Freitag, April 19, 2024
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Für den Eintritt in den Erstattungsmarkt ist viel Geduld und Energie gefragt

magnosco: Mit Lasertechnologie und Algorithmen schwarzen Hautkrebs früh erkennen

Stellen Sie sich und das Startup magnosco doch kurz unseren Lesern vor!
Immer mehr Menschen wissen, dass Krebsvorsorge enorm wichtig ist. Besonders gefährlich ist der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom), die Zahl der Fälle(1) steigt kontinuierlich. Rechtzeitig erkannt ist die Prognose für den Patienten sehr gut. Aber zu spät erkannt bildet schwarzer Hautkrebs schnell Metastasen und die Patienten haben geringe Überlebenschancen. Hier setzen wir an.

2014 gründeten wir magnosco mit dem Ziel, ein innovatives, wissenschaftliches Verfahren zur Hautkrebs-Früherkennung in den Markt einzuführen, die Dermatofluoroskopie. Grundlage ist die Kombination von Lasertechnologie und Künstlicher Intelligenz, in dieser Form weltweit einzigartig. Das von magnosco entwickelte Medizingerät DermaFC kann die Dermatologen bei der Diagnose unterstützen. Wir haben mit der Zulassung das weltweit patentierte Verfahren zur Marktreife gebracht. Unser Ziel ist es jetzt, das Verfahren im Markt einzuführen und es in die Routine-Untersuchung beim Hautarzt zu integrieren.

Wie funktioniert magnosco? Welche Vorteile bietet magnosco?
Wir unterstützen den Arzt bei der Diagnose von schwarzem Hautkrebs, ohne dass der verdächtig aussehende Hautfleck vorab herausgeschnitten und zur Analyse ins Labor geschickt werden muss. Anders als beim üblichen Haut-Screening kommt ein Infrarot-Laser zum Einsatz, der mit einer Art Tiefen-Scan krankhafte Veränderungen auf molekularer Ebene frühzeitig aufzeigt. Und Zeit spielt beim Fortschritt dieses Krebs eine kritische Rolle.

Die Vorteile für den Patienten: Das Verfahren ist schmerzfrei und nicht-invasiv. Die Gewebeprobe-Entnahme (Schnitt) entfällt in vielen Fällen. Das Ergebnis liegt sofort vor. Das Verfahren dient auch der Verlaufskontrolle von auffälligen Flecken oder Hautveränderungen.
Die Vorteile für den Arzt: Eine auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Datenanalyse erzeugt einen Score zur Unterstützung der fundierten Diagnose. Dafür entwickelte magnosco einen eigenen Algorithmus.

Wie ist die Idee zu magnosco entstanden?
Der Erfinder der Methode hat sich lange Jahre der Melanom-Forschung gewidmet, aus seinen Forschungsergebnissen ist die Idee zu magnosco entstanden.

Welche Vision steckt hinter magnosco?
Wir wollen dazu beitragen, dass weniger Menschen an schwarzem Hautkrebs sterben. Unsere Vision ist es, Hautkrebs schnell, einfach, kostengünstig und im Frühstadium zu diagnostizieren. Dazu nutzen wir künstliche Intelligenz in Kombination mit physikalischen Messmethoden, um dem Arzt schnelle und sichere Unterstützung bei der Diagnose zu bieten. Wir wollen das Verfahren zur Routine-Diagnostik machen. Patienten werden sensibler, wenn es um schwarzen Hautkrebs geht.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Einer unserer Meilensteine war die Vorbereitung und Durchführung der dreijährigen klinischen Prüfung, die die hohe Verlässlichkeit des Verfahrens belegt. Dies geschah in Zusammenarbeit mit der Charité Berlin und den Universitätskliniken Tübingen und Heidelberg. Ein weiterer Meilenstein ist die CE-Zertifizierung des DermaFC, eine wesentliche Voraussetzung für den Einsatz in der Arztpraxis. Finanziert sind wir durch unsere Investoren, ein geschlossener Kreis von Unternehmen und Privatpersonen.

Wer ist die Zielgruppe von magnosco?
Ärzte und alle Patienten, die sich Sorgen um ihre Haut(flecken) machen.

magnosco, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Mit jährlich über drei Millionen Fällen weltweit ist Hautkrebs die häufigste Krebsart. Unser Fokus liegt auf dem kontinuierlichen Ausbau unserer Methode, um langfristig auch bei der Diagnose anderer Hautkrebsarten durch innovative Ansätze zu unterstützen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
(1) MedTech-Start-Ups brauchen langfristig interessierte Investoren.
(2) Start-Ups im Health-Sektor unterliegen sehr strikten Regeln, wenn es in den Bereich Diagnostik oder Therapie geht, aber sie bergen auch sehr viel Potenzial.
(3) Für den Eintritt in den Erstattungsmarkt ist viel Geduld und Energie gefragt, denn die Entscheidungsprozesse entsprechen nicht der schnellen Taktung von Start-Ups.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Inga Bergen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

[1]  http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-024OLl_S3_Melanom_2016-08.pdf

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