Freitag, April 19, 2024
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Wenn ihr das EINE Gefühl habt, dann wagt es!

Nicoletta´s Handicap Dolls Puppen mit individuell gestalteten Handicaps, Behinderungen oder sonstigen Einschränkungen

Stellen Sie sich und das Startup Nicoletta´s Handicap Dolls kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Nicole Sarripapazidis, 39 Jahre jung und die Gründerin von Nicoletta‘s Handicap Dolls. Beruflich komme ich ursprünglich aus dem Medizinischen Bereich, doch nach 20 Jahren als medizinische Fachangestellte wollte ich unbedingt eine Veränderung. Also habe ich meine feste Stelle gekündigt und mir etwas neues gesucht. Mittlerweile bin ich seit 2,5 Jahren Tagesmutter eines körperlich und geistig schwer beeinträchtigten Kindes. Daher auch meine Idee zu Nicoletta‘s Handicap Dolls. Ich fertige Kuschelpuppen mit individuell gestalteten Handicaps, Behinderungen oder sonstigen Einschränkungen, die auch alle unsere besonderen Kinder individuell und zu einzigartigen Wesen machen.

Dabei lege ich sehr viel Wert auf die Authentizität der Puppe, die sich mit ihren Besitzer Wiederspiegeln soll.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Eine direkte Entscheidung ein Unternehmen zu gründen, war es gar nicht wirklich. Mir wurde während meine Arbeit als Tagesmutter immer deutlicher bewusst, dass es keine Puppen mit Handicaps oder Behinderung gibt. Ich wollte daran etwas verändern. So baute ich meine Idee gedanklich halt immer weiter aus. Fertigte Prototypen und auch zu meinem Erstaunen entstand immer mehr aus dieser Idee. Ich habe Innovationspreise gewonnen und wir waren auch bei einer Fernsehshow dabei. Dadurch spürte ich, das ich irgendwie das Richtige tue und meine Idee ankommt. Um meine Puppen weiter die Welt erobern zu lassen und sie verkaufen zu können meldete ich eben ein Gewerbe an. Und schwups, hatte ich plötzlich ein „kleines Unternehmen“.

So schnell wird aus einer Anfangs verrückten Idee plötzlich ein kleines Start up.

Welche Vision steckt hinter Nicoletta´s Handicap Dolls?
Meine Vision ist es, das meine Puppen mit meiner Botschaft dahinter weiter die Welt erobern dürfen. Ich möchte zeigen das eben kein Mensch makellos ist, das Menschen/Kinder mit Handicap oder Behinderung nicht ausgegrenzt werden dürfen und das körperliche Einschränkungen zum Leben dazu gehören und es bunt machen. Das Kinder mit Handicap sich leichter mit ihrem eigenen Handicap anfreunden und identifizieren können. Gesunde Kinder können von Anfang an lernen, das körperliche Einschränkungen zum Leben dazu gehören. Deshalb gehört zu meiner Vision auch, das ich mir vorstellen kann, das meine Puppen Aufklärungspuppen sein können. In verschiedenen Pädagogischen Einrichtungen, Kindergärten oder Schulen.

Auch in Krankenhäusern können meine Puppen sehr schön und spielerisch Aufklärungsarbeit leisten. Nur dadurch verschwindet die Scheu. Das wäre mein Traum.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Bis jetzt gab es eigentlich noch keine wirkliche Herausforderung. Es fällt mir alles ziemlich leicht. Ich weiß einfach, wenn man einige Idee hat, die aus dem Herzen kommt und es so sein soll, dann ist man mit so einer Kreativität und Freude dabei das fast alles von alleine läuft. Jedenfalls ist es bei mir so. Ich habe übrigens nie in meinem Leben vor einer Nähmaschine gesessen, geschweige den mal Nadel und Faden in der Hand gehabt. Da ich Linkshänderin konnte mir niemand das Nähen beibringen. Ich habe es damals einfach nicht begreifen können. Doch es ist als werde ich von einer unerklärlichen Kraft begleitet. Es funktioniert einfach alles.

