Freitag, April 26, 2024
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Eine ganz klare Marken-Strategie entwickeln!

Kushel klima- und ressourcen-positive Textilmarke – mit dem kuscheligsten Handtuch aller Zeiten

Stellen Sie sich und das Startup Kushel doch kurz unseren Lesern vor!

Kushel ist die erste klima- und ressourcen-positive Textilmarke – mit dem kuscheligsten Handtuch aller Zeiten und bald einem Bademantel! Wir möchten zeigen, dass es möglich ist, der Natur mehr Ressourcen zurückgeben als für die Produktion unserer Produkte verbraucht wird. Und das alles ohne erhobenen Zeigefinger oder Kompromisse. Wir wollen alles wortwörtlich positiv angehen.

Deswegen ermöglichen wir unseren Kunden, etwas Gutes für die Umwelt zu tun und gleichzeitig für sich selbst. Schon seit Jahren steigt die Anzahl an Menschen, die aktiv etwas gegen den Klimawandel tun möchten. Das Problem: Der Großteil von uns setzt es nicht konsequent in die Tat um, da wir keine Kompromisse in unserem Konsumverhalten eingehen oder einfach die Orientierung in der Flut der Produkte verloren haben. Für diese Menschen haben wir Kushel entwickelt, die erste klima- und ressourcen-positive Textilmarke der Welt. Oder wie wir gerne sagen: Kuschelig für dich und Mutter Natur.

Wie ist die Idee zu Kushel entstanden?

Unsere Idee ist relativ strategisch entstanden. Wir vertreiben schon seit einigen Jahren die Rucksack-Marke Ethnotek in der DACH-Region und haben uns überlegt, dass wir eine eigene Marke als neues Standbein aufbauen wollen. Von Anfang an war klar, dass wir uns auf das Thema Nachhaltigkeit fokussieren wollen, denn hier sehen wir den höchsten Handlungsbedarf.

Kushel klima- und ressourcen-positive Textilmarke – mit dem kuscheligsten Handtuch aller Zeiten
Mattias Weser

Weitere Learnings die in unsere Markenentwicklung eingeflossen sind, ist die Konzentration auf den online-basierten Direktvertrieb, ist ein Produkt, das skalierbar ist und wir wollten aufgrund der hohen Retourenquote möglichst wenige Produkte anbieten, die eine Größenproblematik aufweisen. Zusätzlich wollen wir nicht krampfhaft Trends hinterlaufen müssen, um irgendeinen Impuls für künstliche Konsumbedürfnis zu erzeugen. Daher verzichten wir auf zeitgemäße Muster oder „Katzenbaby-Prints“, da dieses sowohl ein größeres Lager bedeuten würde, als auch das Risiko kurzlebiger Trends mit sich bringt, verbunden mit der Gefahr Ware verramschen zu müssen. 

Mit diesen Kriterien haben wir uns auf die Suche nach passenden Produkten gemacht und sind nach einiger Zeit auf das Handtuch gestoßen. Am Anfang klingt das natürlich nicht nach dem nächsten Hoverboard, aber da jeder Mensch auf der Welt eins braucht und die Branche für Badtextilien nicht viel in Sachen Nachhaltigkeit auf die Beine stellt, war das für uns ein logischer Ansatzpunkt.

Welche Vision steckt hinter Kushel?

Wir wollen einen neuen Standard schaffen, der Produktion und Vermarktung mit einem aktiv positiven Effekt auf unsere Umwelt verbindet. Dadurch setzen wir eine neue Benchmark und hoffentlich einen neuen Trend in der Industrie, um andere Unternehmen zu inspirieren, klima- und ressourcen-positive Produkte zu entwickeln.

Was waren bisher die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war es, die Klimabilanz in Punkto CO2-Ausstoß und Wasserverbrauch der kompletten Supply-Chain zu berechnen. Insbesondere, da wir einer der ersten waren, die nach solchen Zahlen gefragt haben. Eine weitere Herausforderung war es natürlich das Produkt zu entwickeln, denn wir glauben, dass nur ein perfektes Produkt die Chance hat, Menschen zu begeistern und dadurch einen wirklichen Impact zu schaffen.

In Sachen Finanzierung hat uns unsere Kickstarter-Kampagne im letzten Jahr geholfen, eine größere Bestellung bei unserem Handtuchproduzenten in Portugal aufzugeben. Das hilft natürlich in Sachen Preisverhandlung und Zahlungsmodalitäten. Zusätzlich haben wir den Vorteil, dass wir mit Ethnotek bereits ein finanzielles Rückgrat haben und so nicht auf externe Investoren angewiesen sind, die möglicherweise unsere Idee verwässert hätten.

Warum haben Sie sich für eine Crowdfunding Finanzierung entschieden?

