Freitag, April 19, 2024
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Eine Entscheidung ist immer besser als keine Entscheidung

Mirrads Smart Mirrors als Werbe- und Kommunikationsmedium für Messen, Stadien, Hotels, Gastronomie und Einzelhändler

Stellen Sie sich und das Startup Mirrads doch kurz unseren Lesern vor!

Mirrads ist ein IoT- bzw. AdTech-Startup: Wir entwickeln digitale Spiegel als Kommunikationsmedium für Unternehmen.

Die Grundidee: Spiegel ziehen Aufmerksamkeit magisch an. Unser Produkt macht es nun möglich direkt im Spiegelbild eigene Botschaften (Bilder, Videos, Textanimationen, etc.) anzuzeigen und diese Aufmerksamkeit so erstmals gezielt für das eigene Unternehmen zu nutzen. 

Produkt: Wir fertigen Smart Mirrors als Werbe- und Kommunikationsmedium für Messen, Stadien, Hotels, Gastronomie und Einzelhändler. Dabei kann jeder Spiegel über ein eigens von uns entwickeltes Content-Management-System verwaltet werden. Über die permanente Internetverbindung der Spiegel kann man die dort angezeigten Botschaften festlegen, steuern und ggf. in Echtzeit verändern.

Welche Vision steckt hinter Mirrads?

Wir glauben, dass Smart Mirrors in einigen Jahren ein gängiges Kommunikationsmedium sein werden – vor allem überall dort, wo auch heute schon Spiegel angebracht sind oder wo bisher auf klassischen Bildschirmen Werbebotschaften platziert werden. In der Messehalle, im stationären Einzelhandel, auf der Trainingsfläche im Fitnessstudio, in den Sanitärräumen eines Unternehmens: unsere Spiegel sind nicht nur die elegantere und effizientere Alternative zu allen gängigen Digital-Signage-Angeboten, sondern erschließen zusätzlich auch völlig neue Anwendungsfelder. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Gestartet sind wir zu dritt hier in Ingolstadt. Seit dem Tag der Gründung sind wir organisch gewachsen und bis heute komplett eigenfinanziert (Bootstrapping). Allerdings finden aktuell erste Gespräche mit Investoren statt. Die bisher größte Herausforderung: da unser Produkt derart vielseitig einsetzbar ist, gibt viele potentielle Zielmärkte und –branchen. Mehr als einmal mussten wir uns selbst daran erinnern, nicht ständig zwischen diversen Märkten hin und her zu springen und so jeglichen Fokus zu verlieren.

Wer ist die Zielgruppe von Mirrads?

Mirrads Smart Mirrors als Werbe- und Kommunikationsmedium

Mirrads hat zwei Hauptkundengruppen:

  1. Unternehmen, die unsere Smart Mirrors vor allem als digitales Medium zur Umsatzsteigerung vor Ort (z.B. durch die Offline-Anbindung des eigenen Online-Shops) nutzen. Dazu zählen Retailer, Hotels, Restaurants, etc.
  2. Unternehmen, die selbst Werbeplätze auf den Spiegeln an Partner und Sponsoren vermieten, wie z.B. Messen, Stadien, Museen und Eventveranstalter.

Zu unseren Kunden gehören daher neben diversen Sneaker-Stores und Mode-Häusern auch der VfL Wolfsburg, die Messe Frankfurt oder GLOBETROTTER.

Wie funktioniert Mirrads? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Smart­Mirror­Lösungen bestehen aus einer Hardware­Komponente mit ständigem Internetanschluss, über den man mit Hilfe einer eigens von uns entwickelten Software animierte Inhalte, wie z.B. Werbebotschaften, Sicherheits­ und Hygienehinweise, Partner­ und Produktplatzierungen u.v.m. als Hologramm direkt im Spiegel anzeigen lassen kann. Wir haben uns früh auf Businesslösungen spezialisiert. Das heißt, wir entwickeln, fertigen und verkaufen Smart Mirror ausschließlich für Unternehmen, nicht aber für den Endkunden.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Da unsere Kundenzielgruppen stark von der Krise und den damit einhergehenden Beschränkungen betroffen sind, traf sie auch uns hart. Innovation zu verkaufen ist fast unmöglich, wenn sich im Kopf des Kunden gerade alles um Überleben dreht. Doch genau in diesem Umstand haben wir auch eine Chance für uns gesehen. Wir haben den Kunden noch stärker ins Zentrum unserer Überlegungen gestellt und uns gefragt: wie können wir gerade jetzt Mehrwert für (potentielle) Kunden liefern? Was können wir tun, um einen erfolgreichen Betrieb zu ermöglichen oder bei einer Neuausrichtung zu unterstützen? Wie kann Mirrads dabei jetzt und in Zukunft helfen?

In der Folge haben wir z.B. erstmals all unseren Kunden und Interessenten kostenlos abspielfertige Content-Pakete (Corona-Hinweise, Verhaltensregeln, Tipps zum Händewaschen, etc.) zur Verfügung gestellt. Aber auch neue Finanzierungsmodelle und Zusatzfunktionen wurden entwickelt – immer mit den Herausforderungen des Kunden vor Augen und Corona im Hinterkopf. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Die noch stärkere Kundenzentrierung hatte natürlich vielfältige Auswirkungen auf unsere Website, unser Vertriebsteam, unseren Kunden-Support, unsere Fokusthemen, etc. Fazit: Corona hat die Welt, die Realität unserer Kunden und auch uns als Unternehmen stark verändert – rückblickend hat uns das auch besser werden lassen. 

Mirrads, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir gehören nicht zu den Startups, für die schnelles Wachstum alles ist. Uns sind langfristige Kundenbeziehungen und eine nachhaltige Unternehmensentwicklung wichtig. Aktuell arbeiten wir mit voller Kraft daran, uns weiter am Markt zu etablieren und unsere Bekanntheit deutlich auszubauen.

Unser Ziel: aus dem ehemaligen Studentenprojekt soll in den kommenden Jahren endgültig ein „ausgewachsenes“, namhaftes und langfristig erfolgreiches Unternehmen werden. Mit jedem neuen Kunden, jedem weiteren Teammitglied und jeder geschlossenen Kooperation kommen wir diesem Ziel einen Schritt näher – und darum geht es. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. „Verkaufen nicht vergessen“. Klingt nach einer Binsenweisheit – ist es aber nicht. Als Gründer brennt man natürlich für das eigene Produkt. Doch das beste Produkt der Welt hilft nichts, wenn man es nicht an den Mann bekommt. Und auch wenn die Produktentwicklung deutlich mehr Spaß macht, ist der Vertrieb für ein Startup mindestens genauso wichtig.
  2. Rückschläge sind unausweichlich und gehören dazu – das sollte man sich immer vor Augen halten. Ein Kunde macht „noch keinen Sommer“, aber ebenso ist eine Beschwerde oder Absage auch nicht das Ende der Welt.
  3. Eine Entscheidung ist immer besser als keine Entscheidung.
    Als Startup muss man seinen größten Trumpf „Geschwindigkeit“ spielen – dafür muss man tagtäglich Dinge entscheiden, anstatt sie aus Perfektionismus hinauszuschieben.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Andreas Kerscher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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