Donnerstag, März 28, 2024
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Meine Devise ist: Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

SearchInk: “Wir nutzen selbstlernende auf Machine Intelligence beruhende Algorithmen”

Stellen Sie sich und das Startup SearchInk doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Sofie Quidenus, habe mit 21 Jahren Qidenus Technologies gegründet. Das Unternehmen hat Roboter zum Bücherscannen entwickelt und vertrieben. Seit 2015 arbeiten wir mit SearchInk an einer Technologie, die Inhalte aus Dokumenten wie Rechnungen und Lieferscheinen erkennt, sortiert und in relevante Anwendungen unserer Kunden überträgt. Somit steigt der Effizienz, die Kosten für das Erfassen relevanter Daten und Informationen in Großunternehmen sinken.

Wie ist die Idee zu SearchInk entstanden?
Vor etwa drei Jahren äußerten die ersten Kunden unseres Buchscanners den Wunsch, dass sie die Inhalte der Dokumente gerne verstehen, durchsuchen und extrahieren würden, um sie anders weiterzuverwenden. So wurde uns bewusst, dass auch für unsere eigenen Kunden das Digitalisieren von Dokumenten nur die Spitze des Eisbergs ist. Und so entwickelten wir Schritt für Schritt das SearchInk-Angebot: eine Machine Intelligence -basierte SaaS-Lösung, die wichtige Daten aus verschiedenen Dokumenten extrahiert, semantisch versteht und so großen Unternehmen die administrative Arbeit vereinfacht.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Zunächst haben wir uns über Bootstrapping, Umsätze von Qidenus Technologies und die ersten Umsätze von SearchInk finanziert. Anfang des Jahres folgte dann die erste größere Finanzierung in Höhe von 4,2 Millionen Euro. Zu den Investoren zählten auch die Investitionsbank Berlin und Michael Schmitt, der früher Schweizer Engineering Director bei Google war. Das wichtigste bei jungen Unternehmen sind die Mitarbeiter. Das ist ein schwieriger Prozess, der viel Zeit und Energie kostet. Heute haben wir Mitarbeiter von drei verschiedenen Kontinenten und sind stolz auf die hohe Diversität, das kollegiale Klima und die gemeinsame Energie, auch in anstrengenden Zeiten gemeinsam das Bestmögliche zu erreichen.

Wer ist die Zielgruppe von SearchInk?
Unsere Lösung ist sowohl für mittelständische als auch Großunternehmen aus verschiedenen Industrien wie der Immobilien- und Versicherungswirtschaft, aber auch für den öffentlichen Sektor spannend. Genauso kann die Pharmazeutik oder etwa das Bankwesen davon profitieren. In jedem Fall haben all diese Bereiche gemein, dass ein hoher manueller Aufwand betrieben werden muss, um Daten in IT-Systeme zu übertragen.

Wie funktioniert SearchInk ?
Fast jedes Unternehmen verbringt viel Zeit mit einer großen Anzahl sehr unterschiedlicher Dokumenten und investiert dafür eine Menge Geld. Besonders die Zuordnung der Daten in den internen Systemen und Prozessen erfordert einen hohen manuellen Aufwand: Datenerfassung, Datenabgleich oder auch die Überprüfung der Daten – unvermeidbare Aufgaben, die erledigt werden müssen, noch bevor man mit der eigentlichen Arbeit loslegen kann.
Mit SearchInk nutzen wir selbstlernende, auf MI-basierende Algorithmen. Diese extrahieren entsprechende Daten aus sehr unterschiedlichen Dokumentenflüssen, annotieren sie semantisch, verstehen also den Kontext und die Bedeutung, und transferieren die Daten anschließend in die relevanten Applikationen unserer Kunden. Daraus entsteht dann ein konsolidierter “Datenhaushalt”, der für weitere Datenverarbeitungen und Big-Data-Analysen genutzt werden kann.

Welche Vorteile bietet SearchInk?
SearchInk beschleunigt administrative Backend-Prozesse, erspart also Zeit und Kosten. Nehmen wir einen Großhändler als Beispiel, bei dem Mitarbeiter etliche Anfragen manuell in die Systeme übertragen müssen, noch bevor sie diese Anfragen effektiv beantworten können. Unsere Technologie braucht nur wenige Minuten für etwas, das sonst Stunden dauern kann.

Wie ist das Feedback?
Die Tatsache, dass wir Anfang des Jahres noch nicht aktiv unsere Technologie verkauft haben und die ersten Firmen von sich aus bereits bei uns aufschlugen, spricht aus unserer Sicht Bände. Den meisten Firmen ist das Problem bewusst. Sie suchen bereits seit langem skalierbare Lösungen und konnten das Problem bis dato primär mit manueller Mehrleistung, sprich Manpower, lösen. Hier schafft Machine Intelligence eine ganz neue Möglichkeit.

SearchInk, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir gehen davon aus, dass Machine Intelligence -basierte Systeme in den nächsten fünf bis zehn Jahren zum Standard in modernen Unternehmen werden. Dabei sehen wir uns ganz klar als einen der Haupttreiber, der Grenzen der künstlichen Intelligenz sprengt und das zukünftige Arbeitsumfeld neu definiert. Durch das Ersetzen iterativer Verfahren, die aktuell noch manuelle, zeitaufwendige Arbeit verlangen, ermöglichen wir es Arbeitnehmern, ihr volles Potenzial freizusetzen, und geben ihnen somit die Freiheit, sich viel kreativeren und herausfordernden Projekten zu widmen. Gleichzeitig machen wir es Firmen sehr einfach, Machine Intelligence anzuwenden, und ermöglichen dabei auch einen immer reibungsloseren Ablauf des täglichen Geschäftsbetriebes.

Zum Schluss: Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Man sollte sich auf seine Stärken fokussieren und auf seine Talente hören, statt verkrampft zu versuchen, Fremderwartungen zu entsprechen und sich verunsichern zu lassen. Außerdem sollte man über sich selbst lachen können und auch über Dinge, die nicht klappen. Meine Devise ist: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Gerade weiblichen Gründern möchte ich zudem ans Herz legen, sämtliche Hemmungen abzulegen, in Bereiche zu gehen, die männerdominiert sind.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Sofie Quidenus für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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