Freitag, April 19, 2024
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Das Team ist alles!

nucao: Rohkakao Hanfsamen Riegel

Stellen Sie sich und das Startup nucao doch kurz unseren Lesern vor!
Wir – das sind drei gelernte Wirtschaftsingenieure Thomas, Mathias und Christian, die nach dem Studium anstatt der vorgezeichneten Karriere einer etwas anderen Leidenschaft nachgingen. Uns einte von Anfang an die Überzeugung, dass gesunde Ernährung, ganzheitliche Nachhaltigkeit und guter Geschmack miteinander vereinbar sein können. Mit diesem Ansatz entwickeln wir innovative, funktionale Bio-Lebensmittel und unterstützen gleichzeitig Aufforstungsprojekte weltweit. Unsere erste Marke “nucao” ist ein Rohkakao Hanfsamen Riegel, der schokoladigen Genuss mit Funktionalität verbindet.

nucao ist in einer kompostierbaren Folie verpackt und für jedes verkaufte Produkt wird ein Baum in Rodungsgebieten gepflanzt. Seit der Unternehmensgründung im September 2016 konnten wir schon einen Großteil des deutschen Biohandels erobern, vertreiben unseren “Snack für’s gute Gewissen” aber auch ins Ausland und natürlich online.

Wie ist die Idee zu nucao entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Die Idee für nucao entstand während unserer Masterarbeit in England, als sich das bekannte Nachmittagstief regelmäßig bemerkbar machte und wir – als echte Hobby-Ernährungswissenschaftler – an alternativen Lösungen tüftelten. Wir waren mit dem bestehenden Angebot an Snacks mehr als unzufrieden und für unser Studium brauchten wir – statt Zucker und leerer Kalorien – die volle Nährstoffpalette und konstante Energie. Das Produkt, das zunächst nur für unsere Bibliothek-Nachmittage gedacht war, bestand aus einer Kombination der nährstoffreichsten Lebensmittel überhaupt: Hanfsamen und Rohkakao.

Schnell wurde klar, dass wir nicht alleine sind mit dem Wunsch nach gesunden Snacks. Kommilitonen kamen auf den Geschmack und drängten auf Nachschub. Mit der hohen Nachfrage und Inspiration aus Vorlesungen im Bereich Entrepreneurship der RWTH Aachen reifte dann schließlich auch die Geschäftsidee.

Welche Vision steckt hinter nucao?
Unsere Vision besteht aus zwei Teilen: “Gut für Dich” und “Gut für die Umwelt.” – also einfach und ambitioniert zugleich. Zum einen möchten wir zeigen, dass hochwertige, gesunde Ernährung Spaß machen und einfach zugänglich sein kann. Mit nucao möchten wir ein Zeichen gegen übermäßigen Zuckerkonsum setzen und einen Snack bieten der Menschen hilft das Beste aus sich rauszuholen ohne beim Geschmack Abstriche zu machen. Gleichzeitig achten wir auf 100%-ige Natürlichkeit und Bioqualität – für uns eine absolute Grundvoraussetzung. 
Zum anderen empfinden wir eine große Verantwortung gegenüber unserem Planeten und damit auch zukünftigen Generationen.

Deshalb verzichten wir bei unserer Verpackung komplett auf Plastik und verpacken stattdessen in einer kompostierbaren Folie und Karton. Um der Natur proaktiv etwas zurückzugeben und dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen, arbeiten wir mit der NGO “Eden Reforestation Projects” zusammen und pflanzen pro verkauftem Riegel einen Baum.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Zunächst war die größte Herausforderung ein marktreifes Lebensmittelprodukt als Quereinsteiger in der Branche zu entwickeln – von der Rezeptur, über das Verpackungskonzept hin zum Branding. Da wir keinen Lohnfertiger fanden, der unser einzigartiges Produktkonzept umsetzen wollte, kam die schwerwiegende Entscheidung hinzu, die Produktion komplett selbst aus dem Boden zu stampfen. So entstand in Dresden die Ma-nucao-faktur, die bis Anfang 2017 tausende Riegel pro Tag produzierte. Da wir unser Proof of Concept mit der erfolgreichen Markteinführung erbracht hatten, haben wir mittlerweile einen Partner in Deutschland gefunden, der mit uns gemeinsam die Produktion übernommen hat.

Dieser Prozess war mit Sicherheit die größte Herausforderung, die uns viel Nerven, Geld und Zeit kostete. Aber auch die ersten Schritte in den deutschen Handel ohne jegliche Vorkenntnisse verlangten viel Geduld und Leergeld von uns, das aber zum Glück nach und nach belohnt wurde.