Wobei diese ganze Bürokratie und die CE Kennzeichnung in Deutschland eine ganz schöne Herausforderung ist. Ich bin in den Verein „Wir machen Spielzeug“ eingetreten, habe aber beschlossen die so wichtige CE Kennzeichnung in Fachhänge zu geben und habe dementsprechend Kontakt zum TÜV Nord aufgenommen. Der TÜV wird für mich die Fachgerechte CE Prüfung durchführen. Finanziert habe ich bisher das meiste Privat. Außerdem haben meine Puppen und ich 2 Innovstionspreise gewonnen. Das Preisgeld hab ich hier natürlich für mein Unternehmen nutzen können.

Wer ist die Zielgruppe von Nicoletta´s Handicap Dolls?
Meine Zielgruppe sind eigentlich alle Kinder. Besonders aber gehandicapte Kinder, damit diese sich eben leichter mit ihrem Handicap identifizieren können, spüren das sie nicht allein auf dieser Welt sind, sondern das es einen Freund gibt, der genauso ist wie das Kind selbst. Auch gesunde Kinder zähle ich zu meiner Zielgruppe, denn mit meinen Puppen möchte ich demnächst Aufklärungsarbeit in Kindergärten, Schulen usw. in Form eines Puppenspiels leisten.

Doch eigentlich sind alle Menschen meine Zielgruppe, denn sie zeigen das eben nicht immer alles Perfekt ist in unserem Leben, aber dennoch Lebenswert.

Was ist das Besondere an den Puppen?
Meine Puppen selbst sind das Besondere. Ich fertige sie komplett selbst in liebevoller Handarbeit. Jede Puppe gibt es nur einmal. Sie ist individuell und einzigartig wie jedes Wesen selbst individuell und einzigartig ist. Sie ist quasi ein „Ich 2.0“

Meine Puppen sind einfach EINMALIG! Freunde fürs Leben.

Wie ist das Feedback?
Wundervoll. Ich schreibe hier mal kurz ein paar Beispiele der Rückmeldungen auf meiner Facebookseite:
Sabine schreibt: Herzlichen Glückwunsch, mach weiter so. Eine Puppe im Rollstuhl oder mit Amputation fände ich noch toll!
Pia schreibt: Herzlichen Glückwunsch Nicole, du hast es dir verdient mit deiner Spitzenidee!
Fanny schreibt: Mit vollem Herzen dabei..

Also es ist durchweg immer ein positives Feedback. Auch die Reaktionen im Publikum der Innovationspreise war enorm. Das zeigt mir wie wichtig meine Botschaft ist und erfüllt mich immer wieder mit sehr viel Freude und Stolz.

Nicoletta´s Handicap Dolls, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Hmm….gute Frage! Eigentlich schaue ich nicht gern soweit in die Zukunft. Für mich zählt die Gegenwart und was kommt das kommt. Aber natürlich habe ich Wünsche. Ich wünsche mir das in 5 Jahren viele viele Kinder ein Puppe von mir kuscheln dürfen, das meine Puppen das Selbstbewusstsein der Kids soweit stärkt, das niemand mehr sich ausgegrenzt fühlen muss. Das ich in ganz viele Kindergärten und Schulen besuchen darf um spielerisch Aufklärungsarbeit zu leisten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Ich bin ja hier nun keine Profigründerin, habe also nicht wirklich einen Gründer-Tipp. Aber, wenn ihr eine Idee habt, so unglaublich sie für euch selbst am Anfang auch vorkommen mag, doch dieses EINE Gefühl da ist. Dieses Gefühl welches euch jede Sekunde begleitet, euch strahlen lässt und ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wenn ihr an eure Idee denkt, dann wagt es. Lasst sie weiter entstehen und folgt diesem Gefühl. So habe ich es jedenfalls getan. Wo mich Nicoletta‘s Handicap Dolls noch weiter hinbringen, weiß ich nicht. Doch so lange sich alles noch soooo gut anfühlt, werde ich meinen Ideen folgen.

Bildquelle: Filmburg Wolfsburg

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Nicole Sarripapazidis für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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