Dienstag, April 16, 2024
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Organisiert euch richtig von Anfang an!

Mama Ocllo Bio Babymode aus feinster Pima Baumwolle hergestellt in Peru unter fairen Bedingungen

Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen Mama Ocllo doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Martina Sturainer de Cueto, ich bin Gründerin von Mama Ocllo Babymode und glückliche Mama von zwei wundervollen Söhnen. Gemeinsam mit meinem peruanischen Mann haben wir im Jahr 2012 nach einem verlängerten Peru-Aufenthalt Mama Ocllo gegründet. Seither lassen wir in Peru Babykleidung aus bio-zertifizierter Pima Baumwolle sowie niedliche handgestrickte Kuscheltiere unter fairen Bedingungen herstellen.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Schon lange hatten wir von einem eigenen Unternehmen geträumt, das eine Brücke zwischen Peru und Deutschland schlagen und zugleich Positives in unserer zweiten Heimat bewirken würde. Peru ist ein wundervolles Land, so vielfältig, bunt und lebensfroh. Und Peru verfügt über Schätze, die dem europäischen Konsumenten weitestgehend unbekannt sind; darunter die extra-langfaserige Pima Baumwolle, die besonders gerne für sensible Babyhaut empfohlen wird. Das Stichwort Baby war für uns Ausschlaggeber für die Unternehmensgründung. Wir hatten damals gerade erst geheiratet und planten unsere eigene Zukunft mit Baby.

Warum also nicht aus bio-zertifizierter Pima Baumwolle Babykleidung produzieren lassen? Damit täten wir nicht nur anderen sondern auch unseren eigenen Babys etwas Gutes. Zudem hätte ich die Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten, genauso, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Kurzentschlossen setzen wir alle Hebel in Bewegung, aktivierten unser textiles Netzwerk in Peru, holten unsere langjährige Freundin und Modedesignerin Telma ins Team, gründeten Mama Ocllo Babymode und stellten gemeinsam unsere erste Kollektion an feinster Bio Babykleidung auf die Beine. Wenige Monate vor der Geburt unseres ersten Sohnes wanderten die ersten Stücke in unseren Onlineshop.

Was waren bei der Gründung Ihres Unternehmens die größten Herausforderungen?
Herausforderungen gab es zur Genüge. Besser wäre hier wohl die Frage: was stellte keine nennenswerte Herausforderung bei der Unternehmensgründung dar? Angefangen bei den rechtlichen Stolpersteinen, über zolltarifliche Fragestellen, den Aufbau einer doppelten Buchhaltung, die Erstellung einer eigenen Website, die Entwicklung einer ersten Kollektion mit unseren peruanischen Partnern usw. Jeder Tag stellte uns vor neue Herausforderungen. In Tag- und Nachtschichten suchten wir Lösungen, während langer Telefonate und Termine brachten wir fehlende Bausteine in Erfahrung. Die Idee einer eigenen Marke mit zugehörigem Onlineshop klingt simple, doch welche Arbeit das tatsächlich mit sich bringt, das wurde uns erst später bewusst.

Gab es jemals einen Punkt, wo Sie dachten das schaffen wir nicht?
Um ehrlich zu sein, nein. Es mag vielleicht ein wenig naiv klingen, doch auch wenn wir vieles erst im Laufe der Zeit lernten und oftmals auch Lehrgeld zahlen mussten, Zweifel an unserer Arbeit und einer Zukunft für Mama Ocllo gab und gibt es zwar immer wieder, doch die Frage, ob wir dem Ganzen langfristig gewachsen seien tauchte tatsächlich noch nicht ernsthaft auf.

Muss man mit seinen Aufgaben wachsen?
Oh ja, man wächst doch mit jeder neuen Aufgabe. Und das ist auch gut so. Genau das macht ein StartUp so spannend. Mit jeder neuen Aufgabe lernt und wächst man. Man bleibt niemals stehen und das gibt einem ein unglaublich gutes Gefühl.

