevere Tapezier- und Haushaltsbürste mit einem tollen Design. 

Dass die Bürste auch im Haushalt viele Anwendungsbereiche abdeckt, hat sich mit der Zeit herausgestellt. Meine Tochter Yasemin nutzt diese Bürste seit Jahren, um Kindersitze im Auto von allem möglichen Dingen zu befreien. Freunde und Kollegen haben mir schon vor Jahren mitgeteilt, dass die Bürste auch super für den Haushalt oder Gartenbereich zu nutzen sei. Mein Schwiegersohn Philipp säubert regelmäßig den Kofferraum von seinem Auto und seine Fußmatten mit der Bürste. Meine Schwester säubert damit ihren Pferdehänger, wenn sie von Turnieren kommt. All diese Anwendungsmöglichkeiten haben mich verblüfft. Und es gibt wahrscheinlich noch viele weitere Situationen, in der die smartQ-Bürste das Leben erleichtern kann. 

Wer ist Ihre Zielgruppe?

Alle, die eine Erleichterung beim Tapezieren oder der Garten- und Haushaltsarbeit herbeisehnen. Die Anwendungsbereiche kann ja jeder selbst für sich festlegen. Bestimmt gibt es noch viel mehr Anwendungsmöglichkeiten. Diese Erfahrung ist echt toll. 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben?

Michael Heide: Im Jahr 2017 hatte unser Produkt die Serienreife erreicht. Also produzierten wir erstmals auf eigene Kosten in Deutschland und platzierten unser innovatives Produkt auf dem Markt. Das ging eigentlich relativ schnell. Meine Strategie ging auf, was auch gut war, denn der Löwenanteil meines gesamten Kapitals von ca. 120.000 Euro war bereits in Produktentwicklung, Formenbau, Konstrukteure, Marketing, Webseite u.v.m. geflossen. Wir haben jahrelang auf vieles verzichten müssen, haben grenzlosen Optimismus und Durchhaltevermögen bewiesen. Jetzt brauchen wir einfach Unterstützung. Und da wir seit der ersten Stunde Fans von „Die Höhle der Löwen“ sind, kam uns schnell die Idee, sich zu bewerben. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Ich habe mit meiner Tochter Yasemin den Pitch mehrfach meiner Frau vorgetragen. Als die Entscheidung stand, dass ich alleine in die Löwenhöhle gehen werde, habe ich das ehrliche Feedback nun auch von meiner Tochter erhalten. Geradestehen, Gesicht nach vorn, deutlich sprechen – eine lustige und spannende Zeit. 

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „Die Höhle der Löwen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie? 

Michael Heide: Meine Entscheidung mitzumachen war spontan. Immer wenn wir „Die Höhle der Löwen“ geguckt haben hieß es: Da müssen wir auch mal hin. Dabei blieb es zunächst auch, bis wir uns irgendwann ein Herz gefasst haben und uns bewarben. Als die Zusage für den Auftritt erfolgte, sind wir alle ausgeflippt. Da stehen Gründer wie du und ich, und wir alle sprechen eine Sprache. Das war sehr motivierend. So eine Gründung verläuft eben nicht immer wie im Bilderbuch. Das ist manchmal ein ständiges Auf und Ab. Die „Löwen“ sind erfahrene Geschäftsleute mit einem riesigen Netzwerk – perfekt für eine optimale Vermarktung. Der neue Markteintritt mit solch einer Vertriebspower durch die „Löwen“ wäre der Aufschlag, den sich jeder Gründer nur wünschen kann.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen“ viele Interessenten und auch Medien auf smartQ aufmerksam werden?

Dieser Schritt war sehr wichtig für uns als Familie. Seit vielen Jahren bin ich selbstständiger Handwerker und arbeite separat mit meiner Frau in unserem kleinen Startup smartQ alle Aufgaben ab, die du als Gründer bewerkstelligen musst. Also eigentlich ein 24 Stunden Fulltime-Job. Wenn ich mal Luft habe, telefoniere ich meine Kundenlisten ab und fahre mit dem Auto quer durch Deutschland, um meine marktreife Erfindung in die Regale der Großhändler zu bringen. Das habe ich viele Jahre lang gemacht, aber mit der Zeit stößt du an deine Grenzen. Es ist ein stetiger Kampf, bei dem wir uns nun Unterstützung erhoffen. Das ist für uns eine Riesenchance.  

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Ralf Dümmel wäre der perfekte Partner für uns. Ich hoffe sehr, dass ich ihn überzeugen kann. Das wäre schon verrückt.  

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Sollten wir einen Deal bekommen, dann hoffe ich, dass wir mit der Löwenpower in den nächsten Jahren ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen und jeder in den Genuss kommen kann, mit meinem multifunktionalen Tool zu arbeiten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?

Michael heide: Meine Gründergeschichte erscheint als Taschenbuch „Der Flug zum Mond“ Mitte Mai 2021 und ist bei Amazon erhältlich. Darin beschreibe ich meinen steinigen Weg von der ersten Zeichnung, bis mein Produkt dann endlich im Regal hing. Damit möchte ich anderen Gründern Mut machen und sagen: haltet durch. Was könnte ich an Tipps weitergeben? Als Erstes solltet ihr von eurer Idee fest überzeugt sein und nicht so viel darauf geben, was andere sagen. Schaut euch den Markt und das Potenzial für eine erfolgreiche Skalierung an. Bleibt immer realistisch und auf dem Boden. Malt euch nichts schön, ihr werdet härter und länger arbeiten als ihr denkt. Ihr benötigt einen grenzenlosen Optimismus und permanentes Durchhaltevermögen. Ein entsprechendes Netzwerk solltet ihr euch separat aufbauen. Erfolg ist stets eine Verabredung mit dem richtigen Zeitpunkt. Aufgeben zählt nicht. Irgendwann kommt der passende Zeitpunkt für jeden, also haltet durch! 

Michael Heide aus Zeuthen präsentiert die ergonomische Tapezierbürste SmartQ. Er erhofft sich ein Investment von 40.000 Euro für 15 Prozent der Anteile an seinem Unternehmen. Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie SmartQ am 03.Mai 2021 in der Höhle der Löwen

Wir bedanken uns bei Michael Heide für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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