Dienstag, April 23, 2024
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Ideas ain’t shit! Geh raus und setz deine Idee um

KERNWERK Digital Personal Training für unsportlichen Einsteiger bis zum Wettkampfathleten

Stellen Sie sich und das Startup KERNWERK doch kurz unseren Lesern vor!
Hallo Sabine, vielen Dank für die Einladung zum Interview. Mein Name ist Florian, ich bin Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der KERNWERK GmbH. Die Idee ist im Herbst 2015 entstanden. Ich hatte das Problem, dass ich einfach keine App oder Website gefunden habe, die mein Problem lösen konnte: Ich wollte endlich wieder fit werden und habe eine App gesucht, die sich wirklich auf meine Ziele, meine Situation und meine Möglichkeiten einstellt.

Nach der erfolglosen Suche habe ich mich mit den jetzigen Kern-Gründern des Teams beraten und wir haben uns die Situation am Fitnessmarkt angeschaut. 2016 wurde dann die KERNWERK GmbH gegründet und die erste Beta unseres Programms veröffentlicht. Seit wenigen Wochen sind wir endlich „offiziell“ auf dem Markt. Wir sind also direkt aus dem eigenen Bedarf heraus entstanden und sind unglaublich stolz, dass wir damit wohl den richtigen Nerv getroffen haben.

Wie ist die Idee zu KERNWERK?
Die Idee zu KERNWERK basiert auf einem völlig neuartigen Konzept für Fitnesstraining im Sinne des „Functional Trainings“. Wir kombinieren die Kompetenz von erfahrenen Trainern mit der Intelligenz von Algorithmen und liefern das Ergebnis dem Anwender damit täglich auf das Smartphone oder den Computer.

Wir kennen das Digital Personal Training und bedienen absolut jeden, der Sport machen möchte: Vom völlig unsportlichen Einsteiger bis zum Wettkampfathleten. Das besondere an KERNWERK ist, dass wir dir jeden Tag ein komplett individuelles Workout zusammenstellen, das auf deine persönlichen Stärken und Schwächen zugeschnitten ist. Dabei kannst du vor jedem Workout neu entscheiden, ob du mit oder ohne Equipment trainieren möchtest. Du kannst also überall dein Training absolvieren – egal ob im Wohnzimmer, im Park oder im Fitnessstudio.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die erste große Herausforderung war auf der einen Seite die riesige Menge an Trainingsvariablen, die wir für unsere Lösung erheben und erfassen mussten, und auf der anderen Seite die Erfindung unseres R.E.S.T.-Algorithmus zur Skalierung von Trainingseinheiten (Workouts).
Wir haben über 30.000 Variablen im System, die unseren Algorithmus speisen und entscheiden, wie die Berechnung von Workouts im Detail funktioniert. Diese Variablen mussten von unserem Coaching-Team in der Praxis erprobt und erhoben werden, da diese Informationen bisher weltweit einfach noch nicht existierten. Wir konnten also auf keine Bestandsdaten zurückgreifen und mussten einen eigenen Datenbestand aufbauen. Die ersten, wirklich guten Ergebnisse haben sich nach 12 bis 14 Monaten eingestellt. Das war eine lange Durststrecke während der Betaphase und wir sind unseren Betatestern total dankbar, so lange durchgehalten zu haben.

Die nächste, große Herausforderung war zweifelsfrei immer wieder die Entscheidung, welche Funktion als nächstes gebaut werden sollte – und welche nicht. Wir haben mittlerweile einige richtig coole Konzepte in der Schublade liegen, die KERNWERK wunderbar ergänzen würden. Doch man kann und sollte nicht alles gleichzeitig machen. Wir sind ein kleines Team, haben aber diese Schwäche zu unserer größten Stärke gemacht. Durch agile Arbeitsweisen und starke Orientierung am Lean-Startup-Prinzip haben wir immer wieder Annahmen validiert, um zu entscheiden, was zum momentanen Zeitpunkt wichtig ist und was nicht.
Finanziert haben wir uns zu großen Teilen selbst, dazu kommen zwei Business-Angel aus dem privaten Umfeld, die uns auch strategisch weitergeholfen haben und mit denen wir auch weiterhin vertrauensvoll zusammenarbeiten.

Wer ist die Zielgruppe von KERNWERK?
Wir machen es wie im klassischen Personal Training: Wir richten uns an jeden, der ein sportliches Bedürfnis hat. Gewicht verlieren, den Bauchumfang verkleinern, stärker werden, fitter werden oder sich durch gesteigerte Grundfitness in seiner Sportart verbessern. Wir haben bewusst einen Ansatz gewählt, der jedem Menschen weiterhilft, der ein sportliches Lebensziel hat.

Wie funktioniert KERNWERK?
1. Du erstellst dir ein Benutzerkonto über unsere Website oder unsere App. Während der Registrierung beantwortest du uns ein paar grundlegende Fragen zu deiner Fitness und deiner Situation. Hier kannst du auch erstmalig entscheiden, ob du Equipment, wie Hanteln, Kettlebells oder Medizinbälle in dein Training einbauen möchtest (du kannst dich aber vor jedem Training neu entscheiden).

