Donnerstag, März 28, 2024
StartGründerTalkNicht aufgeben. Es gibt immer einen Ausweg!

Nicht aufgeben. Es gibt immer einen Ausweg!

Die Gründer von Parce präsentieren in der Höhle der Löwen Parce Plus den Zwischenstecker für das eigene smarte Zuhause

Stellen Sie sich und das Startup Parce doch kurz vor!
Wir, Malte Janduda, Nikolaj Klebert und Eugen Pflüger, haben das Smart-Home Unternehmen Parce 2014 gegründet. Mit Parce ermöglichen wir es jedem Haushalt, smarte Lösungen daheim einfach mal auszuprobieren – ohne große Investitionen in neue Elektrogeräte oder Lampen oder gar ganze Elektrosysteme. Bei uns braucht es lediglich einen Zwischenstecker, der zwischen das Gerät bzw. die Leuchte und die Steckdose gesteckt wird. Es ist der einfachste und schnellste Einstieg in das eigene smarte Zuhause.

Wie ist die Idee zu Parce entstanden?
Die Idee kam mir, Eugen, 2013 zuhause als ich morgens mal wieder im Bad gefroren habe. Ich habe drei kleine Kinder und meine Frau und ich hatten mal wieder vergessen, die elektrische Heizung im Bad rechtzeitig anzumachen – genauso wie wir es oft vergaßen, sie nachts wieder auszumachen; ein ziemlich teures Vergessen, weil die Heizung viel Strom frisst. Als Diplom-Designer, der auf App-Design spezialisiert ist, kam ihm eines Morgens die Idee einer handy-gesteuerten Steckdose, die Abhilfe schaffen könnte. Die Idee für Parce war damit geboren. Mit Niko und Malte habe ich mir dann in meinem Netzwerk Mitgründer gesucht, die die Bereiche Elektrotechnik und Programmierung abdecken. Somit waren alles Wissen vorhanden, das es braucht, um ein Smart-Home-Produkt zu entwickeln: App, Software (Cloud), Hardware.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Hürde war zunächst einen Investor zu finden, der unsere Idee unterstützt und sie mit anschieben kann. Dann ging es mit der Entwicklung und der Produktion weiter. Es heißt immer „Hardware is hard“ – und das ist leider wirklich wahr. Die Entwicklung ist zeitaufwändig und kostspielig. Schließlich gelang uns 2016 der Markstart. Aber schon drei Monate später kam der Rückruf, weil es bei einigen Exemplaren Probleme gab. Sie resultierten aus einer schlechten Zertifizierung durch unseren damaligen Partner. Das war unser Tiefpunkt und gleichzeitig unser Neustart für eine komplett eigene Entwicklung ohne asiatischen Entwicklungspartner. Die Investoren mussten erneut überzeugt werden etc. Aber wir haben an uns und an das Produkt geglaubt und so gelingt jetzt unser zweiter Markstart mit einem überarbeiteten Produkt und zwei ergänzenden Produkten – alles komplett „Made in Germany“.

Wer ist die Zielgruppe von Parce?
Jeder Haushalt mit einem Endgerät von Apple, einem Apple TV und WLAN passt zu uns. Denn das ist das Einzige, was die Haushalte brauchen, um unsere Produkte zu nutzen und ihr Zuhause smart zu machen. Über unsere Parce App können sie alle ihre Elektrogeräte und Leuchten im Haushalt steuern, die mit unserem intelligenten Zwischenstecker Parce Plus und bald auch alternativ über unser Unterputzmodul M1 und den Wandschalter L1 verbunden sind.

Wie funktioniert Parce Plus?
Der Nutzer muss einfach sein iPhone, iPad, iPod touch in die Hand nehmen und schon kann er sein Gerät über die Parce App oder über Apples Sprachassistenten Siri direkt und aus der Ferne steuern. Bringt Apple wie angekündigt demnächst seinen sprachgesteuerten Lautsprecher HomePod auf den Markt, dann müssen sogar gar keine Endgeräte von Apple in die Hand genommen werden, der schlichte Sprachzuruf reicht aus.

Welche Vorteile bietet Parce Plus und warum sollte man es nutzen?
Mit Parce Plus können Haushalte leichter Energiesparen, ihre Sicherheit verbessern und ihren Alltag komfortabler machen. So kann jeder seine typischen Alltagsroutinen automatisieren, zum Beispiel beim ins Bett gehen alle Leuchten, die über Parce Plus in der Steckdose sind, auf einmal per Zuruf ausschalten. Oder morgens beim Aufstehen Licht und Radio im Bad sowie den elektrischen Heizkörper gleichzeitig anschalten – noch vom Bett aus. Mehr Sicherheit bietet Parce Plus indem Leuchten automatisch gesteuert werden oder auch um bei längerer Abwesenheit aus der Ferne, Anwesenheit vorzutäuschen. Und natürlich wird der Energieverbrauch der Elektrogeräte aufgezeichnet. Diese Visualisierung erleichtert es, Stromfresser zu erkennen und ihren Verbrauch zu minimieren. Kaffeevollautomaten beispielsweise verbrauchen viel Strom. Sie kann man über Parce Plus ausschalten, wenn man das Haus verlässt oder von unterwegs, wenn man es vergessen hat.

