Freitag, April 26, 2024
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Gut erzählt ist fast verkauft!

Mit ihrer Storymanufaktur schaffen die Markenerzähler spannende Geschichten

Stellen Sie sich und das Startup Markenerzähler doch kurz unseren Lesern vor!
Wir Markenerzähler schaffen Geschichten. „Those who tell the stories rule society“. – Von dieser Feststellung Platons sind wir so überzeugt, dass wir sie zum Leitspruch unserer täglichen Arbeit gemacht haben. Das heißt, wir erarbeiten gemeinsam mit unseren und für unsere Kunden spannende, in sich stimmige und überzeugende Marken- und Unternehmensgeschichten, die bei den jeweiligen Zielgruppen hängenbleiben. Dabei setzen wir mit unserem Service-Portfolio weit vor dem üblichen Angebot von Agenturen an. Denn wir entwickeln die Geschichte von Grund auf – wir nennen das die Storymanufaktur. Danach kann dann der Kunde selbst entscheiden, ob er seine Kommunikationsarbeit selbst umsetzt (natürlich auf der Basis unserer Geschichte) oder ob er sich weiter von uns betreuen lassen möchte.

Wie ist die Idee zu Markenerzähler entstanden?
Wir sind beide seit rund 20 Jahren in der Kommunikation tätig und kennen sowohl die Agentur- als auch die Kundenseite. Uns ist aufgefallen, dass für unsere Zielgruppen kein gutes Beratungsangebot besteht. Das wollten wir ändern. Unser Anspruch ist es, auch den Unternehmen mit den nicht ganz so großen Budgets Beratung auf Senior-Ebene zu gewährleisten und ihre Markengeschichten gemeinsam mit ihnen zu entwickeln. Es gibt viele Agenturen, die brillante taktische Umsetzer von Kampagnen sind. Man findet aber wenige, die sich drauf einlassen, mit dem Kunden ganz am Anfang anzusetzen und erst einmal schauen, was es überhaupt zu kommunizieren gibt.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Sehr viel Zeit hat die Namensfindung gekostet. Wir hatten viele Varianten im Kopf und auf dem Tisch. Wir haben sie alle immer eine Weile auf uns wirken lassen und dann aber festgestellt, dass sie unsere Kernidee nicht wirklich wiedergegeben. Eines Tages, so nach vier oder fünf Monaten, kamen wir auf Markenerzähler. Und das Feedback von Kunden und Partnern gibt uns recht – der Name spiegelt ziemlich genau wider, was wir anbieten.

Die zweite Herausforderung hat auch mit dem Namen zu tun: Wir haben unerwartet einen Widerspruch gegen unsere Markenanmeldung bekommen. Dank guter anwaltlicher Beratung konnten wir diesen abschmettern. Aber das waren ein paar Monate ziemlicher Ungewissheit.

Und drittens ist es wohl das, was alle Gründer und etablierte Unternehmen umtreibt – nämlich gute Leute fürs Wachstum zu finden. Auch da hatten wir bisher ein gutes Händchen und das nötige Glück.

In Sachen Finanzierung sind wir aktuell ganz eigenständig und bootstrapped. Ein Dienstleistungsunternehmen wie unseres ist ja nicht ganz so kapitalhungrig wie der Aufbau einer Produktion oder eines Online-Business. Wir möchten aber weiter wachsen und wollen dazu in neue Infrastruktur investieren. Deshalb sprechen wir mit unserer Hausbank über eine Gründungsfinanzierung. Wir haben uns bewusst gegen externe Investoren entschieden, um den größtmöglichen Gestaltungsspielraum zu behalten.

Wer ist die Zielgruppe der Markenerzähler?
Alle, die neu mit Kommunikation starten oder die bisherige verändern wollen, sind bei uns richtig. Unsere Kunden kommen hauptsächlich aus drei Bereichen. Erstens sind das – natürlich – Startups und junge Unternehmen, die mit einer spannenden Produktidee an den Markt kommen. Zweitens arbeiten wir für alteingesessene Familienunternehmen, die sich und ihre Produkte neu erfinden. Und drittens sind wir für Unternehmen in Veränderungsprozessen tätig. Das können Mergers & Acquisitions-Situationen sein, Management-Transitionen oder ähnliches. Denn auch diese brauchen in solchen Phasen eine neue Markengeschichte.

