Freitag, März 29, 2024
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Legal Analytics mit künstlicher Intelligenz Verträge schneller, einfacher und besser prüfen

Stellen Sie sich und das Startup Legal Analytics doch kurz unseren Lesern vor!

Wir bei Legal Analytics haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Rechtswelt mit intelligenten Legal Tech Anwendungen zu revolutionieren. Mit unseren Leistungen können Anwälte, Syndizi und Mitarbeiter von Fachabteilungen enorm entlastet werden. Dafür nutzen wir künstliche Intelligenz (KI), die Verträge schneller prüfen und bearbeiten sowie notwendige Daten aus den Dokumenten extrahieren kann. Durch diese Prozessoptimierung können Abteilungen, die ohnehin schon unter Personalmangel leiden, Abläufe standardisieren und mehr Platz für elementare Aufgaben schaffen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Die Geschäftsidee ist innerhalb eines Förderprogramms der d.velop AG entstanden. Schnell hat sich aber herauskristallisiert, dass eine hohe Nachfrage und ein extremes Potenzial bestehen. Deshalb fanden sich u.a. Till Werner und David Schonebeck, als Gründer zusammen. Till entwickelt die KI hinter unserer Software seit dem ersten Tag und David unterstützt das Business Development, ebenfalls von Anfang an. Die persönlichen Gründe spielten dabei auch eine große Rolle. Die eigenen Träume und Ziele verfolgen, die Faszination, etwas komplett Neues aufzubauen, sowie Selbstverwirklichung und Eigenverantwortung waren die Gründe, die die Beiden vollständig von der Gründung überzeugt haben.

Welche Vision steckt hinter Legal Analytics?

Wirft man einen Blick in die Zukunft, so ist uns allen klar, dass die Themen Robotik, Digitalisierung und künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle spielen werden – egal, ob im beruflichen oder privaten Umfeld. Unsere Vision ist es deshalb, den Arbeitsalltag von Anwälten und Legal Counsels mithilfe von künstlicher Intelligenz effizienter zu gestalten. Dafür haben wir Services entwickelt, die massentauglich für Kanzleien und Unternehmen. Um dies möglich zu machen, nutzen wir Funktionen wie die automatisierte Text- und Mustererkennung sowie die automatische Dokumentenanalyse. Dabei ist es unser stetiger Anspruch, unsere Software für jeden optisch ansprechend, intuitiv und einfach bedienbar zu machen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Da man als Startup nur wenige Kundenreferenzen hat und wir noch keine große Bekanntheit im Markt haben, war es in der Vergangenheit extrem schwer, Kunden zu finden, die bereit sind, die Digitalisierung in ihrem Unternehmen voranzutreiben und proaktiv mitgestalten möchten. Dies war, wie für jedes Startup, auch eine Herausforderung für uns. Dadurch, dass nur wenige Unternehmen auch in der frühen Phase mitwirken wollten, war es für uns in der Vergangenheit schwer, direktes Kunden-Feedback zu erhalten. 

Wer ist die Zielgruppe von Legal Analytics?

Verträge generell durchlaufen verschiedene Geschäftsebenen, von der Fachabteilung über den Legal Counsel zu dem Head of Legal bis zur Geschäftsführung. Die Verwendung unserer Software zahlt sich für jeder dieser Positionen aus, beispielsweise zur Vertragserstellung, -bearbeitung oder -prüfung. Außerdem kann unsere Software alle Dokumente unabhängig von der Vertragsart analysieren, weshalb sie auch für andere Geschäftsbereiche wie Vertrieb, Einkauf und Logistik von Nutzen ist. Generell lässt sich festhalten, dass die Anwendung unserer Software sinnvoll ist, wenn viel Text gelesen, kontrolliert und gegebenenfalls bearbeitet werden muss. 

Wie funktioniert Legal Analytics? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bieten drei verschiedene Dienstleistungen an, die allerdings alle auf derselben künstlichen Intelligenz basieren: der digitale Assistent, die automatische Dokumentenanalyse und die Systemintegration. Der Unterschied liegt dabei hauptsächlich bei dem Schwerpunkt der einzelnen Leistungen. Der digitale Assistent eignet sich am besten für die ganzheitliche Vertragserstellung, -bearbeitung und -prüfung, wohingegen sich die automatische Dokumentenanalyse vordergründig für die Prüfung großer Datenmengen lohnt. Somit eignen sich diese beiden Services eher für den Endanwender in Rechtsabteilungen. Die Systemintegration setzt bei der Digitalisierung ganzer Geschäftsprozesse an und eignet sich daher eher für Unternehmen, die unsere Analysetechniken mit bereits vorhandenen Systemen nutzen möchten.

