Donnerstag, März 28, 2024
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meinBafög ist eine Plattform für Studienfinanzierung in Deutschland

Stellen Sie sich und das Startup meinBafög doch kurz unseren Lesern vor!

Philip Leitzke: meinBafög ist eine Plattform für Studienfinanzierung in Deutschland. Wir wollen angehenden Studierenden damit den Weg zur möglichen Studienfinanzierung erleichtern. Anstatt sich durch endlosen Papierkram zu kämpfen und ewig auf eine Antwort zu warten, lässt sich bei uns innerhalb von nur 30min ein Antrag auf BAföG oder KfW-Studienkredit stellen.

meinBafög.de ist eine von zwei Plattformen, die wir, Alexander Rodosek, Philip Leitzke und Pascal Heinrichs, mit der Firma Access2Justice GmbH betreiben. Die zweite Plattform heißt dasElterngeld. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Philip Leitzke: Wir haben selber mal studiert, waren selber mit der Fragestellung konfrontiert, wie wir unser Studium finanzieren und haben selber BAföG beantragt. Damals händisch auf unzähligen Seiten Papier. Das war 2011 und wir waren der Überzeugung, dass man das auch zum damaligen Zeitpunkt schon deutlich besser hätte lösen können, als über ein Papierformular, auf dem 80% der Felder gar nicht für einen persönlichen Einzelfall relevant sind. Die Idee hat uns nicht mehr losgelassen und ungefähr Mitte 2014 hat unser Programmierer und Mitgründer Pascal den Stein des Anstoßes gegeben, diese Idee doch endlich umzusetzen. 2016 haben wir dann die Firma gegründet und im Januar 2017 ist die erste Version von meinBafög live gegangen. Wir waren also sozusagen mal unsere eigenen Patienten und dachten, dass es doch toll wäre, wenn künftige Generationen von Studierenden nicht mehr vor die gleichen, eigentlich lösbaren Probleme gestellt werden. 

Welche Vision steckt hinter meinBafög?

Philip Leitzke: Der Ursprungsgedanke bleibt, wir wollen den Zugang zum BAföG vereinfachen. Das BAföG ist und bleibt die günstigste Form, sich sein Studium zu finanzieren, da die Hälfte des Auszahlungsbetrags ein Zuschuss vom Staat, und damit geschenkt ist. Die andere Hälfte ist ein Darlehen, dass zu günstigen Konditionen und einem großzügigen Zeithorizont zurückgezahlt werden muss. 

Die Realität ist aber auch, dass viele Studierende keinen Anspruch auf BAföG haben und auch, dass sich die wenigsten ihr Studium nur durch BAföG finanzieren können. In vielen Fällen handelt es sich um eine Mischfinanzierung, also einer Kombination aus beispielsweise BAföG und Nebenjob, oder BAföG und Studienkredit oder Studienkredit und Nebenjob, plus eventuell finanzielle Unterstützung durch die Eltern. 

Wir lösen das Problem der Studienfinanzierung ganzheitlicher für die Studierenden, indem wir eben mehrere Formen der Studienfinanzierung bei uns abbilden. Deshalb kann man auch jetzt schon den KfW-Studienkredit bei uns beantragen, der sich ebenfalls durch günstige Konditionen auszeichnet und eigene Vorteile mit sich bringt. 

Wir stehen den Studierenden außerdem beratend zur Seite, unsere Berater*innen schauen sich an, welcher individueller Förderbedarf überhaupt vorliegt und welcher Finanzierungsweg der sinnvollste und günstigste für die Studierenden ist. Wir möchten erreichen, dass Studierende und Studieninteressierte zu uns kommen und bei uns und mit uns die Hürde der Finanzierung nehmen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Philip Leitzke: Die Finanzierung selbst war und ist eine der größten Herausforderungen, weil wir komplett eigenfinanziert sind. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, den Weg ohne Investoren zu gehen und das Unternehmen aus eigenen Mitteln aufzubauen. Als wir die Plattform meinbafög.de im Januar 2017 live genommen haben, hatten wir nach den ganzen Gründungskosten etc. ein Restbudget von 600€, das wir für Marketing via Google genutzt haben. So waren wir natürlich gezwungen, jeden Pfennig umzudrehen und immer nur das Geld zu reinvestieren, dass wir bereits eingenommen haben. Dann passiert Wachstum natürlich etwas langsamer als mit größerem Kapital im Rücken, dafür dann aber vielleicht einfach nachhaltiger.

