Donnerstag, März 28, 2024
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Der Kontakt zur Zielgruppe ist das absolut ausschlaggebende

Simplias: Mobile Field Report mobile Lösung für das Schnittstellenmanagement

Jan Höppner, stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen Simplias GmbH doch kurz vor!
Die Simplias GmbH ist ein Softwareentwickler, der sich auf die Anforderungen und Arbeitsabläufe von Außen- und Kundendienstlern spezialisiert hat. Mit unserem Produkt Mobile Field Report bieten wir technischen Serviceunternehmen und SHK-Betrieben eine einfache und doch umfassende, mobile Lösung für das Schnittstellenmanagement zwischen Einsatzplanung bzw. Projektleitung in der Zentrale und den Servicetechnikern, die stets unterwegs zum Kunden sind.

Jan Hoeppner
Jan Hoeppner

Wie ist die Idee zu Mobile Field Report entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Die Idee entstand bei einem meiner früheren Jobs als Softwareentwickler. Damals habe ich Raumcontroller entwickelt und habe von Kunden immer wieder erfahren, was alles bei den Installationen schiefläuft. So wurde noch viel mit Papierdokumenten gearbeitet oder die Schnittstelle zwischen Servicetechniker und Einsatzplanung lief kompliziert über mehrere Insellösungen. 2011 habe ich dann angefangen, dieser Idee für eine effiziente Schnittstellensoftware nachzugehen. In diesem Zuge habe ich Simplias als Einmann-Unternehmen in München gegründet. Seitdem wird das Unternehmen Schritt für Schritt nachhaltig aufgebaut. Mittlerweile sitzt das Team in Leipzig.
Wichtige Impulse hat mir damals einer meiner späteren ersten Kunden, die Hörburger AG, geliefert. Das Serviceunternehmen installiert u.a. Technik für Gebäudeautomation und arbeitet dabei mit sehr langen, teils 600 Schritte langen Protokollen. Früher lief das über Exceltabellen, die häufig unvollständig waren oder erst nach der Installation –aus dem Gedächtnis – ausgefüllt wurden. Zudem waren die Installationsprojekte zwar immer ähnlich, aber nie ganz identisch. Dadurch ergab sich ein riesiger Arbeitsaufwand bei der Pflege der Vorlagen. Mit diesen ersten Kundenanforderungen war für mich klar, wohin die Reise gehen muss. Später kamen natürlich weitere Wünsche anderer Kunden hinzu, die – sobald sie ein bestimmtesGewicht erreicht hatten – dann in die Produktentwicklung eingeflossen sind.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Ich habe vor der Gründung von Simplias als Freelancer-Softwareentwickler gearbeitet. Das Geld habe ich dann für die Gründung und die ersten Durstjahre genutzt. Das schwierigste an den ersten Jahren war eigentlich vor allem, das alles selbstständig hochzuziehen. Ich hatte zum Start nur die Idee, kein Netzwerk und keine Ahnung, ob es funktioniert und ich jemals damit Geld verdienen werde. Das und der Umstand, zwei Jahre lang allein in meiner 35 m²-Wohnung am Produkt herum zu programmieren, war wirklich anstrengend. Überlastung und Burnout-Symptome waren da alltäglich. Durch diese Phase durchzukommen und den Sprung zum Produktrelease zu schaffen, waren die wirklich größten Herausforderungen.

Wie hat sich Ihr Unternehmen seit dem Start entwickelt?
Kurz gesagt: Großartig. Es gab jetzt keine großen Big-Bang-Momente, aber das Team und die Kunden sind stetig gewachsen. Das Produkt wird immer besser. Die Einnahmen stimmen. Die Kunden werden immer zufriedener. Mittlerweile nutzen über 1.000 Servicetechniker deutschlandweit Mobile Field Report und ich habe keine Reklamationen oder Anrufe wegen technischer Probleme. Wenn die Service-Hotline schweigt, ist alles gut.

Welche Wege gehen Sie, um Ihr Unternehmen am Markt zu etablieren?
Die SHK-Branche ist eine sehr schwierige Zielgruppe, bei der man sich Vertrauen hart erarbeiten muss. Wir arbeiten deshalb mit verschiedenen technischen Serviceunternehmen zusammen, die sowohl Mobile Field Report nutzen, als auch anderen Unternehmen empfehlen und vorstellen. Natürlich sind wir auch auf den wichtigsten Branchenmessen präsent. In Zusammenarbeit mit der Startup-Kommunikationsagentur Pionerds klären wir zudem in regelmäßigen Blogposts auf unserer Webseite sowie Fachartikeln und Projektberichten in Fachmagazinen über die Vorteile unserer mobilen Schnittstellensoftware auf und geben Tipps, wie man seine Serviceleistungen mobil optimieren kann.

Wer ist die Zielgruppe von Simplias?
Im Rahmen unseres Hauptprodukts Mobile Field Report sind vor allem technische Serviceunternehmen und SHK-Betriebe unsere Zielgruppe – also alle Unternehmen, die im Bereich Facility Management sowie Installation und Instandhaltung von Gebäudeanlagen aktiv sind. Im Zentrum stehen die Unternehmen, die ihre Serviceleistungen effizienter umsetzen und die Schnittstelle zwischen Servicetechniker und Projektplanung optimieren wollen.

Wo liegt der USP?
Mobile Field Report bietet alle Funktionen, die für das Schnittstellenmanagement zwischen Projektleitung und Servicetechniker nötig sind – von der gesamten Routen- und Kapazitätenplanung inklusive Anbindung an bestehende ERP-Systeme, über die gesamte Dokumentenverwaltung, bis zur Kundenkommunikation. So kann ein Installationsprotokoll zum Beispiel automatisiert in einen Installationsbericht überführt und ebenso automatisiert an den Kunden verschickt werden. Die mobile Software ist zudem intuitiv bedienbar und flexibel an die eigenen Prozesse anpassbar. Gerade der letzte Punkt ist uns besonders wichtig, denn wir haben schon viele andere Softwarelösungen gesehen, die als Black-Box-Lösung eher die Anpassung etablierter Prozesse einfordert, als umgekehrt. Ich denke, ein Unternehmen sollte für eine Software nicht seine gut funktionierenden Arbeitsabläufe ändern müssen. Don’t change a running system.

Jan, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Das Team soll wachsen und das Produkt in seiner Funktionalität ausgebaut werden. Ab 2017 wird so z. B. das Materialmanagement mit eingebunden. Außerdem wird die Software, die aktuell ausschließlich auf iOS läuft, auch für Android erhältlich sein. Davon abgesehen wird Mobile Field Report in Deutschland und Frankreich Marktführer im Bereich der Schnittstellensoftware für Servicetechniker sein und auf dem härter umkämpften englischsprachigen Markt ordentlich mitmischen.

Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Ich denke, für uns – und sicherlich auch für alle anderen – gilt: Höre sehr genau auf die Wünsche deiner Kunden und setze diese – sobald sie oft genug wiederholt wurden – nach und nach in deinem Produkt um. Der Kontakt zur Zielgruppe ist das absolut ausschlaggebende.
Und ich muss sagen, dass uns die Marketingmaßnahmen wie regelmäßige Blogbeiträge, Newsletter-Buchungen und Fachartikel immens geholfen haben, unser Produkt in der SHK-Branche bekannt zu machen und Kunden zu gewinnen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Jan Höppner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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