Samstag, April 27, 2024
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MiceRate automatisiertes Revenue Management System für den Veranstaltungsbereich

Stellen Sie sich und das Startup MiceRate doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Gerhard Wasem, der Gründer von MiceRate. Von 2013 bis 2016 habe ich an der DHBW Ravensburg Hotel- und Gastronomiemanagement studiert und in meinem Ausbildungsbetrieb flexible Veranstaltungspreise implementiert. 

Unser Tool MiceRate ist das erste automatisierte Revenue Management System für den Veranstaltungsbereich. Ihr kennt es von Hotelzimmern, Flügen, Bahnfahrten und in rudimentärer Form sogar von Kinotickets: Die Preise werden der Nachfrage dynamisch angepasst, um die Kapazitäten besser auszulasten.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

MiceRate ist eigentlich aus dem Wunsch heraus entstanden, die Preise für Tagungen zu flexibilisieren. Mit vielen Ideen für ein dynamisches Pricing fand sich nach vielen Gesprächen jedoch kein Tech-Anbieter in der Hotellerie, der das hätte umsetzen können oder wollen. Das war der Grund für mich, es selbst in die Hand zu nehmen. Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, nicht einfach nur Preisregeln zu definieren, sondern ein richtiges, datenbasiertes Yield Management umzusetzen. 

Welche Vision steckt hinter MiceRate?

MiceRate entwickelt sich stetig weiter. Aktuell arbeiten wir an dem großen Themenkomplex der automatisierten Displacement-Analyse. Wir gießen das Know-How langjähriger Veranstaltungsmitarbeitender in unser System, sodass auch unerfahrenere Mitarbeitende strategisch gut verkaufen können. Unser Tool unterstützt die Mitarbeitenden auch durch die Automatisierung bei der Buchung, die damit einhergeht. Wir involvieren die Buchenden nach und nach in den Prozess, damit die Online-Anfrage und -Buchung von Veranstaltungen bald normal sein wird. Die Zeiten von Warten auf Rückruf und E-Mail Ping-Ping sind dann endlich Geschichte. Wir stärken den modernen Direktvertrieb. Unsere Vision ist, dass Revenue Management und Buchungsautomatisierung im Veranstaltungsbereich zum Erfolgsfaktor für Hotels werden – wie es beim Verkauf von Hotelzimmern längst üblich ist.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung von MiceRate war eigentlich der Start. Im Herbst 2021 gestartet, hatten Hotels existenzielle Sorgen und waren nicht bereit für Investitionen. Nach dem Re-Start der Branche im Frühjahr 2022 haben viele aber gemerkt, bei der heftigen Nachfrage nach Veranstaltungen machen Automatisierung und Ertragsoptimierung absolut Sinn. Aber selbst ein Jahr später leisten wir viel Aufklärungsarbeit. Außerdem spielt der Faktor Zeit eine große Rolle… viele scheuen den Aufwand. Der im übrigen nicht halb so monströs ist, wie ihn sich viele vorstellen. Es gilt anzufangen. Das ist so, als ob man sagt „Ich habe keine Zeit für meine Auszubildenden“ und sich dann über den Fachkräftemangel wundert. Vor dem Hintergrund explodierender Kosten wird es für Hotels und Eventlocations immer wichtiger, sich auch aktiv um den Ertrag zu kümmern.

Wir sind ein Start-Up, das großen Wert auf organisches Wachstum legt. Aktuell sind wir gebootstrapped.

Wer ist die Zielgruppe von MiceRate?

Wir sprechen vor allem privat geführt Eventlocations und Hotels an – dabei natürlich die Häuser, die über Veranstaltungsflächen verfügen. Die Privathotellerie ist genau unser Metier, aus dem wir selbst kommen. Ein Vorurteil möchten wir an dieser Stelle loswerden: Wer glaubt, dass sich Ertragsmanagement und Buchungsautomatisierung nur für große Häuser mit 22 Tagungsräumen lohnen, irrt sich. Gerade bei kleinen Häusern lässt sich ein großer Effekt erzielen.

Wie funktioniert MiceRate? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bekommen immer wieder von Kunden gespiegelt: MiceRate ist ein Produkt aus der Praxis für die Praxis. Im Bereich der Buchungsautomatisierung gibt es einige Produkte, bei denen Tech-Anbieter „etwas für Hotels“ programmiert haben, die Prozesse dahinter aber an der Realität im Convention Sales vorbeilaufen. Was das Revenue Management betrifft, sind wir aktuell der einzige Anbieter, der ein derart differenziertes Pricing ermöglicht. Auch die nachfrageorientierte Preisbildung, die bei uns von einem Algorithmus gesteuert wird, ist noch einzigartig. In der Praxis merken wir, dass die Hotels Ideen haben, es bisher aber an der Umsetzung scheiterte – und da kommen wir ins Spiel.

MiceRate, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir hoffen, dass in fünf Jahren das Yielden von Veranstaltungspreisen genauso normal und erfolgreich ist wie bei Hotelzimmerpreisen, Bahnfahrten und Flügen. Außerdem hoffen wir, dass Hotels und Location in puncto Buchungsautomatisierung proaktiv agieren. Der Kunde möchte bequem, zeit- und ortsunabhängig (sprich: online) anfragen bzw. buchen. Genau das hat Portale wie Booking.com und Co. so erfolgreich gemacht. Bei Hotelzimmern musste die Abhängigkeit von marktmächtigen Buchungsportalen mühsam wieder reduziert werden. Für das Veranstaltungsgeschäft besteht jetzt Handlungsbedarf, damit sich die Geschichte hier nicht wiederholt.

In fünf Jahren sehen wir uns als stetiger Begleiter und Erfolgsbringer an der Seite von Hotels und Eventlocations.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ein offenes Ohr für die Bedürfnisse für Kunden haben, denn:

Unternehmen sollten sich als Problemlöser für Ihre Kunden verstehen, nicht bloß als Hersteller von X oder Dienstleister für Y.

Und Netzwerken ist unglaublich wichtig.

Wir bedanken uns bei Gerhard Wasem für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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