Freitag, April 26, 2024
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Nutze das Feedback vom Kunden, um dich weiterzuentwickeln und am Markt richtig auszurichten

Natascha Hoffner Gründerin der herCAREER im Interview

Stellen Sie sich und die Karrieremesse herCAREER doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Natascha Hoffner, ich bin Gründerin der messe.rocks GmbH, einer privaten Messegesellschaft, und Initiatorin der Messe herCAREER. Die hat sich inzwischen zur Leitmesse für die weibliche Karriereplanung in Deutschland entwickelt. Die Messe findet dieses Jahr am 10. und 11.10.2019 bereit zum fünften Mal statt und wir erwarten rund 6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet, die vor Ort auf mehr als 450 Role Models, Experts und Insider in über 300 MeetUps und Talks treffen. Über 220 Aussteller und Partner sind Teil der herCAREER und beteiligen sich interaktiv an der Messeausgestaltung. Im Fokus stehen  Arbeitgeber aus verschiedensten Branchen, Themen rund um Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Finanzen, Geld und Vorsorge, aber natürlich auch viele Angebote für Gründerinnen und Unternehmerinnen.

Das Besondere an derCAREER ist, dass wir mit dem herkömmlichen Messeformat brechen. Die Messe setzt auf Interaktivität und Digitalisierung wie keine andere Messe davor. Die ausstellenden Unternehmen sind eingeladen, die Messebeteiligung interaktiv zu gestalten, indem sie durch MeetUps und Talks das Unternehmen im wortwörtlichen Sinn durch den Austausch mit ihren Role Models, Experten und Insidern für die Besucherinnen und Besucher erlebbar machen.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Natascha Hoffner: Ich selbst verfüge inzwischen über 19 Jahre Erfahrung in der Messebranche. Für eine damalige Neugründung in der Messebranche durfte ich ein Unternehmen mit aufbauen, das im Personalbereich zur Leitmesse in Europa wurde. Das Messemachen habe ich von der Pike auf gelernt, insbesondere die Neupositionierung und die Entwicklung von Messen von Null auf. 

Mit dem zweiten Kind war es allerdings nach über 15 Jahren Mitarbeit für das Unternehmen nicht möglich, in die Geschäftsführung zurückzukehren, und letztlich nutzte ich die Chance, Mann und dem ersten Kind von Mannheim nach München zu folgen. Mein Mann übernahm zweimal den Löwenanteil der Elternzeit und ich gründete kurzerhand die messe.rocks und die Messe herCAREER.

Was war bei der Gründung von herCAREER die größte Herausforderung?

Natascha Hoffner: Ganz klar: die Finanzierung. Durch die jahrelange Mitarbeit bei einem jungen Messeveranstalter hatte ich mir die umfangreiche Expertise angeeignet, die vollumfänglich notwendig ist, eine Messegesellschaft ins Leben zu rufen und Messen operativ selbst durchzuführen. Ich fühlte mich absolut  gewappnet, selbst eine Messegesellschaft zu gründen, war allerdings finanziell aus eigener Kraft dazu nicht in der Lage. Die Finanzierung durch die Banken gestaltete sich deutlich schwieriger als erwartet. Mit meiner Naivität gepaart mit meinem starken Optimismus bin ich aber einfach losgelaufen. Ich wusste, dass mir das Geld unterwegs ausgehen würde, war aber bereit allen Widrigkeiten zu trotzen und bin einfach ins Machen gegangen … Und tatsächlich hat sich schließlich eine Bank gefunden, die Vertrauen in mich als Person gesetzt hat und den Weg bis heute mit begleitet. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Natascha Hoffner: Selbstverständlich! Auch wir haben und seit Beginn das Unternehmen stetig weiterentwickelt – auch ganz besonders mit dem Feedback der Kunden und ganz viel Beobachtung des Wettbewerbs. Bei meiner eigenen Unternehmung schätze ich es ganz besonders, Dinge einfach einmal auszuprobieren. Wir sind live am Kunden und haben den Anspruch, das, was wir machen, mindestens sehr gut zu machen. Und deshalb nutze ich zum Beispiel wirklich annähernd jede Chance und telefoniere mit meinem kleinen Team durch die gesamte Bundesrepublik, um Unternehmen als Aussteller für die herCAREER zu gewinnen.

Welche Vision steckt hinter der Karrieremesse herCAREER?

Natascha Hoffner: Wir wollen ganz klar die Leitmesse für die weibliche Karriereplanung bleiben und sie noch größer werden lassen. Mit den digitalen Möglichkeiten wollen wir die Messe zudem für alle Beteiligten immer noch attraktiver machen. Wir wissen wir, dass im digitalen Zeitalter der persönliche Kontakt noch wichtiger wird und Live-Events mehr Bedeutung bekommen. Allerdings hat sich der Anspruch geändert. Wir wollen deshalb mit den digitalen Möglichkeiten einen gezielten Austausch ermöglichen und spannende Begegnungen schaffen. Dafür stehen wir in der Messebranche für sehr viel Interaktion. Zusätzlich haben wir Job-Insights.de gelauncht und stellen die klassische Stellenanzeige quasi auf den Kopf. Wir unterstützen Unternehmen beim Storytelling gerade mit Bezug auf Employer Branding und Female Recruiting mit dem Projekt herPR und auch in Zukunft werden wir mit Hilfe der Digitalisierung noch stärker auf das Thema Matching setzen. 

