Donnerstag, April 25, 2024
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Aus jedem Fehler lernt man

MySummer Frauengesundheit: Von Verhütung über Blasenentzündung & Intimgesundheit bis hin zu dermatologischen Problemen

Stellen Sie sich und das Startup MySummer doch kurz unseren Lesern vor!

Gynäkolog:innen haben pro Behandlung im Durchschnitt 7 Minuten Zeit für ihre Patientinnen. Zu wenig um beispielsweise das Thromboserisiko vor Verschreibung der Pille zu bestimmen. Individuelle Beratung und Behandlungsmöglichkeiten bleiben im Praxisalltag oft auf der Strecke, denn das Gesundheitssystem ist schlicht überlastet. Unterstützung versprechen telemedizinische Dienstleistungen, die das System ergänzen können. 

Hier setzt die neue Frauengesundheitsplattform ‘MySummer’ der Wellster Healthtech Group an. Das Münchner Start-up hat bereits erfolgreich die Männergesundheitsplattform GoSpring.de sowie weitere Plattformen rund um Dermatologie, Psychologie und Vorsorgetests etabliert. Mit ‘MySummer’ sollen nun für das weibliche Geschlecht Zugangsbarrieren verringert und Versorgungslücken geschlossen werden. “Wo der Termin beim Facharzt lange auf sich warten lässt oder schambehaftete Themen den Gang zu Ärzt:in oder Apotheke hemmen, besteht Bedarf”, so die Geschäftsführerin von MySummer, Viola Karl.  Von Verhütung über Blasenentzündung & Intimgesundheit bis hin zu dermatologischen Problemen – Frauen  können sich nun diskret, digital, schnell und rund um die Uhr und vor allem medizinisch höchst kompetent beraten und versorgen lassen. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Medizinische Hilfe muss für jede und jeden einfach und schnell gewährleistet sein – unabhängig von Zeit und Ort. Und dabei darf die individuelle Beratung nicht leiden.

Für mich war früh klar, dass die Telemedizin hierfür alle Chancen bietet. 2018 habe ich die Gründer von Wellster Healthtech, Nico und Manuel, von Investorenseite aus kennengelernt und war von ihrer digitalen Herangehensweise für Männergesundheit sofort inspiriert. Ich selbst war damals in einer Phase zwischen Verhütung und Kinderwunsch, meine Mutter war gerade in der Menopause… kurzum: Ich dachte, ‘Männergesundheit schön und gut, aber die Gesundheit von Frauen ist viel zu lange auf der Strecke geblieben.’ und bald darauf haben wir gemeinsam die Idee von MySummer geboren.

Was war bei der Gründung von MySummer die größte Herausforderung?

Wie überall im telemedizinischen Bereich, ist die Regulatorik in Deutschland wohl die größte Herausforderung. Beispielsweise E-Rezept und E-Patientenakte werden zwar von der Bundesregierung seit Jahren gewünscht aber die Implementierung genauso lange aufgeschoben. Wir mussten also viele Umwege unsererseits einrichten, damit bei den Patientinnen alles so einfach und professionell ablaufen kann. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Natürlich ist es so, dass gerade bei StartUps zu Anfang nicht immer alles ganz rund läuft, und das ist in den meisten Fällen legitim. Im medizinischen Bereich ist es allerdings wichtig, dass die Hausaufgaben zu 100 % gemacht sind; schließlich geht es um die höchsten Güter der Patientinnen: Gesundheit und Wohlbefinden. 

Wir sind also mit einem kleineren Portfolio an den Start gegangen, bei dem wir sicherstellen können, dass alles funktioniert, welches nun Sukzessive ausgeweitet wird.

Welche Vision steckt hinter MySummer?

Wellster Healthtech, damit auch MySummer, will mit einem Digitalisierungsansatz die Versorgungslücke im Gesundheitssystem schließen und erstmals die Bedürfnisse der Patient:innen in den Fokus stellen. Auf der Plattform MySummer können sich Patientinnen direkt von zuhause beraten lassen. Vorbild ist dabei die ebenfalls von Wellster gelaunchte und bereits erfolgreiche Plattform “Spring”, das männliche Pendant zu MySummer. 

Zunächst liegt der Fokus auf Verhütung, urologischen Themen, Haut- und Intimgesundheit, das Angebot wird jedoch sukzessive erweitert. MySummer soll DIE Plattform für ganzheitliche Frauengesundheit werden, die Frauen über alle Lebenszyklen hinweg begleitet.

Wer ist die Zielgruppe von MySummer?

MySummer spricht alle Frauen an, die medizinische Versorgung benötigen. Dabei versteht die Plattform sich als Ergänzung zur analogen Medizin.

Wie funktioniert MySummer? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

MySummer bietet Patientinnen medizinische Begleitung über den gesamten Behandlungszeitraum hinweg. Hinter dem medizinischen Konzept von MySummer steht ein renommierter medizinischer Beirat, bestehend aus führenden Ärzt:innen und Professor:innen. Darunter sind Urologin Prof. Dr. med Sabine Brookmann-May,  Dermatologin Dr. med. Nursel Yesilkus sowie Gynäkologin Prof. Dr. med Mandy Mangler. Eine digitale Herangehensweise kann im Alltag eine echte Erleichterung sein. Wer bspw. eine akute Blasenentzündung hat, braucht schnell Abhilfe und keine Wartezeiten. Auch für viele weitere Indikationen gibt es Potenzial, denn Frauen wird damit eine zusätzliche Möglichkeit geboten, sich selbstbestimmt und diskret medizinisch begleiten zu lassen. 

Jede Behandlung beginnt damit, einen medizinischen Fragebogen zu Symptomen, Vorerkrankungen und möglichen Unverträglichkeiten online auszufüllen. Auf Basis dieser Angaben geben Ärzt:innen eine Behandlungsempfehlung ab und stellen bei Bedarf ein benötigtes Rezept aus. Je nach Dringlichkeit werden die Medikamente in Zusammenarbeit mit Apotheken vor Ort, per Post oder Apotheken-Schnelllieferdienst direkt nach Hause geschickt. Der Behandlungserfolg wird stetig abgefragt, sodass zukünftige Behandlungen bestmöglich auf die Patientin abgestimmt werden können oder ergänzende Behandlungen angeboten werden können (z.B. bei Nebenwirkungen der Pille). Zudem erinnern wir an Folgeverschreibungen, sodass Patientinnen immer bestens versorgt sind.

MySummer, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen Anlaufstelle Nummer 1 für ganzheitliche Frauenmedizin über alle Lebensphasen hinweg werden (Verhütung, Kinderwunsch, Schwangerschaft, Post-Partum, Menopause), eine Community für Frauen bilden – mit internationaler Präsenz.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Lieber “einfach mal machen” und womöglich Scheitern – Better crash at 10km/h and start again instead of crashing at 100 km/h

Fehler eingestehen – wichtig ist, dass man flexibel genug ist und darauf reagieren kann. Aus jedem Fehler lernt man.

Den Spaß nicht vergessen – auch wenn es mal turbulent oder stressig ist.

Wir bedanken uns bei Viola Karl für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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