Freitag, April 19, 2024
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Vernetzung und Sichtbarkeit sind das A und O

juggleHUB Coworking und Event Space in Berlin mit flexibler Kinderbetreuung

Stellen Sie sich und Ihr Startup juggleHUB doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind Katja und Silvia, Gründerinnen des juggleHUB. Der juggleHUB ist ein Coworking und Event Space in Berlin. Das Besondere ist, dass wir eine flexible Kinderbetreuung vor Ort haben. Das heißt, dass Coworker ihre Kinder mitbringen können, wenn sie möchten oder müssen. Unser Betreuerinnen-Team kümmert sich um die Kleinen, während die Eltern nebenan arbeiten können.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Wir haben beide vorher im Angestelltenverhältnis gearbeitet, hatten dort aber das Gefühl, nicht das zu tun, was wir wirklich wollen. Katja wusste schon lange, dass sie sich irgendwann selbstständig machen würde, bei Silvia hat sich der Gedanke in den vergangenen Jahren entwickelt. Auch, weil sie als Mutter das Gefühl hatte, beruflich in einer Sackgasse zu stecken. Das wollte sie ändern – für sich, aber auch für andere Eltern.

Wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Wir haben uns online über ein Gründerinnennetzwerk kennengelernt, uns dann persönlich getroffen und beschlossen, einfach mal zusammen an der Idee weiterzuarbeiten und zu schauen, wohin es uns führt. Ein Jahr später haben wir den juggleHUB eröffnet.

Was waren bei der Gründung Ihres Unternehmens die größten Herausforderungen?
Definitiv die Finanzierung. Es gibt jede Menge Förderung und Kapital für Start-ups aus dem Tech-Bereich. Projekte wie unseres dagegen müssen sich oft selbst finanzieren, was schade ist. Aber wir haben es gewuppt. Die zweite große Hürde war die Suche nach passenden Räumen. Wir brauchten eine große Fläche, die aber bezahlbar sein musste. Hier hatten wir letztendlich Glück und haben schließlich über einen Bekannten etwas gefunden. Jetzt können wir uns auf 400 Quadratmetern im Altbau in Prenzlauer Berg ausbreiten – besser hätten wir es nicht treffen können.

Gab es jemals einen Punkt, wo Sie dachten das schaffen wir nicht?
Als die erste Bank unseren Kreditantrag abgelehnt hat, dachten wir: Das war’s. Glücklicherweise gab es noch eine andere Option für einen Gründerkredit. Im zweiten Anlauf hat es dann geklappt.

Muss man mit seinen Aufgaben wachsen?
Absolut. Es gibt uns jetzt ein Jahr und in dieser Zeit haben wir uns beide enorm weiterentwickelt. Community-Management, ein Team aufbauen, Netzwerke pflegen – das waren und sind Aufgaben, die uns immer wieder fordern – die wir aber umso mehr lieben. Und hätte uns jemand gesagt, dass wir mal auf Konferenz-Bühnen stehen und Vorträge halten, hätten wir das wahrscheinlich auch nicht geglaubt.

Kann man auch mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Das sollte man unbedingt. Perfekt ist es erfahrungsgemäß nie – von dem Anspruch sollte man sich ganz schnell verabschieden, sonst kommt man schnell in die Überforderung.

Wer ist die Zielgruppe von juggleHUB?
Der juggleHUB ist ein Ort, der für alle Menschen offen ist, ganz unabhängig von der Lebensphase, in der sie sich befinden. Bei uns arbeiten Frauen ohne Kinder genau wie junge Väter, die ihr Kind mitbringen. Auch die Branchen, aus denen unsere Coworker kommen, sind vielfältig. Start-up-Gründer, ITlerinnen, Texter, Grafikerinnen, Studierende – und einen Dirigenten haben wir auch in der Community. Unser Exot

Was unterscheidet Sie von anderen Coworking Spaces?
Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Kinderbetreuung, die flexibel nach Bedarf genutzt werden kann. Auch haben wir uns in den vergangenen Monaten zu einer Anlaufstelle rund um die Themen „Digitalisierung und Vereinbarkeit von Arbeit und Familie“ entwickelt. Hier entwickeln wir Konzepte, fördern Vernetzung und bieten auch Beratung an für Unternehmen, die sich neu aufstellen wollen.

Wie viele Startups findet man momentan im Coworking Space?
Im Moment haben wir sieben Start-ups, die bei uns arbeiten.

Wie ist das Feedback?
Das Feedback ist positiv. Unsere Community schätzt die entspannte und familiäre Atmosphäre. Und Eltern empfinden es als große Erleichterung, dass sie ihre Kinder mitbringen und so auch in der Elternzeit oder wenn die Kita geschlossen ist Projekte voranbringen können.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in den nächsten 5 Jahren?
Schwer zu sagen – so langfristig planen wir nicht. Wir gehen mit ausgestreckten Fühlern durch die Welt und lassen uns von dem inspirieren, was um uns passiert. Wir stecken voller Ideen und sind sehr gut darin, diese schnell umzusetzen und auszutesten. Unser Wunsch ist es, dass es weitere juggleHUBs geben wird – auch mit Schwerpunkt auf anderen Branchen wie Produktion oder Handwerk. Der Bedarf ist auf jeden Fall da.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Vernetzung und Sichtbarkeit sind das A und O. Genauso wichtig ist es, flexibel zu sein und Ideen auch mal gehen zu lassen, wenn sie in der Praxis nicht funktionieren. Den dritten Tipp haben wir oben schon angesprochen: Perfektionismus ablegen und akzeptieren, dass es meist ein bisschen anders kommt als geplant.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Katja und Silvia für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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