 Als wir den Gedanken hatten unsere Marke via Crowdfunding zu launchen, dachten wir in erster Linie an die Vorfinanzierung unserer Produktion und dass wir über die Plattform eine erhöhte Sichtbarkeit erlangen. Was aber eigentlich noch wichtiger ist, ist dass man durch die Vorbestellungen seine Produktionsorder z.B. nach Farben und Größen optimieren kann und ein zeitlich begrenztes Event schafft, das einen Kommunikationsanlass für die Medien bietet. Schlussendlich ist eine Crowdfunding-Kampagne ideal um sein Konzept in Reallife zu testen, bevor man Unmengen an Geld investiert und dann im Nachhinein merkt, dass man vielleicht doch nicht mit seiner Idee ankommt.

Was werden Sie nach erfolgreicher Finanzierung umsetzen?

 Wir werden unser neues Produkt Bademäntel in den entsprechenden Größen und Farben bestellen und uns dann ans nächste Produkt machen. Der strategische Gedanke dahinter ist folgender: In Zeiten steigender Akquisitionskosten müssen wir ein größeres Portfolio an Produkten anbieten, sodass die Wahrscheinlichkeit steigt, aus einem Besucher einen Kunden zu machen.

Kushel klima- und ressourcen-positive Textilmarke – mit dem kuscheligsten Handtuch aller Zeiten
Kushel, Handtücher

Wer ist die Zielgruppe von Kushel?

Wir haben zwei Zielgruppen. Einmal im klassischen Sinn unsere potenziellen Kunden und auf der anderen Seite die Wirtschaft.

Wir glauben, dass wir den Mainstream erreichen müssen, denn nur so können wir einen wirklichen Impact erzeugen. Natürlich sprechen wir auch Kunden an, die sich dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen, aber das reicht nicht, denn diese haben bereits einen relativ geringen ökologischen Fußabdruck. Wir müssen den Mainstream erreichen und zwar mit persönlichen Vorteilen für den Käufer. Kurz gesagt: wir wollen alle das geilste Produkt, zu einem guten Preis. Deswegen konzentrieren wir uns auch auf Produkte, die jeder brauchen könnte und das in einem Marktsegment, welches in Sachen Nachhaltigkeit noch im Dornröschenschlaf liegt.

Aber um unseren Impact für die Umwelt zu maximieren, müssen wir andere Unternehmen überzeugen, uns zu kopieren. Die Politik und wir als Konsumenten haben zwar gute Vorsätze, aber leider sind wir nicht immer gut darin, diese in die Tat umzusetzen. Dementsprechend müssen wir die Sprache der Wirtschaft sprechen: Profit und Wettbewerbsvorteile. Das sind Faktoren, die für Unternehmen relevant sind und das Potenzial haben, den Wandel Richtung Nachhaltigkeit zu beschleunigen.

Aus welchem Material ist das Handtuch? Wo liegen die Vorteile?

Kushel Produkte bestehen aus 70% GOTS zertifizierter Bio-Baumwolle und 30% Buchenholzfasern. Dieser clevere Material-Mix ergibt nicht nur eine Ersparnis von 90% Frischwasser und 44% an CO2-Emissionen im Vergleich zu einem „normalen“ Handtuch. Es entsteht nebenbei ein ultrasaugfähiges Handtuch, das auch nach vielen Waschgängen noch weich und kuschelig bleibt.

Kushel, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir hoffen, dass uns insbesondere große Firmen in den nächsten Jahren kopieren und sich dadurch das Konzept des klima- & ressourcen-positiven Konsums verbreitet. Und wir haben das bewusst offen konzipiert, denn wir als Startup werden nicht so schnell wachsen, dass wir unsere Konsumgesellschaft alleine umkrempeln können. Wir brauchen mehr Mitstreiter und das aus allen Industriezweigen.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Definiert und versteht eure Zielgruppe

Schaut euch eure potenzielle Zielgruppe genau an: Welche Bedürfnisse, Sehnsüchte und Präferenzen sind derzeit in eurem Segment relevant? Wie werden sich diese in den nächsten Jahren entwickeln? Welche Basis-Faktoren muss man erfüllen. Und am wichtigsten: Mit welchen Aspekten könnt ihr Begeisterung bei ihnen erwecken?

Wettbewerbs-Analyse

Versteht den Wettbewerb: Auf welche Aspekte zahlen andere Unternehmen ein? Gibt es Marktlücken im Bereich der faktischen oder kommunikativen Differenzierung? Wie werden sich diese in den nächsten Jahren entwickeln und was könnt ihr besser als alle anderen?

Eine ganz klare Marken-Strategie entwickeln!

Erst nach Analyse und Abgleich der Bedürfnisse der potenziellen Zielgruppe, mit der Positionierung des Wettbewerbs und den eigenen Stärken kann man eine nachhaltige Positionierung für seine Marke finden. Sie muss in sich konsistent sein und über Jahre hinweg funktionieren. Natürlich kann auch ein spontaner Einfall eine Punktlandung sein, aber auch diese würde ich immer challengen. Also überlegt euch: Was ist die emotionale Verbindung zwischen eurer Zielgruppe und der Marke? Was ist eure Motivation oder euer „Why“? Und wie manifestiert ihr dieses im Produkt und in der Kommunikation? Danach kann man sich mit seinem Marken-Namen, seinem Claim und der visuellen Gestaltungswelt beschäftigen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Mattias Weser für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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