Freitag, April 19, 2024
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Kenne deine Schwächen

Eckhardt Weber Co Gründer von Heal Capital, HealthTech VC, im Interview

Stellen Sie uns und unseren Lesern Heal Capital kurz vor!

Heal Capital ist ein early stage Venture Capital Fonds mit einem Volumen von 100 Millionen Euro. Wir investieren ausschließlich in Healthtech, also softwaregetriebene Gesundheitsunternehmen. Warum so speziell? Wir sind uns sicher: Schon in den nächsten 5 bis 10 Jahren werden Innovationen aus diesem Bereich dafür sorgen, dass sich die Art, wie wir Gesundheitsversorgung wahrnehmen, radikal verändert.

In welche Startups investiert Heal Capital?

Wir investieren meist um die Seed und Series A-Runde, also nicht in der frühesten, so doch aber in einer frühen Phase. Dabei sind uns Unternehmen am liebsten, die bereits ein Produkt am Markt haben und wenn möglich auch erste Anzeichen für Product-Market-Fit liefern können.
Die Unternehmen sollten im Idealfall eine Kombination aus Technologie und Verbesserung der Patientenversorgung bieten. Am Ende sind wir aber natürlich flexibel. Die Hauptsache ist, dass Rocket-Fuel Venture Capital das Richtige für das Unternehmen ist und das Team nachhaltig große, positive Veränderungen für den Gesundheitsmarkt schaffen will. 

Wie können sich Startups bewerben?

Am besten sollten sie zunächst schauen, wo Überschneidungspunkte zu uns vorliegen. Entweder über ein persönliches Intro oder in Bezug auf unsere Investmentthesen — die wir immer wieder öffentlich kommunizieren auf Linkedin und Medium. Per Onlineformular auf unserer Homepage ist natürlich auch eine Option.

Wie läuft das dann ab?

Wir versuchen, schnellstmöglich klare Zeichen zu geben. Insbesondere, wenn etwas nicht zu uns passt. Ansonsten sollte es auch im positiven Falle schnell gehen. Ich würde sagen, wir benötigen in der Regel nicht länger als 2 Wochen bis zur Klarheit, ob ein Termsheet zustandekommt. 

Was unterscheidet Sie von anderen Venture Capital Fonds?

Heal Capital ist stark auf einen Sektor – HealthTech – fokussiert. Das hilft uns, wirklich alles für uns relevante im Gesundheitsbereich anzuschauen. Dadurch haben wir einen sehr guten Marktüberblick. Gleichzeitig haben wir ein extrem breites Netzwerk an Gesundheitsentscheider:innen – unseren Innovation Council – und über unsere Fondsinvestoren (PKV) einen direkten Zugang zum Markt.

Gibt es den richtigen Zeitpunkt, um ein Startup zu gründen?

Jetzt. 

Aber im Ernst: Das ist sehr individuell. Vielen hilft es sicherlich, erst einmal Erfahrung in einem Start-up zu sammeln, das durch die relevanten Phasen von Gründung, Suche nach Product-market-fit und Skalierung geht. Das sind Dinge, die man sich auch nicht anlesen kann. Aber natürlich gibt es auch die Ausnahmen: Gründer:innen, die einfach loslegen und instinktiv vieles richtig machen.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Eckhardt Weber aus?

Morgens erstmal Team-Huddle. Wir arbeiten primär remote und bringen uns so alle auf denselben Stand. Außerdem gibt das allen Energie für den Tag. Dann meist Telefonate mit Gründer:innen und anderen Investor:innen. Dazwischen bleibt Zeit für die aktive Suche nach neuen Start-ups, verbunden mit der Weiterentwicklung unserer Investment-Thesen. Dazu kommen natürlich noch Portfolio-Themen. Insgesamt leben wir als Team außerdem eine starke Diskussionskultur. VC bedarf stetigem Austausch von Argumenten, um nicht den eigenen (Vor-)Urteilen und Tendenzen zum Opfer zu fallen.

Eckhardt Weber Gründer Heal Capital, HealthTech VC

Im Vergleich zur internationalen Startup Szene wie sehen Sie die deutsche Startup Szene ?

In Europa sind wir gut aufgestellt – jedenfalls, was die Seite der Gründer:innen betrifft. Aber auch auf der Seite der Investor:innen wird es Stück für Stück besser. Das Ökosystem könnte sicherlich besser sein, hier könnte die Politik sicherlich einen stärkeren Fokus setzen. Wir haben soviel gute unternehmerische Talente, die müssen wir mehr fördern, wenn wir nicht wollen, dass sie in andere Länder abwandern. Schweden und England sind uns hier zum Beispiel noch ein gutes Stück voraus. Ein Vergleich mit den USA wäre müßig, auch wenn wir in Europa insgesamt aufholen.

Welches sind die größten Fehler junger Gründer?

Hier kommt mir, was unsere Investmentphase betrifft, besonders ein Thema in den Sinn: Hiring – und zwar sowohl zu schnelles, als auch zu langsames. Wer zu schnell zu viel neues Personal einstellt, verbrennt rasch große Mengen Kapital, die Burnrate steigt also stark. Das Wachstum zieht vielleicht nicht angemessen mit, um diese Kosten abzudecken. Wenn man dann wieder Personal abbauen muss, kommen Prozesse des Change-Managements. Das hat direkt Auswirkung auf die Firmenkultur und vieles mehr – was ebenfalls zu Schwierigkeiten führen kann. Zu langsames Wachstum ist ebenfalls ein Problem: Momentan ist es extrem schwer ist die besten Talente anzuziehen. Um eine angemessene Wachstumskurve zu erzielen, braucht es aber genau diese. Ein Unternehmen muss also ausstrahlen, dass es als Arbeitsplatz der perfekte Ort für genau diese Talente ist.

Welche 3 Tipps haben Sie für Gründer?

Starte heute, es gibt selten bessere Zeiten zu gründen. 

Es gibt keine wichtigere Entscheidung als den richtigen Partner bei der Gründung zu wählen. Also: Choose wisely!

Kenne deine Schwächen und hole dir immer Hilfe, diese auszugleichen. 

Wir bedanken uns bei Eckhardt Weber für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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