Wir müssen uns immer fragen, was unseren Nutzern und uns als nächstes am meisten bringt, was den nächstgrößten Mehrwert schafft, wir können es uns schlichtweg nicht leisten, an den falschen Dingen zu arbeiten, was wir in den meisten Fällen auch sehr gut hinbekommen. Und so ist aus einem Nebenprojekt, das wir zu dritt neben unseren Jobs betrieben haben, eine Firma gewachsen, bei der wir uns nach und nach selber anstellen und auch neue Stellen schaffen konnten. Wir zählen aktuell über 401.967 Studierende und Eltern, die über uns einen Antrag erstellt haben, schaffen mit unserem Content monatlich über eine Millionen Impressionen auf Google und haben 17 wunderbare Personen die an unserer Firma arbeiten, 8 davon in Festanstellung. Diese Form des Wirtschaftens begleitet uns noch heute, ist aber eigentlich auch sehr naheliegend: ich kann nur das Geld ausgeben, das ich eingenommen habe. 

Wer ist die Zielgruppe von meinBafög?

Philip Leitzke: Schüler, Studierende und Studieninteressierte. Es liegt nahe zu sagen, dass es hauptsächlich um jene geht, die vom Elternhaus aus finanziell nicht gut ausgestattet sind. Aber fast alle Studis haben einen gewissen Finanzierungsbedarf und viel mehr Studierende haben einen Anspruch auf BAföG, als es aktuell Antragsteller gibt. Das gilt auch für Familien, denen es finanziell grundsätzlich gut geht. Natürlich haben gerade Studierende aus finanziell schlechter gestellten Familien einen besonderen Finanzierungsbedarf, den es zu lösen gilt, auch um der Chancengleichheit willen. Aber einen Finanzierungsbedarf während der Studienzeit hat das Gros der Studierenden, und den gilt es eben auch zu lösen.

Wie funktioniert meinBafög? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Philip Leitzke: meinBafög ist ein großer Informationshub rund um das Thema BAföG, KfW-Studienkredit und Studienfinanzierung allgemein und ein digitaler Antragsassistent für die Anträge auf BAföG und den KfW-Studienkredit. So dauert der Antrag auf BAföG bei uns nur 30 Minuten, statt 5 ½ Stunden im Vergleich zum Papierantrag. 

99% der eingereichten Anträge über den herkömmlichen Weg sind fehlerhaft, wir checken deswegen ob die Anträge korrekt und vollständig sind, um langwierige Frage- Antwortspielchen mit den Ämtern zu vermeiden. 

Während des Antrags errechnen wir außerdem über einen sehr komplizierten Algorythmus mit wie viel BAföG man rechnen kann, dass gibt Planungssicherheit, da es bis zu 3 Monate dauern kann, bis man den BAföG-Bescheid dann tatsächlich erhält. Zudem erhält jeder Studierende einen persönlichen Ansprechpartner*in, der oder die zu alternativen Studienfinanzierungen berät und direkt mit dem Studierenden beantragt. 

Ich glaube aber, dass unser größter Vorteil ist, dass wir bei jeder Neu- oder Weiterentwicklung immer die Studierenden in den Fokus stellen und uns immer fragen, was den größten Mehrwert liefert und wie es für die Nutzer möglichst einfach und verständlich ist. Dieses Vorgehen in diesem Ausmaß macht unsere Plattform einzigartig.

meinBafög, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Philip Leitzke: Ein Teil der Antwort steckt natürlich in der Frage nach der Vision. Der wollen wir in 5 Jahren natürlich nähergekommen sein bzw. sie erfüllt haben. Aber auch der heutige Stand der Vision wird sich weiterentwickeln. In 5 Jahren haben wir neben meinBafög und dasElterngeld weitere Plattformen, die ähnliche Probleme lösen. Wir wollen für jede Plattform jeweils ein dediziertes Team haben, dass sich ausschließlich mit der Zielgruppe dieser Plattform beschäftigt, sich neue Features ausdenkt und die Plattformen stetig weiterentwickelt. Wir wollen pro Plattform den zugrunde liegenden Bedarf (bspw. Finanzierung des Studiums) ganzheitlich lösen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Viel lesen und immer bereit sein, neues zu lernen. Viel selber machen, um neu erlerntes anzuwenden. 

Alles was man macht zu vertesten und seine Ideen immer zu validieren, um nicht an der eigenen Zielgruppe vorbeizuarbeiten.

Sich von niemandem seine Ideen und seinen Mut ausreden lassen. 

Wir bedanken uns bei Philip Leitzke für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: meinBafög

Kontakt:

Access 2 Justice GmbH
Dillenburger Str. 93
51105 Köln

www.meinbafoeg.de
support@meinbafoeg.de

Ansprechpartner: Pascal Heinrichs, Philip Leitzke, Alexander Rodosek

Social Media:
Facebook

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