Wie ist das Feedback?
Parce Plus kommt in den nächsten Wochen auf den Markt – Vorbestellungen nehmen wir aber bereits entgegen. Der Vorgänger von Parce Plus kam bereits sehr gut an. Die Steuerung von Lichtern und das Erstellen ganzer Szenen waren die Top-Anwendungsfelder. Auch die Sprachsteuerung über Siri und dass Parce Plus über WLAN funktioniert und damit eine deutlich höhere Reichweite als Bluetooth-Steuerungen hat, fanden die Nutzer super praktisch.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich für Die Höhle der Löwen zu bewerben?
Als Startup haben wir die Sendung natürlich immer verfolgt. Gerade auch, weil wir als Hardware-Startup potente Investoren mit Weitblick für die Vision brauchen – wie gesagt, dauern Entwicklung und Produktion oftmals länger als gewünscht und erhofft. Beides haben wir den Löwen zugetraut. Irgendwann kam der Aufruf zum Open Pitch, auf den uns Bekannte aufmerksam gemacht haben. Wir haben sehr spontan beschlossen mitzumachen.

Wie haben Sie sich auf die Höhle der Löwen vorbereitet?
Ehrlich gesagt sehr genau. Wir haben unseren Pitch viele Male vor verschiedenen Personen geübt und weiter daran gefeilt. Und dazu auch geschaut, was wir bei bisherigen Staffeln gut fanden. Es waren drei intensive Wochen der Vorbereitung. Schließlich gibt es so eine Vertriebs- und Marketing-Chance im Leben eines Startups nicht noch einmal. Das ist uns von vornherein klar gewesen und hat ehrlich gesagt den Druck schon krass erhöht.

Sie sind eines der wenigen Startup-Unternehmen, das es in die Show Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend ist das für Sie und was versprechen Sie sich von der Show?
Das war der Hammer – ehrlich. Denn es hat uns noch einmal bestätigt, dass unser Produkt einfach richtig gut ist und ankommt. Das so von außen, von erfahrenen Startup-Investoren gespiegelt zu bekommen, fördert die Motivation weiterzumachen ungemein.

Wie wichtig ist dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch die Show viele Interessenten und auch Medien auf Parce aufmerksam werden?
Die Erwartungen sind natürlich groß. Die Reichweite der Sendung ist enorm und da wir mit unserem Produkt eine große Zielgruppe haben sowie einen Preis für Parce Plus von 49,90 Euro, der für die meisten erschwinglich ist, erhoffen wir uns einen starken Verkaufsimpuls.

Ziel der Show Die Höhle der Löwen ist es, dass die Löwen investieren und der Deal zustande kommt. Welchen der Löwen haben Sie als Investor im Fokus?
Wir waren zu Beginn der Aufzeichnung offen für alle. Das größte Potenzial haben wir bei Carsten Maschmeyer und Frank Thelen gesehen, einfach aufgrund ihrer bisherigen Investitionen und Branchen.

Parce, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In jedem Haushalt in Deutschland. Denn mit unserer Technologie wollen wir den Smart-Home Markt für alle einfacher zugänglich machen. Nicht nur über den direkten Weg und unsere Endkunden-Produkte, sondern auch über die Hersteller von Elektrogeräten. Gerade mittelständische Unternehmen haben sich bisher stark auf die Mechanik ihrer Geräte konzentriert. Für diese Unternehmen sind digitale Entwicklungen oft eine große Herausforderung, etwa eine eigene Cloud-Infrastruktur zu entwickeln und zu betreiben, um smarte Haushaltsgeräte zu unterstützen. Sie haben mit unserer Technologie dazu künftig einen einfach smarten Weg dazu.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Mit unserer turbulenten und letztlich erfolgreichen Gründungsgeschichte ist das ganz klar:
1. Team
2. Team
3. Team

In jedem Startup kommt einmal ein absoluter Tiefpunkt und den kann man nur durch ein funktionierendes Team überwinden. Bei uns war das der Rückruf. Wir haben zusammengehalten und die Erfahrung hat uns als Team wachsen lassen. Letztlich war es das, was die Investoren überzeugt hat, weiterzumachen. Man könnte also als 4. Punkt aufnehmen: Nicht aufgeben. Es gibt immer einen Ausweg – und am Ende kann man sogar in der Höhle der Löwen landen.

Bild: Nikolaj Klebert, Malte Janduda und Eugen Pflüger (v.l.) präsentieren ihr Produkt „Parce“. Foto: MG RTL D / Frank Hempel

Sehen Sie Parce am 10.Oktober in #DHDL

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Nikolaj Klebert, Malte Janduda und Eugen Pflüger für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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