Mittwoch, April 24, 2024
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Ihr müsst euer Produkt atmen und leben

Klaus Skottki Gründer von GOMAGO, Marderschutz für Auto und Haus, in der Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und das Startup GOMAGO doch kurz vor!

Mein Name ist Klaus Skottki, ich bin 70 Jahre jung und Kraftfahrzeugmeister. Gemeinsam mit einem befreundeten Parfümeur habe ich einen Duftstoff entwickelt, der Marder von Autos und Häusern fernhält. Im Gegensatz zu bereits bestehenden Vergrämungsmitteln, die auf der Basis „Fressfeinde“ des Marders (Luchs, Fuchs) arbeiten, zielt der Wirkstoff von GOMAGO auf den Schlüsselreiz des Marders. Also ein mardereigenes Warnsystem.

 Wie ist Ihre Idee entstanden?

Auf dem Dachboden über unserer Wohnung hatte sich ein Marder eingenistet, der uns schier zur Verzweiflung gebracht hat. Alle Versuche, ihn mit am Markt verfügbaren Mitteln zu vergrämen, brachten leider keinen Erfolg. Wir waren durch die ständige nächtliche Geräuschkulisse mit den Nerven am Ende und hatten schon über einen Umzug nachgedacht. Glücklicherweise bin ich dann aber im Internet auf zwei junge Jäger gestoßen, deren Vergrämungsmethode sich sehr positiv las. Sie sagten zu, uns zu helfen. Sie kamen einige Tage später mit vier handgefertigten Bollos zu uns.

Diese bestanden aus Holzwolle, Stroh und einem mit Drüsensekret eines toten Marders getränkten Lappens. Die Bollos wurden auf dem Dachboden ausgelegt. Es roch recht streng. Nun sollte es so sein, dass der Marder noch ein bis zweimal sein Revier aufsucht und dann wegbleibt. Wir waren skeptisch, hatten aber gleichzeitig große Hoffnungen. Und wirklich, nach kürzester Zeit: Ruhe mit Ansage! Wir waren begeistert. Endlich vernünftig schlafen, toll!

Als Automann, ich bin Kfz-Meister und habe viele Jahre im Motorenversuch eines großen Automobil-Herstellers gearbeitet, hatte ich natürlich sofort den Einsatz im Automobil im Kopf. Jährlich hunderttausende Euro Versicherungsschäden durch Marder mit einem Volumen von mehreren Millionen Euro – das ist doch ein riesiger Markt für dieses Produkt. Leider wurde ich aber sofort abgebremst. Für so einen großen Markt war gar nicht genug Duftstoffmaterial verfügbar, da dieser aus getöteten Mardern gewonnen wurde. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Marder nicht unter Naturschutz stehen, wohl aber dem Jagdrecht unterliegen. Also von berechtigten Personen auch bejagt werden dürfen.

Mich hatte die Idee aber gefasst. Einem befreundeten Parfümeur erzählte ich die Geschichte und dieser fragte mich, ob es möglich sei, so eine Sekretprobe zu besorgen. Ich konnte ihm dieses Muster besorgen und fast ein Jahr später hielt ich den ersten Duftnachbau in der Hand. Der roch auch wesentlich besser. Nun wollten wir aber auch wissen, ob der Duftstoff auch die gleiche gute Wirkung hat. In Kooperation mit einem Dachdeckereibetrieb wurde nun in vielen marderbelagerten Dachböden der Duftstoff ausgebracht. Der Erfolg war riesig. Die bedufteten Häuser waren nach kurzer Zeit marderfrei. Mit diesem Erfolg war nun auch der Weg für den Einsatz im Auto frei.  

Welche Vision steckt hinter Ihrem Produkt?

Mein Wunsch ist es, GOMAGO einem breiten Personenkreis näherzubringen, um ihnen die schlaflosen Nächte, hohe Kosten und Liegenbleiber mit dem Auto zu ersparen. Wichtig ist mir aber auch der artgerechte Umgang mit dem Marder. Es wird kein Tier gequält oder verletzt. Das Produkt ist umweltneutral und ungefährlich für Mensch und Tier.

Wer ist Ihre Zielgruppe?

Für GOMAGO-Haus sind es die Hausbesitzer, denn Marder sind in der Lage, große und teure Schäden z.B. an der Dachdämmung zu verursachen, die sich schnell auf einige tausend Euro belaufen können. Für GOMAGO-Auto ist es der gesamte Automobilbereich. Dazu zählen auch Wohnmobile und Landmaschinen. Im Zuge steigender E-Mobilität werden die Kosten pro Schadenfall durch Marderbiss deutlich steigen, da beschädigte Hochvoltkabel komplett getauscht werden müssen.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben?

