Samstag, April 20, 2024
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SHQUARED innovative Space Sharing Lösungen für gewerbliche Flächen in geteilter Nutzung

Stellen Sie sich und das Startup SHQUARED doch kurz unseren Lesern vor!

Hi wir sind Nastasia, Daniela, Julian und Christian. Wir sind die Gründer von SHQUARED, einem jungen Münchner StartUp mit einer Leidenschaft für kreative Stadtentwicklung. Gemeinsam mit unserem Team haben wir uns das Thema Raum zu eigen gemacht und wirken mit innovativen Space-Sharing Lösungen der urbanen Platznot entgegen. Dafür haben wir eine digitale Plattform entwickelt. Auf unserer Plattform vermitteln wir gewerbliche Flächen in geteilter Nutzung (Frühstückscafé in Cocktailbar, Tanzschule in Diskothek, Gitarrenunterricht im Friseursalon, Yoga im Meetingraum). So schaffen wir mehr Räume, ohne einen cm neu zu bauen! 

Aufgrund der Corona Krise haben wir unser Portfolio erweitert und werden bald deutschlandweit mit der Vermittlung von Verkaufsflächen starten. So kann z.B. der Blumenladen seine Blumen in mehreren Bäckereien vertreiben. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Als wir die Idee hatten Räumen und Flächen durch Sharing effizienter zu nutzen, waren wir so überzeugt von diesem Konzept, dass wir einfach sicher gehen mussten, dass diese Lösung in unseren Städten eingesetzt wird. Dabei ist uns auch das „Wie“ extrem wichtig. Viele Startup´s streben bereits bei Gründung den Exit an und bauen ihr Unternehmen auf einem wackeligen Fundament, dass letzt nur bis zum „Exit“ stand halten muss. Wir vier streben eine Neuausrichtung der Wirtschaft und des Unternehmertums an. Weg von stetigem Wachstum hin zu nachhaltigen Lösungen, die zu ganzheitlichen Erfolgen führen. Dabei lassen wir die Ökonomie nicht außen vor, wir stellen diese jedoch nicht an erste Stelle. Wir wollen unserer Mission der effizienten Flächennutzung nachgehen und dabei zeigen, dass Unternehmertum auch anders funktionieren kann. 

Welche Vision steckt hinter SHQUARED?

Wir träumen von individuellen Städten mit Platz zur Selbstverwirklichung. Dabei gehen wir verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen um und nutzen das was wir bereits haben. Dabei erweitern wir die Möglichkeitsräume ohne einen Quadratmeter neu zu bauen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war und ist weiterhin die Finanzierung. Wir sind ein Purpose Unternehmen und haben uns dazu entschlossen unser Unternehmen in Verantwortungseigentum zu führen. Das bedeutet zum einen, dass alle Unternehmensgewinne in den Unternehmenszweck reinvestiert werden (Gewinne dürfen nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet werden) und zum anderen, dass Investoren keine Stimmrechte am Unternehmen haben dürfen. Somit wird sichergestellt, dass Entscheidungen nicht gewinnmaximierend sondern sinnmaximierend getroffen werden. 

Wir haben unser Unternehmen gegründet, um die Lebensqualität vieler Menschen zu verbessern und haben uns bewusst dazu entschieden uns nicht persönlich an dem Erfolg des Unternehmens zu bereichern. Denn der Erfolg des Unternehmens hängt von vielen Beteiligten ab, bei weitem nicht nur von den Gesellschaftern. Auf Basis dessen sind wir der Meinung, dass das Risiko eines solchen Unternehmens auch von der Gesellschaft mitgetragen werden soll und nicht nur bei den Gesellschaftern liegt. Nur gemeinsam können wir eine Transformation des Status Quo schaffen. Wir haben mit einem Crowdfunding über 30.000,- EUR angefangen und haben im letzten Jahr ein Mikrobürgschaftsdarlehen von der GLS Bank in Höhe von 60.000,- EUR erhalten. Das Darlehen wurde von Kleinstbürgen mit Summen zwischen 500,- EUR bis 3.000,- EUR abgesichert.

Risikokapital zu beschaffen ist für jedes Start-Up schwierig.

Für Start-Ups die nachhaltig orientiert sind und viel Energie in ein gutes Fundament stecken (Zebras) statt ein Konstrukt zu schaffen, dass bis zum Exit standhält und nur den KPI´s nacheifert um möglichst schnell zu skalieren (Einhörner) ist es sehr schwierig. Ja, es gibt Impact Investoren, aber die Rechnungen die der Frage ob ein Start-Up investierungswürdig zugrunde liegen, basieren immer noch auf veralteten Grundlagen. Vor allem in einer Early-Stage Phase in der ein Start-Up noch nicht bewiesen hat, dass dessen Service/Produkt rentabel ist, gestaltet es sich schwierig. 

Corona hat uns natürlich auch nicht verschont, und somit sind wir ins unserer Performance ein paar Monate hinten dran. Letztlich super legitim, aber entsprechend haben wir ein paar KPI´s nicht erreichen können. Jetzt müssen wir darstellen, wie wir damit umgegangen sind und zeigen, dass wir strategisch sinnvoll unsere Ressourcen in andere Bereiche investiert haben. Aktuell sind wir bezüglich einem Überbrückungsdarlehen für unser Unternehmen in Gesprächen mit Purpose Ventures sowie der GLS Bank. 