Welchen Service bieten Sie an?
In einem Satz zusammengefasst bieten wir Kommunikationsberatung und Content Marketing Strategien für Markteintritte und Veränderungen.

Das Herzstück ist unsere Storymanufaktur. Diese besteht aus einem Workshop mit dem Kunden, um die zentralen Bausteine der Markengeschichte nach einer von uns entwickelten Methode zu erarbeiten. Danach formulieren wir die Kernbotschaften aus und recherchieren belastbare Fakten, um die Botschaften zu untermauern. Wenn das alles mit dem Kunden abgestimmt ist, bauen wir diese zu einer griffigen, in sich stimmigen Geschichte aus. Die können die Kunden dann nutzen, um Medien, Influencer, Investoren oder andere relevante Zielgruppen auf sich aufmerksam zu machen.

Im ersten Jahr haben wir mit der Storymanufaktur bereits für sieben Unternehmen ihre Geschichte geschrieben. Die thematische Bandbreite war dabei recht groß: Sie reichte von einem neuen Nachbarschaftsportal über ein Hundefutter auf Insektenbasis und eine Smart-Fashion-Anwendung aus dem Hause eines großen deutschen Energieunternehmens bis hin zu einer Gärtnerei im Norden Hamburgs.

Die zweite Säule unseres Angebots ist die Content Factory. Hier entwerfen wir für unsere Kunden schriftliche und visuelle Inhalte zu relevanten Kernthemen. Diese spielen wir dann selbst oder mit Partnern über die jeweils passenden Kanäle aus. Das können klassische Print-Medien sein, aber auch soziale Medien oder spezielle Kampagnen zur Lead Generierung.

Was unterscheidet Sie von anderen Agenturen?
Bei uns bekommen alle Kunden Senior-Betreuung. Grundsätzlich haben alle immer Zugriff auf uns Gründer und Inhaber. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass wir eben nicht unreflektiert die Inhalte hinnehmen, die uns von Kunden geliefert werden. Außerdem zwingen wir unsere Kunden nicht in starre, unflexible Retainer-Verträge, sondern rechnen projektbezogene Honorare ab. Da wissen unsere Kunden immer genau, was sie wofür bezahlen.

Markenerzähler, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Fünf Jahre sind bei der technologischen und wirtschaftlichen Dynamik ein viel zu unüberschaubarerer Zeitraum. Wir haben für uns als verlässlichen Planungshorizont 18 bis 24 Monate definiert. Für uns steht fest, dass wir auch in Zukunft eine kleine, feine Agentur bleiben wollen, um unserem Anspruch auf Senior-Beratung gerecht werden zu können. Von der Größe her sind maximal zehn Mitarbeiter unser Ziel.

Inhaltlich setzen wir uns momentan stark mit der Frage auseinander, wie wir die Digitalisierung für unser Angebot nutzen können. So überlegen wir beispielsweise, wie wir unsere Methode der Storymanufaktur in einem Online-Kurs abbilden können. Und bald steht auch der Umzug in ein größeres Büro an.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Zu zweit geht alles besser! Gründer sollten nicht für sich im stillen Kämmerlein brüten, sondern die Idee unbedingt mit anderen teilen und das Geschäft gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern hochziehen.

Uns hat außerdem die Unterstützung durch professionelle Berater sehr geholfen, unser Unternehmen von Anfang an richtig aufzustellen. Auch wenn es etwas kostet: Jedes Startup braucht eine Anwaltskanzlei mit den Schwerpunkten Gesellschafts- und Markenrecht und einen guten Steuerberater.

Der dritte Tipp kommt aus unserer eigenen Berater-Erfahrung: Bevor ein Startup am Markt sichtbar wird, sollten sich die Gründer genau überlegen, wofür sie und ihr Unternehmen stehen wollen. Denn es reicht heute nicht mehr, nur ein vermeintlich cooles Produkt zu haben. Eine spannend erzählte und in sich stimmige Markengeschichte erzeugt nämlich die nötige Relevanz bei der Zielgruppe. Nur wenn ich verstehe, was mir ein Produkt nützt, kaufe ich es auch. Das am Markt richtig und vor allem zum richtigen Zeitpunkt zu platzieren, ist enorm wichtig.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Berit Huyke und Markus Hermsen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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