Donnerstag, April 18, 2024
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Sei widerstandsfähig und vergiss dabei das Atmen nicht!

POSpulse Mobile Marktforschung via Crowdsourcing

Stellen Sie sich und das Startup POSpulse doch kurz unseren Lesern vor! Wie ist die Idee zu POSpulse entstanden?
Während meines MBA-Studiums in den USA war ich an der Gründung eines Start-ups beteiligt, das einen „digitalen Sommelier“ am POS herstellte. Dabei handelte es sich um einen Kiosk in Form eines iPads, der Konsumenten dabei helfen sollte, im Supermarkt den passenden Wein auszuwählen. Die Technologie funktionierte gut und auch der Absatz in der Kategorie ließ sich um 8% steigern, jedoch stellten wir bald fest, dass die Software häufig Wein empfahl, der nicht am Regal verfügbar war. Außerdem bestand bei Herstellern und Händlern sehr großes Interesse daran, die Daten zu erhalten, die Aufschluss darüber gaben, nach welchen Weinen die Shopper am Regal suchten – um ihre Produkte und Promotions besser auf die tatsächlichen Bedürfnisse abzustimmen.

Dabei realisierte ich, dass Händler und Hersteller nicht wussten, was tatsächlich in den Läden passierte, sie waren buchstäblich blind am POS. Die Industrie bezeichnet dieses Problem als „Blackbox Point of Sale“.

Welche Vision steckt hinter POSpulse?
Wir verfolgen die Vision, die führende Plattform für schnelles Shopper und Konsumenten Feedback zu werden. Die Schnelligkeit und Transparenz die man aus dem E-Commerce kennt wollen wir so in den stationären Handel bringen. Wir beantworten Fragen die sich entlang der gesamten Customer Decision Journey abspielen – egal ob zur eigenen Erfahrung im Laden, unterwegs oder Konsumverhalten Zuhause. Durch schnelles, kostengünstiges Feedback aus Endkundensicht können Unternehmen ihre Marketing- und Sales-Performance nicht nur tracken und endlich das „Warum“ hinter Kaufentscheidungen verstehen, sondern auch gezielt verbessern.

Das alles funktioniert ohne unser Einwirken über eine Self-service Plattform, über die Kunden ihre eigene Marktforschung spielerisch selbst initiieren, steuern und auswerten können.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Nachdem wir mit knapp 100 Entscheidern aus der FMCG-Branche unsere Lösung validiert hatten, bekamen wir die ersten Aufträge: Wir sollten direkt mehr als 100 Geschäfte in ganz Deutschland überprüfen. Super, oder? Das einzige Problem dabei: Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keinerlei Software und keine Crowd. Also mobilisierten wir unser gesamtes soziales Netzwerk und schickten Freunde und Bekannte los – diese gaben uns Feedback zu den Fragestellungen und wir trugen die Daten manuell zusammen. Die Kunden waren glücklich – und wir hatten das Geschäftsmodell und den Mehrwert validiert! So wurde der erste Umsatz gemacht, ohne ein Produkt generiert zu haben – das hat uns auch maßgeblich beim Fundraising geholfen. Mittlerweile haben wir mehrere Finanzierungsrunden abgeschlossen und zählen u.a. den Frühphaseninvestor HTGF, Business Angels, Family Offices und Intermedia zu unseren Investoren.

Wer ist die Zielgruppe von POSpulse?
Unsere Zielgruppe sind vor allem Hersteller und Händler aus den Bereichen Konsumgüter, Consumer Electronics, OTC Pharma, Telekommunikation oder Fashion. Darin sind es vor allem Mitarbeiter aus dem Bereich (Trade) Marketing, Key Account Mangement, Sales oder Marktforschung.

Kurzum – alle die für den Vertrieb, das Marketing und die Optimierung dessen am und abseits des POS verantwortlich sind.

Wie funktioniert POSpulse?
Ähnlich wie Uber oder Airbnb greifen auch wir auf bestehende Infrastrukturen zurück um Schnelligkeit und Reichweite zu generieren: normale Konsumenten (die „Crowd“) und ihre Smartphones. Sobald ein Auftrag live geht bekommt die relevante Zielgruppe unserer App-basierten Community (600.000 Menschen) eine Benachrichtigung. Für die Erledigung eines Jobs können sie sich ganz einfach während des Shoppens ein paar Euros dazuverdienen. Die gesammelten Daten in Form von Bewertungen und Fotos fließen in unser Dashboard – und können vom Kunden in Echtzeit verfolgt werden. Die Qualität dieser Daten stellen wir einerseits durch eine Überprüfung durch unsere Mitarbeiter sicher, andererseits durch GPS, welches ausschließt, dass Aufträge an einem falschen Standort oder gar von zuhause aus erledigt werden.

Welche Vorteile bietet POSpulse? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Unser Vorteil gegenüber konventioneller Marktforschung: Schnelligkeit, Endkundenperspektive und Kosteneffizienz. Im Vergleich zu direktem Wettbewerb zeichnen wir uns vor allem dadurch aus, dass wir ganzheitlich arbeiten. Das bedeutet: neben quantitativen Fragestellungen beantworten wir auch qualitiative (Wahrnehmung, Meinung, Empfinden). Darüber hinaus verstehen wir uns als Qualitätsführer und legen hohen Wert auf saubere „Research Designs“ und korrekte Daten. Neben interner Expertise haben wir uns außerdem mit einem starken Beirat aus Experten für Industrie und Handel umgeben.

Letztlich heißt ganzheitlich für uns auch, Kunden über exklusive Kooperationen mit Marktforschern wie Nielsen oder Kantar TNS umfangreiche Analysen ihrer Performance liefern zu können.

POSpulse wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In 5 Jahren haben wir es geschafft, die Transparenz des E-Commerce in den stationären Handel zu bringen. Wenn einer unserer Kunden eine Frage bezüglich der Customer Journey hat öffnet er unsere Plattform, tippt diese Frage ein und erhält durch die Community sofort eine Antwort. Das erleichtert nicht nur die Entscheidungsfindung, sondern ermöglicht auch eine schnelle Reaktion auf aktuelle Umstände – und spart so enorm viel Geld.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Validate through selling, selling, selling: Vor allem im B2B-Bereich ist es wichtig, dass das Problem relevant ist und ein entsprechend großen Markt bietet. Die ultimative Validierung ist immer Umsatz
Recruiting: Es ist nie zu früh für eine*n HR Manager*in – das spart viele Kopfschmerzen und baut von Tag 1 richtige Strukturen und Kultur auf
Sei widerstandsfähig und vergiss dabei das Atmen nicht

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Dominic Blank für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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