Samstag, April 20, 2024
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Arbeite an etwas, das dir wirklich am Herzen liegt

Ophigo Plattform für die Bürosuche von Unternehmen

Stellen Sie sich und das Startup Ophigo doch kurz unseren Lesern vor! 

Mein Name ist Valerio Siviero und ich habe gemeinsam mit Suprith Reddy und Ampolon Ventures im Jahre 2019 das PropTech-Startup Ophigo gegründet. 

Ophigo verbindet neueste Technologien und persönlichen Service, um die Bürosuche von Unternehmen zu vereinfachen und zu beschleunigen. Dafür digitalisiert Ophigo auf seiner Plattform alle notwendigen Schritte von der Gewerbeimmobiliensuche bis hin zum tatsächlichen Einzug. Die Bürosuche ist für Unternehmen oft langwierig, unübersichtlich und (u.a. mietrechtlich) kompliziert. Ophigo löst mit seiner Plattform die Unübersichtlichkeit und Intransparenz des Gewerbeimmobilienmarktes mit neuen Such- und Interaktionsmöglichkeiten. Kunden können völlig digital zu ihrem Traumbüro finden und dabei die Unterstützung unserer Experten in Anspruch nehmen, die bei administrativen Prozessen, der Raumplanung und den Mietpreisverhandlungen helfen. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe in meiner letzten Tätigkeit erlebt, wie zeitaufwendig und anstrengend es ist, ein Büro zu suchen und wie viele ungeahnte Zwischenschritte es braucht – zum Beispiel langwierige Absprachen und Verhandlungen mit Vermietern – bis das Büro letztendlich bezogen werden kann. Das Thema ließ mich nicht mehr los. Per Zufall habe ich meinen Mitgründer und unseren Gründungsinvestor kennen gelernt, die sich genau für dieses Problem interessierten. Die Gründung von Ophigo war demnach eine Konsequenz aus unserer gemeinsamen Leidenschaft für das Thema.  

Welche Vision steckt hinter Ophigo?

Wer schon einmal ein Büro gesucht hat, weiß, wie langwierig und umständlich die Suche und die darauffolgenden administrativen Prozesse und Verhandlungen sind. Zudem sind viele wichtige Informationen bisher nur Immobilienmaklern und -besitzern zugänglich – deswegen ist der Markt insbesondere für Mieter nicht sehr transparent. Das wollen wir ändern!

Denn unsere Vision ist es, die Bürosuche so einfach und transparent wie noch nie zu gestalten – und dafür das typische Gewerbeimmobilien-Geschäft zu verändern. Die Technologie und die persönliche Beratung von Ophigo werden in Zukunft für mehr Transparenz im Markt sorgen und Prozesse vereinfachen. Wir nehmen Mietern und Vermietern bzw. Maklern Arbeit ab, und geben vor allem Gewerbemietern hilfreiches Wissen an die Hand. So versetzen wir sie in eine bessere Position. Wir schaffen eine neue Sucherfahrung, die allen Parteien zugute kommt.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir sind Newcomer in der Gewerbeimmobilien-Branche – das ist eine Herausforderung aber auch eine große Chance zugleich. Gerade Newcomer werden gerne unterschätzt, haben aber das Potenzial eine Branche zu disruptieren. Wir bei Ophigo haben eine neue Perspektive auf den Markt und die Bedürfnisse seiner Akteure. In unserem Fokus stehen die Mieter, deshalb haben wir unser Geschäftsmodell, unser Produkt und unsere Prozesse  so aufgebaut, dass die Mieter im Mittelpunkt stehen. Wir verlassen uns nicht auf Bewährtes und gehen neue Wege. Das erfordert hohes Engagement und einen großen Zeitaufwand. Dafür braucht es ein solides Team mit starken Talenten, das wir früh aufgebaut haben. Nur mit diesem starken Team konnten wir innerhalb von fünf Monaten die erste Version unserer Plattform auf den Markt bringen. Wir genießen die finanzielle Unterstützung von unseren Investoren Ampolon Ventures, die Venture-Tochtergesellschaft der Aareon Gruppe. 

Wer ist die Zielgruppe von Ophigo?

Wir fokussieren uns auf Mieter, die Gewerbeflächen bis zu 1.000 Quadratmeter suchen.  