2. Vor Beginn deines Trainings absolvierst du unseren Einstufungstest. Dieser Test ist bereits basierend auf deinen Angaben in der Registrierung auf dich zugeschnitten. Du absolvierst vier verschiedene Übungen für je 2 Minuten und notierst die absolvierten Wiederholungen. Nach dem Test haben wir ein erstes, grobes Bild deiner Fitness und wir beginnen, deine täglichen Workouts speziell auf dich zuzuschneiden.

3. Anschließend erhältst Du von uns einen Trainingsplan und beginnst dein Training. Jedes Workout wird von nun an mit jedem Training etwas besser auf deinen Leistungsstand passen, weil wir dich mit jedem Training besser kennenlernen. Durch die übungsspezifische Bewertung am Ende des Workouts erfahren wir, welche Übungen du gut beherrschst und welche Bewegungen dir momentan noch Probleme machen. Hier nehmen wir dich an die Hand und führen dich über die nächsten Wochen und Monate zu deinem Ziel.

4. Vor jedem Training kannst du neu entscheiden, welche Trainingsmöglichkeiten und welches Equipment du momentan zur Verfügung hast. Du kannst deine „Möglichkeiten“ neu wählen (Platz zum Laufen, Springseil, Klimmzugstange, etc.) und auch dein „Equipment“ jederzeit ändern (Hanteln, Medizinball, Kettlebell, etc.). Egal, wie deine Situation heute ist, du bekommst immer live ein neues Workout berechnet, dass auf deinen Zielen basiert und bei dem jede einzelne Übung auf dich zugeschnitten ist.

5. Du bekommst jeden Tag ein neues Workout. Es wird kein Workout mehrmals geben. So kommt nie Langeweile auf und deine Motivation wird langfristig aufrecht gehalten.

Welche Vorteile bietet KERNWERK? Warum sollte man KERNWERK nutzen?
Das wichtigste Argument ist wohl die eigene Motivation. Beim Sport ist es ja meistens das Problem, dass ab einem gewissen Zeitpunkt die Motivation sinkt. Entweder wird es zu langweilig immer die gleichen Übungen zu machen, es passt nicht mehr in den Alltag oder auch, weil einfach die Erfolge ausbleiben. Diese drei Probleme haben wir ganz gezielt analysiert und mit KERNWERK behoben:

• Keine Langeweile – es gibt jeden Tag ein komplett neues Workout. Routine ist der Feind der Motivation und du bleibst bei KERNWERK langfristig motiviert.
• Keine Ausreden – KERNWERK passt sich vollständig an deine aktuelle Situation an. Du bist auf Dienstreise? Du bist unterwegs? Du bist zu Hause? Alles kein Problem: Du bekommst immer ein perfektes Workout berechnet.
• Kurzfristige und langfristige Erfolge – durch die 100%ige Anpassung aller Übungen und Workouts auf das persönliche Fitnesslevel sind die Erfolge sowohl kurz- als auch langfristig zu sehen. Unsere User werden nicht überfordert und auch nicht unterfordert – sie bekommen immer ein perfekt abgestimmtes und erfolgsorientiertes Training.

Wie ist das Feedback?
Das ist fast schon peinlich – aber unser Feedback ist fast ausnahmslos gut. Egal, ob im Internet, auf Facebook, in unserem eigenen Community Feed oder in den App-Stores. Bis auf die üblichen technischen Probleme in der Startphase (hier versuchen wir immer superschnellen und effektiven Support zu liefern) ist das Feedback grandios. Die User sind begeistert und die Testberichte voll des Lobes. Das macht uns unglaublich stolz! Gerne darf und soll sich jeder selber ein Bild machen.
Natürlich erreichen uns aber auch kritische, konstruktive Stimmen. Über die freuen wir uns besonders. Nur so können wir KERNWERK aus der Perspektive des Sportlers weiterbringen.

KERNWERK, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren sind wir Marktführer im Digital Personal Training. Die Herausforderung während dieser Phase wird sein, die Kunden genauso persönlich und fachlich zu betreuen, wie das jetzt der Fall ist. Da haben wir noch einige Hausaufgaben zu machen – aber das bekommen wir hin.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Selbstbewusst sein. Oft muss man mit langem Atem und energisch für seine Idee kämpfen. Es wird immer Leute geben, die dir deine Idee schlechtreden wollen. Meistens ist das nicht mal Neid oder Missgunst, sondern schlicht mangelnde Vorstellungskraft. Denkt groß!

Sei aber auch demütig genug zu erkennen, wenn du einen guten Tipp bekommst. Kritikresistenz ist der häufigste Folgefehler aus dem ersten Tipp. Umgib dich mit Menschen, die schlauer sind als Du und nutze gute Tipps zur Selbstreflektion. Du wirst oft umdenken müssen und du brauchst diesen Austausch, um ehrlich und selbstkritisch Kurskorrekturen vorzunehmen.

Ideas ain’t shit! Geh raus und setz deine Idee um. Baue kleine Prototypen und validiere deine Annahmen. Messen – bauen – lernen. Nicht zwei Jahre tüftelnd in der Garage sitzen und das perfekte Produkt bauen, in der Zwischenzeit ist jemand schneller als du oder du entwickelst am Markt „vorbei“. Geht so schnell wie möglich mit einem Prototyp auf den Markt und finde heraus, was deine Kunden wollen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Florian Petri für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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