Donnerstag, März 28, 2024
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Netzwerken ist immens wichtig

neXenio: Cloud-Lösung für sogenannte Berufsgeheimnisträger

Stellen Sie sich doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Philipp Berger und Patrick Hennig, die Gründer des Berliner Startups neXenio. Wir stehen bei unserer Arbeit im ständigen Austausch mit dem Hasso-Plattner-Institut, wo wir auch gegründet haben, aber natürlich auch mit anderen Instituten und unseren Partnern wie der Telekom.

Welche Idee steckt hinter neXenio?

Wir wollen aus wissenschaftlichen Forschungsprojekten marktreife Produkte entwickeln. Die Studenten arbeiten schnell, entwerfen neue Lösungen in kürzester Zeit. Aber der Zugang zum Markt bleibt der Forschung oft verwehrt und auch der Anspruch an ein Produkt ist ein völlig anderer. Wir wollen Forschung und Endanwender miteinander verbinden und digitale, hochsichere Lösungen anbieten. Unser erstes Produkt ist die Software neXboard, eine Whiteboard-Lösung, die die Teamarbeit in den digitalen Raum hebt. Für die Bundesdruckerei haben wir danach mit Bdrive eine Cloud-Lösung für höchste Datensicherheit entwickelt, etwa für die sichere Speicherung von Ausweisdokumenten, und momentan arbeiten wir an einem Projekt für verhaltensbasierte Authentifizierung, beispielsweise für Zugangskontrollen.

Für welche Unternehmen ist Ihre Lösung interessant?

Wir entwickeln unsere Produkte für Unternehmen quer durch alle Branchen. Unsere hochsichere Cloud-Lösung ist aber besonders interessant für sogenannte Berufsgeheimnisträger, also Ärzte, Anwälte oder Wirtschaftsprüfer, die sensible Daten schützen müssen.

Wie hat sich die Startup-Szene in den letzten Jahren verändert?

Immer mehr Menschen trauen sich eine Gründung zu. Das können wir vor allem hier in Berlin sehen. Allerdings sind noch viele Eintagsfliegen darunter, der Wettbewerb ist einfach unglaublich hart. Die Marktentwicklung in Deutschland ist immer noch sehr langsam; es dauert sehr lange, bis man ein fertiges Produkt verkaufen kann. Auch etablierte Unternehmen agieren in puncto Startup-Partnerschaften immer noch sehr zögerlich. 

Welches sind die größten Fehler junger Gründer?

Nicht an die Internationalisierung zu denken. Man schaue sich einfach mal Israel an. Die Gründer dort strömen sofort in den internationalen Markt, weil vor Ort einfach der Bedarf nicht so groß ist. Klar, der deutsche Markt ist größer, aber trotzdem lohnt es sich, einen Blick auf die internationalen Märkte zu werfen. Ein anderer Fehler: den Verkaufszyklus zu unterschätzen. Bis das erste Geld auf dem Konto ist, können mehrere Monate vergehen. Wichtiger ist es, mit einem Kunden das Problem zu definieren und auf dieser Basis ein Produkt zu entwickeln. Viele Gründer entwickeln aber einfach drauf los. Und damit am Markt vorbei.

Sie sind Teil von TechBoost, dem Startup-Programm der Telekom. Was gefällt Ihnen besonders?

Seitdem wir Teil des TechBoost-Programms sind, profitieren wir von dem kostenlosen Guthaben für die Open Telekom Cloud. Vorher haben wir noch auf unser eigenes kleines Rechenzentrum, Amazon Web Services und Microsoft Azure gesetzt. Der Wechsel hat für uns einen großen Vorteil gebracht: Mit der Cloud der Telekom müssen wir mit unseren Kunden gar nicht mehr über das Thema Datenschutz diskutieren. Die Zusammenarbeit mit der Telekom bietet einfach eine gute Vertrauensbasis für unsere Kunden. Aber auch gemeinsame Veranstaltungen und Messen mit der Telekom bringen uns weiter. 

Zuletzt waren Sie auf dem Digitalisierungsgipfel DIGITAL2018. Was haben Sie von der Veranstaltung mitgenommen?

Wir haben unglaublich viele Kontakte geknüpft – einerseits mit vielen Telekom Mitarbeitern, die Interesse an unseren Produkten gezeigt haben. Aber auch mit den vielen Partnern der Telekom. Jedes Gespräch, das wir führen konnten, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Neukunden- und Partnergewinnung. Außerdem hat die Telekom uns bei einem Videodreh interviewt. In nur wenigen Sekunden konnten wir darstellen, wie Unternehmen von unserem Produkt profitieren

Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?

Wir wollen international präsenter werden, etwa in Asien oder Amerika. Das Herz von neXenio wird aber nicht zuletzt wegen der Cloud in Deutschland, in Berlin bleiben. Aber unsere Produkte können weltweit Unternehmen helfen. Diesen Markt wollen wir ausschöpfen. Außerdem haben wir noch viele Forschungsprojekte in petto, die wir in konkrete Produkte umwandeln wollen – beispielsweise im Bereich Identity Management. Da wollen wir aber noch nicht zu viel verraten.

Welche 3 Tipps haben Sie für Gründer?

Netzwerken ist immens wichtig. Sucht euch eine Förderung, ein Programm, in dem ihr euch mit anderen Startups austauschen könnt und das euch bei der Finanzierung unterstützt. Mit den Kunden müsst ihr über konkrete Probleme sprechen und nicht nur über eure tolle Idee. So toll das Thema auch klingt, es bringt dem Kunden nichts, wenn er nichts versteht. Sprecht über sein Problem und zeigt ihm anhand von Beispielen, wie er von eurer Lösung profitieren kann.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Philipp Berger und Patrick Hennig für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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