Wie funktioniert Ophigo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bieten Kunden die Möglichkeit, einfach und digital ein Büro zu finden und die damit verbundenen administrativen Prozesse gemeinsam mit Experten aus unserem Team zu durchlaufen. Wir unterscheiden uns nicht nur durch unsere Beratung von anderen Anbietern, sondern auch durch differenzierte Suchfunktionen. So gibt es bei uns keine “Köder-Anzeigen” oder Dopplungen in den angebotenen Immobilien. Unsere Filtermöglichkeiten sind intelligent, zum Beispiel können Suchende über die Eingabe der Mitarbeiteranzahl in der Suchmaske Empfehlungen dazu einholen, wie groß ihr Büro sein sollte. Besichtigungstouren können virtuell durchgeführt werden. Selbst die Vertragsunterzeichnung kann digital erfolgen. 

Ergänzt wird dies durch die Betreuung unserer Experten, die mit fachlichem Knowhow unseren Kunden von der Erstellung des Suchprofils bis hin zur Verhandlung unterstützen. Für Makler und Vermieter bieten wir einen komfortablen Service, der ihnen vor allem Zeit verschafft und damit die Rentabilität ihres Geschäfts erhöht.

Wie hat sich Ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Ophigo Plattform für die Bürosuche von Unternehmen

Schon Monate vor Beginn der Covid-19-Pandemie haben wir flexibles und standortunabhängiges Arbeiten getestet und letztendlich als Standard eingeführt. Bei uns kann demnach jeder Mitarbeiter auch unabhängig von der derzeitigen Krise digital von Zuhause arbeiten.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir nutzen ohnehin neue Technologien, um das futuristische Erlebnis eines voll möblierten Büros zu bieten. Mit dieser Technologie können unsere Kunden schnellere, bessere und effizientere Entscheidungen bezüglich ihrer Büro-Wahl treffen, nachdem sie selbst oder geführt eine virtuelle Tour erlebt haben.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Bei Ophigo haben wir die Krise als Herausforderung angenommen und bereits innovative Arbeitslösungen, Geschäftsideen, Produktideen und technologische Neuerungen bevor und während dieser Pandemie entwickelt. Die Krise ist eine große Chance für digitale Lösungen und neue Lösungswege, da sie noch stärker gefordert werden. Wir sehen uns gut gerüstet für die stärkere Nachfrage nach digitalen Lösungen. Auch jetzt stehen wir unseren Kunden und Interessierten als Partner mit Rat und Tat zur Seite, und helfen ihnen beispielsweise dabei, ihre Büroflächen aufgrund von vermehrtem Home Office zu verkleinern.

Ophigo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Derzeit ist die Bürosuche lediglich zu 20 Prozent digital – 80 Prozent der Suche läuft immer noch analog ab. Wir arbeiten daran, diese Verteilung umzukehren, indem wir die Bürosuche komplett digitalisieren. Wir wollen insbesondere administrative Prozesse wie Terminvereinbarungen, Auflistungen von Immobilien und Vertragsunterzeichnungen automatisieren. Mieter, Vermieter und Makler gewinnen dadurch Zeit für die wesentlichen Dinge, wie dem Finden einer Bürofläche, die zur Unternehmenskultur und den Zielen eines Unternehmens passt. 

Diese “User Experience” möchten wir auch in andere europäische Länder tragen. Außerdem können wir uns vorstellen, auch in Bereiche wie Logistik – und Einzelhandelsimmobilien zu expandieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Arbeite an etwas, das dir wirklich am Herzen liegt. Ein Unternehmen aufzubauen ist eine Mammutaufgabe und kann sehr lange dauern. Deswegen ist es wichtig, etwas zu finden, mit dem man sich ein Jahrzehnt lang beschäftigen kann. 

Umgebe dich mit Menschen, die anders sind als du. Wir leben in einer komplexen Welt, die unterschiedliche Herausforderungen an uns stellt. Es ist unwahrscheinlich, dass alle erfolgskritischen Skills in einem selbst stecken. Ein diverses Team ist daher der Schlüssel zu einem erfolgreichen Unternehmen. 

Simpel aber effektiv: Einfach machen! Bevor ich Ophigo mit gegründet habe, habe ich mehrfach versucht, andere Unternehmen zu gründen. Dabei habe ich so viel Zeit an planen, vorbereiten und recherchieren verloren, dass ich letztlich nicht gegründet habe. Deswegen: Gründen ist nicht Rocket Science. Es kommt am Ende darauf an, es einfach zu tun. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Valerio Siviero für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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