Kann man auch mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Perfekt ist doch nie etwas. Wer die Perfektion in einem Unternehmen oder auch im Leben allgemein sucht, wird dies vergeblich tun. Strebt man zu sehr nach der Perfektion kann es außerdem passieren, dass man den richtigen Momenten für den Markteinstieg verpasst. Die Konkurrenz schläft schließlich nicht. Die Idee ist das Wichtigste. Dazu ein gut durchdachtes Konzept, das notwendige Startkapital und der Glaube daran, dass sich alles andere entwickeln wird, das ist meines Erachtens das, was man für den Start mitbringen sollte.

Wer ist die Zielgruppe von Mama Ocllo?
Anfangs definierten wir unsere Zielgruppe als klassische LOHAS, die wie das Wort schon sagt, Wert auf Lifestyle, Health & Sustainability legen. Mittlerweile wissen wir, dass unser Zielpublikum viel größer ist und nicht in eine kurze Definition gepackt werden kann. Viele werdende Mamas kaufen bei uns ein, um mit unseren Produkte ihre Kliniktasche zu packen. Dann gibt es aber auch einen sehr großen männlichen Kundenstamm, der originelle Geschenkideen zur Geburt eines Babys im Freundeskreis aber auch im beruflichen Umfeld sucht.

Was ist das Besondere an den Produkten? Welche Produkte findet man auf Mama Ocllo?
Das Besondere an unseren Produkten ist einmal unsere Pima Baumwolle. Die „Seide Südamerikas“, wie sie gerne genannt wird, wächst in den fruchtbaren Flusstälern Nordperus auf bio-zertifizierten Ländereien, wo sie von Hand geerntet wird. Aufgrund der extra langen Baumwollfasern lassen sich herrlich weiche Stoffe daraus weben, die sich wunderbar für empfindliche Babyhaut eignen. In Zusammenarbeit mit einem kleinen Expertenteam, bestehend aus Kinderärzten und Hebammen, entwickeln wir bequeme Kleidungsstücke, die wir in Lima von einer familiengeführten Schneiderei fertigen lassen. Neben der Babykleidung findet man bei uns originelle Bio Kuscheltiere, die von Frauen aus sozial benachteiligten Familien gestrickt werden. Das Einkommen der Frauen fließt größtenteils in die Ausbildung ihrer Kinder, denen langfristig ein Weg aus der Armut geebnet werden soll.

Welche Vision steckt hinter Mama Ocllo?
Unsere Vision war und ist es, Positives im Andenstaat zu bewirken und Babys hierzulande glücklich zu machen.

Mama Ocllo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in den nächsten 5 Jahren?
Wir werden uns zunehmend auf die Entwicklung hochwertiger Babygeschenk-Sets konzentrieren. Auch das Thema Kliniktasche wird noch einmal stärker in den Fokus rücken. Denn was gibt es Schöneres als ein kuscheliges Home Coming Outfit aus seidenweicher Pima Baumwolle?

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
1. Organisiert euch richtig von Anfang an! Mein Fehler war es, eine Menge Material zu sammeln, dieses in verschiedenen Ordnern on- und offline abzulegen, ohne vorab eine übersichtliche Struktur festgelegt zu haben. Noch heute verbringe ich oft eine gefühlte Ewigkeit damit, nach einem bestimmten Bild oder einer Grafik zu suchen. Verlorene Zeit, die man wirklich sinnvoller investieren könnte.

2. Seid offen für Kooperationen! Einzelkämpfer haben es schwer auf dem Markt. Baut euch ein gutes Netzwerk auf und pflegt Kontakte, die ihr als relevant für das Wachstum eures Unternehmens erachtet. Früher oder später werdet ihr für diese Bemühungen belohnt werden.

3. Habt Geduld! Machen wir uns nichts vor, ein StartUp wird noch nicht nach einem regelmäßige Gewinne einfahren. Auch nicht nach drei Jahren. Mit Glück erreicht ihr euren Break Even Point schnell, doch garantiert dies noch lange nicht, dass euer Unternehmen langfristig auf dem Markt bestehen wird. Es wird Höhen und Tiefen geben, immer und immer wieder. Gebt euch und eurem Business die Zeit, die es braucht, um groß zu werden und weitestgehend auf eigenen Beinen stehen zu können.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Martina Sturainer de Cueto für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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