Als nächstes planen wir ein Crowdinvestment und gehen auch hier Pionierswege, denn bisher gab es kein Purpose-StartUp, dass eine solche Finanzierungsstrategie gewählt hat. Es bleibt spannend.

Wer ist die Zielgruppe von SHQUARED?

Unsere Plattform richtet sich in erster Linie an Flächensuchende und Flächenanbieter. 

Flächenanbieter sind Eigentümer, Gewerbetreibende, Kleinbetriebe und Mieter von gewerblich genutzten Flächen, (z.B. Gastronomische Betriebe (Restaurants, Bars, Cafés), Diskotheken, Einzelhandel, Sportstätten, Büro- & Meetingräume, Ausstellungsräume (z.B. Museen, Showrooms, Galerien) uvw.) welche die Nutzungsintensität ihrer Flächen erhöhen möchten.

Flächensuchende sind Kulturschaffende, Kreative, junge Unternehmer, Startups sowie Selbstständige die Raum für die Umsetzung ihres Vorhabens suchen.

Wie funktioniert SHQUARED? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bieten unseren Vermittlungsservice zunächst in München an und befinden uns in der Alphaphase. Auf unserem Marketplace können Nutzer selbst nach Konzepten oder Flächen suchen und sich gegenseitig “matchen”. Bei beidseitigem Interesse leitet ein*e SHQUARED Mitarbeiter*in den finalen Vermittlungsprozess individuell ein. So erreichen wir eine hohe Qualität an Vermittlungen mit klaren rechtlichen Rahmenbedingungen, Musterverträgen und Sicherheiten. 

WIN WIN WIN – Dreifacher Win für Flächenbetreiber, Flächensuchende und die Nachbarschaft! 

Flächen-Betreiber: ⁠Flächen teilen heißt Kosten teilen und Synergien schaffen.⁠ Finanzielle Entlastung, neue Gäste und frischer Wind⁠.

Flächen-Suchende:⁠ Einen Raum finden, der perfekt zu den Bedürfnissen und Anforderungen passt. ⁠Nur eine anteilige Miete bezahlen und von der gegebenen Infrastruktur profitieren.

Für die Nachbarschaft:⁠ Hui, plötzlich was los in der Nachbarschaft! Keine dunklen Schaufenster mehr, sondern individuelle Konzepte und Diversität. ⁠Das steigert die Lebensqualität und die urbane Vielfalt!

Unsere Vermittlungsplattform ist zur Zeit einzigartig auf dem Markt. Mehrfach- & Parallelnutzung von gewerblich genutzter Fläche steckt noch in den Kinderschuhen. Wir sind First-Mover und nehmen uns der Thematik an. Der große Vorteil von uns ist, dass wir selbst bereits den Proof of Concept erbracht haben und sowohl Fläche an verschiedene Konzepte vermietet haben, als auch mit unseren eigenen Konzepten (Bananleaf und Knolle & Kohl) die Mehrfachnutzung in Restaurants getestet haben. Wir haben also First-Hand Erfahrungen. Hinzu kommt, dass unsere Kunden uns vertrauen können, da wir uns durch unsere Satzung an den Unternehmenszweck gebunden haben. Es geht uns um effiziente Flächennutzung und darum gute Entscheidungen zu treffen um dieses Ziel schneller zu erreichen. 

SHQUARED, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Die Mehrfachnutzung von Gebäuden und Flächen ist wegweisend für den Urbanismus der Zukunft. SHQUARED hat sich hier als Experte für die mehrfache Nutzung von Gewerbeflächen deutschlandweit etabliert. 

Neben der Vermittlung von Flächensuchenden und Flächenanbietern berät SHQUARED Projektentwickler in der frühen Planungsphase und ermöglicht durch das Know-How als auch die konkrete Bereitstellung von Interessenten auf der eigenen Plattform diverse und flexible Nutzungsmöglichkeiten.

Mit der Wirkung der Flächenverbrauchsreduktion ist SHQUARED Akteur einer nachhaltigen Flächenhaushaltspolitik und hat maßgeblich dazu beigetragen, die Mehrfachnutzung als städtebauliches Instrument in der kommunalen Bauleitplanung zu standardisieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Dein Unternehmenszweck muss dir wirklich am Herzen liegen! Unternehmer-Sein ist anstrengend, keine Frage! Die Mühe ist es aber wert, wenn du es schaffst, damit deine Herzensangelegenheit voranzubringen. 
  2. Hol dir Unterstützung. Oft ist ein Blick von Außen Gold wert. 
  3. Gute Missionen haben gute Kunden. Trau dich mit deinem MVP raus zu gehen. Wirkliches Kundenfeedback gibt dir so viele gute Insights und die Gewissheit, dass dein Produkt/Service auch benötigt wird. 

Wir bedanken uns bei Nastasia, Daniela, Julian und Christian für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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