Ein nicht zu unterschätzender Faktor unseres Produkts ist, dass wir bereits die hohe Eintrittsbarriere überschritten haben, der grundsätzlich alle KI-Unternehmen anfangs unterliegen:

Durch starke Partnerschaften haben wir einen stabilen Zugang zum Markt, wir besitzen eine große, interne Datenbank und ein qualifiziertes, interdisziplinäres Team, welches die Schlüsselressourcen eines starken KI Start-ups darstellen. Unsere Crew sorgt für eine stetige Weiterentwicklung unserer KI, damit diese auch die neusten Klauseln und Gesetzesänderung erkennen kann. Wir sind froh Leute bei uns zu haben, die über enorm viel Erfahrung in dem Bereich Dokumentenmanagement und -analyse verfügen und somit auch komplexe Unternehmensprozesse verstehen und die Probleme hinter solchen Prozessen greifbar machen können. Bis man einen skalierbaren Produktstatus erreicht braucht ein Geschäftsmodell ein hohes Anfangsinvestment, um finanziell zum Tragen zu kommen.

Diese Schwelle haben wir bereits übertreten und sind anderen Mitbewerbern somit einen Schritt voraus. Der wirklich wichtige Faktor ist jedoch die künstliche Intelligenz hinter dem Produkt. Viele betiteln einfache Mustersuchen als künstliche Intelligenz. Dieses Analyseverfahren funktioniert nach unseren Erfahrungen jedoch eher als ein ergänzendes Mittel, nicht aber für eine genaue Analyse. Deshalb haben wir eine fortschrittliche Intelligenz entwickelt, die Sätze erkennt, auch wenn Wortpaarungen nicht auf den eigentlichen Inhalt hinweisen oder andere Wörter verwendet werden. 

Legal Analytics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Diese Frage ist immer schwer zu beantworten, da von einem Startup ein stetiges Anpassen an den Markt gefordert wird. Dennoch ist es unser Ziel, national mehr Partner und Kunden für uns gewinnen und ein wichtiger Partner für die Industrie und Fachteilungen werden. Doch auch für den internationalen Markt sehen wir große Chancen, weshalb unsere Software und unsere Oberfläche bereits jetzt zweisprachig programmiert sind. Unsere Ziele für die nächsten fünf Jahre sind somit klar definiert: Wir wollen ein national und international operierendes Unternehmen sein, welches im Enterprise Segment agiert und ungefähr fünf Millionen Euro Umsatz im Jahr macht. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Drei Tipps, von denen unsere Gründer sich wünschen, sie hätten sie vorher bekommen: 

Die Unternehmensgründung gleicht einer Hochzeit. Also seid nicht bescheiden bei der Wahl eurer Geschäftspartner und entscheidet nicht willkürlich darüber. Wägt ab, welche Vor- und Nachteile entstehen könnten. Am besten habt ihr bereits vorher mit der Person zusammengearbeitet und wisst, welche Arbeitsweise und -moral die infrage kommende Person hat. 

Lasst euch euer Leistungsangebot auch vergüten. Viele Unternehmen denken, sie könnten die Situationen kleiner Startups ausnutzen. Auch wenn ihr denkt, dass daraus ein zahlender Kunde entstehen könnte, ihr eine besondere Challenge oder eine gute Referenz darin seht, verlangt wenigstens eine kleine Gebühr für eure Leistung. 

Gründen ist kein Ponyhof. Seid euch darüber im Klaren, dass eine Selbstständigkeit auch ein Verlust von Lebensqualität über Jahre hinweg bedeutet. Ihr investiert viel Zeit und Geld darin, ohne wirklichen Gewinn daraus zuschlagen. Unser Pro-Tipp dafür: Setzt euch regelmäßig wichtige Ziele, die ihr nach einer bestimmten Zeit erreichen möchtet. Gelangt ihr zu diesen Zielen, macht weiter und hört nicht auf, für eure Überzeugung zu kämpfen. Erreicht ihr diese Ziele nicht, überdenkt noch mal euer Geschäftsmodell oder schlagt eventuell einen anderen Weg ein.

Wir bedanken uns bei David Schonebeck für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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