Die Idee hatte ich schon lange im Kopf, aber irgendwie nicht den richtigen Antrieb. Während eines Gespräches mit meinem Neffen Jens fragte er mich plötzlich: „Wann willst du dich eigentlich mal bei der VOX Gründer Show „Die Höhle der Löwen“ bewerben?  Du hast doch nichts zu verlieren! “Das war die sogenannte „Initialzündung“. Gleich am nächsten Tag habe ich die Bewerbung geschrieben und auch abgeschickt.

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Kurz nach der Bewerbung habe ich einen umfangreichen Castingbogen erhalten, der sorgfältig ausgefüllt werden musste. Im nächsten Step musste ich einen Pitch erstellen und diesen dann per Videoclip einschicken. Es folgten weitere Videowünsche:  die Herstellung von GOMAGO und der Einbau ins Auto sollten gezeigt werden. Es ging Schlag auf Schlag. Muster übersenden, viele Fragen beantworten. Alle Sony Mitarbeiter, mit denen ich zu tun hatte, waren toll, hilfsbereit und erklärend. Ich hatte ja von den Abläufen überhaupt keine Ahnung – einfach super. Dafür noch einmal herzlichen Dank. Ohne euch hätte ich das bestimmt nicht so hinbekommen.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „Die Höhle der Löwen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Ich denke es gibt Momente im Leben, die möchte man festhalten. Als ich den Anruf bekam: „Klaus, du bist dabei! Vox möchte dich haben!“, war das so ein Moment. Freude, Aufregung, Stolz auf das Erreichte, es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Gleichzeitig aber auch das Gefühl: „Jetzt musst du alles geben, um deinen Traum zu verwirklichen und GOMAGO nach vorn zu bringen!“

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen“ viele Interessenten und auch Medien auf GOMAGO aufmerksam werden?

In den vergangenen drei Jahren habe ich mit dem Internetshop nur kleine Umsätze erzielen können. Viele Versuche, mit Kfz-Versicherern ins Gespräch zu kommen, endeten bereits im Sekretariat. Auto- und Wohnmobilvermieter fanden die kostenneutrale Testausrüstung ihrer Fahrzeuge mit GOMAGO Marderschutz  zwar gut, aber selbst nach sechsmonatigem positiven Test war keine Bereitschaft zum Kauf vorhanden. Durch „Die Höhle der Löwen“ erhoffe ich mir eine starke Dynamik im Bekanntheitsgrad von GOMAGO.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Wenn ich mir einen Investor aussuchen dürfte, würde ich mich für Herrn Dümmel entscheiden.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Diese Aussage ist sicher abhängig vom Ausgang der Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“. Sollte ich hier einen Deal bekommen und hätte dann einen strategisch gut aufgestellten Löwen an meiner Seite, dann sehe ich GOMAGO in fünf Jahren als Marke mit hohen Umsatzzahlen am Markt. Ohne Deal und ohne Ausstrahlung würde sich, denke ich, nicht viel verändern. Das wäre sicher schade, da es sich bei GOMAGO um ein super Produkt handelt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1.  Wenn ihr von eurer Idee und eurem Produkt überzeugt seid, dann bewerbt euch bei „Die Höhle der Löwen“.

2.  Bereitet euch exzellent vor. Ihr müsst euer Produkt atmen und leben, es in- und auswendig kennen. Zeigt, dass ihr alles über eure Idee und euer Produkt wisst, ihr alle Zahlen und Fakten beherrscht und ihr alles dafür tun werdet euer Produkt nach vorn zu bringen.

3.  Seid bescheiden aber auch kampfbereit in eurem Auftreten. Überlegt euch gut was ihr den Löwen anbietet und was ihr dafür haben möchtet. Vergesst nicht, auch Spaß zu haben.

Bild: Klaus Skottki aus Braunschweig präsentiert mit GOMAGO einen Marderschutz für Haus und Auto. Er erhofft sich ein Investment von 80.000 Euro für 20 Prozent der Anteile an seinem Unternehmen.
Foto: TVNOW / Frank W. Hempel

Sehen Sie GOMAGO am 14. September in der Höhle der Löwen

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Klaus Skottki für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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