Donnerstag, April 18, 2024
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Buddel all you can

MAGNOTHERM ist Startup of the Month im Februar des Frankfurt Forward Awards

Stellen sie sich und ihr Startup doch kurz unseren Lesern vor! 

Wir sind MAGNOTHERM – wir entwickeln und bauen hoch-effiziente und nachhaltige Kühlsysteme basierend auf magnetischen Materialien. Dabei verwenden wir keinerlei klimaschädliche Kältegase, sondern ein Metall, das seine Temperatur ändert, wenn man ein Magnetfeld anlegt. So können wir sicherer und bis zu 40% effizienter Kälte bereitstellen. Damit ist es nun möglich, große Mengen an Energiekosten und CO2-Emissionen einzusparen. Geplante Applikationen sind Kühlregale im Supermarkt, Gebäudeklimatisierung und Wasserstoff-Verflüssigung.

Warum haben sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen? 

Ich bin von Haus aus unternehmerisch geprägt und mehrere meiner Freunde haben erfolgreich Unternehmen gegründet – daher war das immer eine attraktive Option für mich. Als mein Mitgründer Max mir von dieser Kühltechnik und seinem Plan, nach seiner Doktorarbeit eine Ausgründung starten zu wollen, berichtete, war ich Feuer und Flamme.

Welche Vision steckt hinter ihrem Startup? 

Wir wollen einen signifikanten Beitrag auf dem Weg zu net zero beitragen, indem wir umweltschonende Kühlsysteme bauen und grünen, flüssigen Wasserstoff für die Industrie zur Verfügung stellen. Bereits heute werden ca. 10% aller Treibhausgase durch Kühlung verursacht – Tendenz stark steigend. Darüber hinaus wird der effiziente Transport von großen Wasserstoffmengen mittels verflüssigtem Wasserstoff zunehmend eine Rolle spielen. Für beide Felder entwickeln wir eine nachhaltige und energie-effiziente Alternative.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben sie sich finanziert? 

Das richtige Team zusammenzustellen ist enorm wichtig – und dieses dann zu finanzieren. Als Deep Tech Startup sind wir bei MAGNOTHERM bereits über 20 Mitarbeiter und dabei hoch-qualifizierte Wissenschaftler, Ingenieure und Designer. Mit mehreren Förderungen, darunter Exist, DBU, ESA BIC, EIT RawMaterials und SpinLab, einem Wandeldarlehen der KfW sowie dem kürzlich gewonnenen EIC Accelerator der Europäischen Kommission konnten wir bereits knapp 5 Millionen Euro ins Unternehmen bringen. Für die weitere Finanzierung sind wir derzeit im Einwerben einer weiteren Seed-Finanzierungsrunde.

Wer ist die Zielgruppe ihres Startups? 

Für Kühlsysteme bei Raumtemperatur bauen wir Anlagen für den Supermarkt, da der Energiebedarf enorm hoch ist und die bestehenden Lösungen einige Nachteile vorweisen. Im Anschluss entwickeln wir Anlagen für die Gebäudeklimatisierung, die dann in einem Lizenzmodell an große Hersteller lizenziert werden. Auf dem Weg dahin bauen wir derzeit einen Premium-Kühlschrank, der in limitierter Stückzahl erhältlich sein wird und die Lebensmittel zu Hause magnetisch kühlen wird. Darüber hinaus werden wir eine Verflüssigungsanlage bauen, um aus erneuerbaren Energien und mit Hilfe von Elektrolyse-Geräten flüssigen, grünen Wasserstoff zu produzieren. Kundengruppen sind hierbei die Stahlindustrie, die Chemiebranche, Mobilitätsanbieter und die Heizbranche.

Wie funktioniert ihr Startup? Wo liegen die Vorteile? 

Wir magnetisieren und entmagnetisieren ein spezielles Metall, das aufgrund des magnetokalorischen Effektes warm und kalt wird. Die Wärme und Kälte übertragen wir auf ein Wasserbasiertes Wärmeübertragungsmedium, um sie in einen Kühlschrank, ins Kühlregal oder Gebäude zu transportieren. Das macht das System sehr sicher und einfach wartbar, da keinerlei explosive, giftige oder stark unter Druck stehende Kältegase benötigt werden. Außerdem fallen so keine direkten Teibhausgase aus den teils extrem umweltschädlichen Kältegasen an. Darüber benötigt unser Verfahren deutlich weniger Energie, sodass enorme Kosten und indirekte CO2-Emissionen eingespart werden können.

Sie sind Startup of the Month. Wie geht es jetzt weiter? 

Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und hoffen, dass das uns auf unserer Mission unterstützt. Und wir wollen unser Team weiter professionalisieren und punktuell dafür verstärken. Wir sind kürzlich in eigene Räumlichkeiten gezogen und bauen dort eine interne Werkstatt, ein chemisches Labor sowie Produktionsflächen für unsere Prototypen auf. Mit einem Entwicklungspartner werden wir unseren Laborprototypen in einen Premium-Kühlschrank entwickeln und vertreiben.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren werden wir in Deutschland und Mitteleuropa Kühlregale von MAGNOTHERM im Supermarkt sehen können. Darüber hinaus werden wir erste Systeme für die Gebäudeklimatisierung in Betrieb nehmen und unsere Technologie so flächendeckend zur Verfügung stellen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Baut frühzeitig Beziehungen zu Investoren auf, auch wenn ihr noch nicht bereit seid. Das hilft euch bei der Fokussierung auf die wichtigen Themen, die benötigte Denkweise sowie bei der späteren Finanzierungsrunde.

Buddel all you can – man muss als Startup an vielen Fronten gleichzeitig kämpfen. Auch wenn manche Initiativen ins Leere verlaufen, ergeben sich oft die wertvollste Dinge aus Situationen, die man nicht vorher erwartet hätte.

Erfolge Feiern – egal wie klein der Erfolg ist, feiert sie! Leider kommt das aktuell in Pandemiezeiten überall zu kurz. Wir bei MAGNOTHERM werden auf jeden Fall eine große Party schmeißen, sobald es wieder möglich ist.

Bild:  (v.l.n.r.): Jeffrey Pickett, Timur Sirman, Dr. Max Fries, Dimitri Benke, Dr. Tino Gottschall, Prof. Dr. Oliver Gutfleisch Copyright: (C) Magnotherm GmbH

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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