Finanziert wurden wir noch vor der Gründung vom Exist Gründerstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums. Zum Launch von nucao starteten wir mit einer Crowdfunding Kampagne auf Startnext, die zum absoluten Erfolg wurde und uns erste Umsätze sicherte. Neben anfänglich eingelegtem Eigenkapital finanzieren wir uns seitdem aus laufenden Umsätzen, sowie Gründerkrediten und Fördergeldern.

Wer ist die Zielgruppe von nucao?
nucao ist für jeden, der Schokolade mag und sich gleichzeitig bewusst und gesund ernähren möchte – eine breite Zielgruppe also. Die Kaufmotive unterscheiden sich dann je nach Zielgruppe zwischen Genuss, Funktion und Nachhaltigkeit. Die nucao-Snacker sind also ernährungs- und umweltbewusste Menschen, die sich nach gesunden Alternativen im Alltag umschauen.

Oft ernähren sie sich bereits vegan, vegetarisch oder free-from – oft suchen sie einen Snack, der die Batterien wieder auffüllt ohne den Blutzuckerspiegel auf Achterbahnfahrt zu schicken. Ein Großteil der nucao-Zielgruppe legt darüber hinaus großen Wert auf die Qualität und die Herkunft der Produkte und schätzen den Ansatz Aufforstungsprojekte zu unterstützen.

Was ist das Besondere an den Schokoriegeln?
Um das final zu beantworten, muss man ihn auspacken und reinbeißen. Tatsächlich sind der Geschmack und die Konsistenz durch den hohen Anteil an Hanfsamen und Mandeln einzigartig auf dem Markt. Der herbe rohe Kakao und ein Schuss Kokosblütennektar tun ihr Übriges. Das Ergebnis dieser Zutatenkombination ist aber vor allem eine sehr hohe Nährstoffdichte, welche die meisten Müsli- und Schokoriegel mit großem Abstand abhängt. Gleichzeitig ist nucao low carb – und man hat somit nicht nur kurze Energie, die schnell abfällt, sondern ein leichtes, langanhaltendes Sättigungsgefühl.

Mit der plastikfreien, kompostierbaren Verpackung und dem 1-for-1-Prinzip (1 Riegel = 1 Baum) wollten wir außerdem ein Zeichen für nachhaltiges Wirtschaften setzen. Wenn man ein Blick in die Riegelregale im Supermarkt wirft, sieht man, dass hier vor allem Plastik und Zucker regieren – wir möchten ein Umdenken initiieren.

Wie ist das Feedback?
nucao wird bei ernährungsbewussten Menschen sehr gut angenommen, auf Messen wird unser Stand schon mal okkupiert von Schoko-Fans. Bei Kunden die eher konventionell einkaufen und süße Milchschokolade gewöhnt sind, ist der etwas herbere Geschmack oft noch etwas gewöhnungsbedürftig.

nucao, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir möchten so viele Menschen wir möglich zeigen, dass gesunde Ernährung ästhetisch, nachhaltig und lecker sein kann. Das tun wir natürlich mit nucao, haben aber auch schon weitere Produkte in der Entwicklung, die auf den gleichen Werten basieren – da darf ich leider noch nicht zu viel verraten. Wir haben bereits in den ersten zwei Monaten rund 70.000 Mangroven in Madagaskar gepflanzt. 5 Jahre sind eine lange Zeit – deshalb streben wir auf jeden Fall eine 7-stellige Anzahl an gepflanzten Bäumen an. Wir möchten außerdem global agieren und unsere Online Kompetenz stetig ausbauen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Machen: Es gibt nie das richtige Timing und kein Gründer wusste zu Beginn genau, wie er das eigentlich im Detail alles anstellen soll. Wichtig ist eine intrinsische Motivation für ein klar definiertes Ziel. Der Weg dorthin kommt Schritt für Schritt!

Das Team ist alles: Wir haben zu dritt gegründet und wissen nicht, wie wir es sonst gemacht hätten und immer noch machen würden. Ein Team mit gewissen Kernkompetenzen oder zumindest Grundkenntnissen in den Bereichen Finanzen, Vertrieb und Marketing hilft am Anfang ungemein um relativ autark die ersten Schritte gehen zu können.

WHY first. Fragt euch, warum ihr das Ganze tun möchtet – und handelt dann nach diesem “WHY” – und kommuniziert vor allem mit anderen! Simon Sinek’s Video “The Golden Circle” auf youtube hat uns als Team wahnsinnig inspiriert und vieles geändert.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Thomas, Mathias und Christian für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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