Wer ist die Zielgruppe von herCAREER?

Natascha Hoffner: Wir wollen keine klassische Job-, Weiterbildungs- oder Existenzgründungsmesse sein. Wir sind für alle da, die beruflich erfolgreich sein wollen und auch für das Alter vorsorgen wollen…

Wie hat sich die Messe seit der Gründung entwickelt?

Die herCAREER hat immer schon bewusst Hierarchien aufgebrochen und einen Austausch in Kleingruppen mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ermöglicht. Mittlerweile setzt die herCAREER da an, wo andere Messen oft aufhören. Wir gehen einen Schritt weiter und zeigen, wie Mutmachen geht und wie andere Frauen es erfolgreich geschafft haben. Deshalb lassen wir die Besucherinnen vom Wissen und den Erfahrungen Dritter profitieren. Nicht zuletzt werden darüber auch Netzwerke erweitert. Auf kaum einer anderen Messe ist es einfacher, neue Netzwerke zu spannenden Persönlichkeiten zu erschließen – ganz gleich, wo frau beruflich gerade steht.

In diesem Jahr nutzt die herCAREER zudem erstmals die digitalen Möglichkeiten eines Algorithmus und bringt die Besucherinnen mit dem Angebot der Aussteller zusammen – und ermöglicht damit erstmals auch etwas völlig Revolutionäres auf Messen: den gezielten Austausch zwischen Besucherinnen und Standpersonal und den Referenten und Referentinnen der Messe.

Zusammengefasst: Die herCAREER entwickelt sich permanent weiter, steht für Interaktivität, Netzwerkbildung, Erfahrungsaustausch und nutzt dazu verstärkt die digitalen Möglichkeiten.

Worum geht es bei der herCAREER@Night? 

Natascha Hoffner: Wie bei der Messe auch steht das Netzwerken und der Erfahrungsaustausch im Vordergrund. Bei der herCAREER@Night fokussieren wir das bei einem gemeinsamen Abendessen.  Über 45 Table Captains sind in diesem Jahr dabei, so unglaublich tolle Persönlichkeiten, die bereit sind, mit Tipps weiterzuhelfen, Netzwerke zu öffnen und sich bei einem Glas Wein Zeit zu nehmen und auf persönliche Fragen einzugehen. Das Format lädt aber auch ein, mit allen anderen Persönlichkeiten in den Austausch zu kommen. 

Wer ist in diesem Jahr Table Captain?

Es kommen täglich neue Persönlichkeiten als Table Captains hinzu. Den neuesten Stand erfährt man unter www.her-career.com/atnight. Aber um ein paar Namen zu nennen: Dipl.-Ing. Katharina Kreitz, Co-Founder und CEO von Vectoflow GmbH ist zum Beispiel dabei, ebenso Dr. med. Dilek Gürsoy, die als erste Frau in Europa einem Patienten ein komplettes Kunstherz einsetzte und nun in einem Start-Update ein Neues Kunstharz mitentwickelt. Freuen dürfen sich die Teilnehmerinnen auch auf diese Gründerinnen: Salome Preiswerk von der Whitebox GmbH, Julia Gräfin Arco-Valley von der b.ventus GmbH, Sabrina Spielberger von der digidip GmbH sowie Dr. Katharina von Knop von der Digital Trust Analytics.

herCAREER, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Natascha Hoffner: Wow, uns gibt es ja noch keine fünf Jahre … Vor viereinhalb Jahren habe ich die herCAREER gegründet und die erste Messe mit einem Vorlauf von nur einem halben Jahr auf die Beine gestellt. In fünf Jahren wollen wir auf jeden Fall weiter die Nummer Eins bleiben, wenn es darum geht, weibliche Talente anzusprechen und in Kontakt mit Role Models und Persönlichkeiten zu kommen. Wir wollen die Nummer Eins für das Thema Female Recruiting bleiben, Unternehmen beim Employer Branding unterstützen und unser digitales Angebot weiter ausbauen. Und so arbeiten wir auch die nächsten fünf Jahre ständig an uns und an der Weiterentwicklung unseres Angebots.

Zum Schluss: Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

  1. Vertrieb, Vertrieb, Vertrieb. Wer, wenn nicht du, verkauft dein Produkt oder deine Dienstleistung.
  2. Lerne von anderen. Ich liebe und schätze den Austausch insbesondere branchenübergreifend, um von anderen zu lernen.
  3. Nutze das Feedback vom Kunden, um dich weiterzuentwickeln und am Markt richtig auszurichten.

Bildquelle: © Sung-Hee Seewald

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Natascha Hoffner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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