Freitag, April 26, 2024
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Feedback und Rat von anderen einholen

KORA MIKINO – Sustainable Femcare faire und nachhaltige Menstruations-Panties

Stellen Sie sich und das Startup KORA MIKINO doch kurz unseren Lesern vor! 

Julia Rittereiser: Seit 2018 produzieren wir mit KORA MIKINO – Sustainable Femcare faire und nachhaltige Menstruations-Panties. Den ersten Panty habe ich in kreativer Kollaboration mit 800 Frauen, Experten aus der Textilforschung und dem deutschen Mittelstand entwickelt. Ich wollte ein durch und durch faires und nachhaltiges Produkt entlang der Wertschöpfungskette kreieren, das neben der hochtechnischen Funktionsweise auch einen wertvollen Beitrag zur Reduktion von Müll und CO2 Emissionen leistet. Gut aussehen und bequem sein sollte es natürlich auch. 

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen? 

Julia Rittereiser: Ich wollte den riesigen Müllbergen die durch herkömmliche Hygieneprodukte entstehen etwas entgegensetzen. Konventionelle Hygieneprodukte verursachen bereits jährlich ca. 2,9 Milliarden Kilogramm Müll. In Zeiten des Klimawandels und der Ressourcenknappheit bedarf es neuen und innovativen Lösungen. Ich möchte dass wir mit KORA MIKINO Teil der Lösung sind und mit gutem Beispiel vorangehen. 

Was war bei der Gründung von KORA MIKINO die größte Herausforderung? 

Julia Rittereiser: Ich konnte schon immer gut priorisieren. Das hat sich bei der Gründung ausgezahlt. Manchmal sage ich halb im Spaß zu meinen Kolleg_innen, “Sorry, ich kann gerade nicht, das muss ich jetzt machen, sondern wandere ich ins Gefängnis!”. Stichwort Steuern. Viele Dinge fallen bei mir komplett unter den Tisch, oder werden nach dem Minimalprinzip bearbeitet. Die Herausforderung ist es dann, dennoch zufrieden mit sich selbst sein zu können. Oft gelingt es mir – manchmal ist es eine Herausforderung! 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist? 

Julia Rittereiser: Wenn die Idee perfekt ist, ist es für den Markteinstieg zu spät! Wir beziehen unsere Nutzer_innen extrem eng in den Produktentwicklungsprozess ein, jede Panty ist das Resultat einer Co-Creation. Unsere User_innen wollen farbige Panties? Dann machen wir das und lassen die Farbe via Instagram-Voting abstimmen. So bringen wir für unsere Kund_innen relevante Produkte auf den Markt und erfüllen echte Bedürfnisse. 

Welche Vision steckt hinter KORA MIKINO? 

Lisa Knüver: Wir von KORA MIKINO wollen eine emanzipierte, faire und nachhaltige Menstruation für alle. Unsere Vision für die Zukunft ist eine Zero Waste und klimaneutrale Menstruation. 

Wer ist die Zielgruppe von KORA MIKINO? 

Julia Rittereiser: Alle menstruierenden Menschen!! In Europa, wo wir ganz klar Marktführerinnen für nachhaltige Periodenprodukte werden wollen, vertreiben wir unsere Menstruations-Panties hauptsächlich über unseren eigenen Webshop www.koramikino.de . Wir haben eine breit gemischte User-Gruppe hinsichtlich Alter und Geographie. Für alles außerhalb Europas, und ganz speziell den globalen Süden, haben wir bereits eine andere Idee. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Lisa Knüver: Wir stehen für soziale Verantwortung entlang der gesamten Werkschöpfungskette. J eder Mensch, der in die Produktion unser Menstruations-Panties involviert ist, wird respektvoll behandelt und fair bezahlt. Als kleines Unternehmen können wir dies nur durchsetzen, indem wir möglichst regional produzieren und uns mit Unternehmen zusammen tun, die mit uns auf einer Wellenlänge sind, was diese Standards angeht. Wir kaufen nicht von unbekannten Drittanbietern, sondern kennen alle Produzenten persönlich. 

KORA MIKINO, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Julia Rittereiser: Wir wollen innerhalb des nächsten Jahres unser Händlernetz um 50 weitere stationäre Händler in Deutschland erweitern. Mittelfristig ist unser Ziel ganz klar Nummer 1 in Sachen nachhaltige Monatshygiene in Europa zu werden. Auf dem Weg dahin bauen wir unsere Produktpalette weiter aus, optimieren die existierenden Produkte und – mein Herzensprojekt – weben eine soziale Dimension in unser Businessmodell mit ein, sodass wir gemeinsam mit unseren Kund_innen Menschen unterstützen können, die sonst keinen Zugang zu Hygieneprodukten haben. 

Lisa Knüver: Den Start haben wir bereits gelegt: Mit unserem PERIOD PLEDGE haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, weltweit Menschen den Zugang zu Menstruationsprodukten zu ermöglichen, ohne dabei die Umwelt zu belasten oder Abhängigkeiten zu schaffen. Daher stellen wir unsere T echnologie und Methode zur Herstellung von Menstruations-Panties per Open-Source-Lizenz für Non-Profit-Partner zur Verfügung. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben? 

Julia Rittereiser:
Feedback und Rat von anderen einholen ist super wichtig, aber man muss das in Perspektive setzen: die sicherheitsaffine beste Freundin wird wahrscheinlich keine feurige Befürworterin für Selbstständigkeit sein. 

Ein informelles Supportnetzwerk mit kurzen Wegen aufbauen. Ich habe eine Businesscoacherin, die mich berät und mir zur Seite steht. Dazu tausche ich mich eng mit meiner Schwester aus, die mittlerweile auch bei KORA MIKINO mitarbeitet.

Verantwortung abgeben – ich stelle bewusst sehr erfahrene Mitarbeiter_innen ein, die viel Verantwortung für ihre Bereiche übernehmen können und wollen. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Julia Rittereiser und Lisa Knüver für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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