Dienstag, März 19, 2024
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Verlasst Eure Komfortzone

JoinMyTrip individuelle und authentische Reisen

Stellen Sie sich und das Startup JoinMyTrip doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Niels, Co-Founder des Hamburger Startups JoinMyTrip. Wir sind ein Portal, das Reisende auf besondere Weise zusammenbringt. Auf unserer Plattform können Solo-Traveler, Paare oder Freunde passende Reisepartner finden. Die werden von erfahrenen Globetrottern mit Spaß an der Reiseplanung organisiert. Man könnte also sagen: Wir sind eine Mitreisezentrale, die Gleichgesinnte verbindet und ihnen Zugang zu individuellen Insider-Touren verschafft. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Meine Wurzeln habe ich in der Wirtschaftsinformatik, zuletzt war ich bei einem großen deutschen Versicherer. Die Entscheidung, zu gründen und in die Travel-Industrie einzusteigen, kommt von meiner Leidenschaft für fremde Länder und Menschen. Den endgültigen Entschluss habe ich nach meiner Weltreise gefasst. Als ich zurück war, fühlte sich mein altes Leben irgendwie falsch an. Ich fing an, darüber nachzudenken, was mir wirklich wichtig ist. Und da bin ich dann unweigerlich beim Reisen hängengeblieben und dem Wunsch danach, möglichst vielen Menschen authentische Travel-Erfahrungen zu ermöglichen. 

Welche Vision steckt hinter JoinMyTrip?

Mit JoinMyTrip möchten wir das Prinzip und die Potenziale der Sharing Economy auf das Reisen übertragen. Wer in einer Gruppe mit Gleichgesinnten reist, der kann auch Kosten und Ressourcen für Transport, Unterkunft und Freizeit teilen. Unser Credo lautet: Weg von Pauschalurlaub und ausgetretenen Touri-Pfaden, hin zu einer individuellen und authentischen Reiseplanung.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war bisher, ein top Team zusammen zu stellen und JoinMyTrip bekannt zu machen. Hierfür haben wir unter anderem Wagniskapital aufgenommen. In unserem Gründungsjahr mit Travelsation, so hießen wir anfangs, finanzierten uns STS Ventures und Stefan Wiskemann. Ury Steinweg und Matzen Ventures legten im folgenden Sommer zusammen mit den Bestandsinvestoren noch einmal nach. 2018 gewannen wir dann JoinMyTrip dazu und behielten den Namen. 

Wer ist die Zielgruppe von JoinMyTrip?

Die meisten unserer Nutzer sind junge Menschen, die noch keine Kinder haben. Wir haben aber Nutzer aller Altersgruppen und über alle Budgetrahmen hinweg. Mit der Möglichkeit, sich als Alleinreisender neuen Leuten anzuschließen, sprechen wir natürlich besonders Single-Haushalte an.

Wie funktioniert JoinMyTrip? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Das Erfolgsrezept von JoinMyTrip ist, dass wir unsere Nutzer in zwei Gruppen einteilen und damit direkt unterschiedliche Bedürfnisse adressieren. Es gibt die TripLeader und die TripMates. Die TripLeader stellen bei JoinMyTrip eine Reise ein, geben Zeitraum und Route vor und erheben dafür eine Gebühr, deren Höhe sie selbst bestimmen. Die TripMates können dann frei wählen, welcher Reise – ob City-Trips, Abendteuer-Fernreisen oder Segeltörns – sie sich anschließen wollen. Aktuell sind mehr als 500 Trips online und jede Woche kommen viele weitere dazu. JoinMyTrip verdient an der Gebühr mit und verzichtet komplett auf Werbung. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? 

In den ersten drei Monaten der Krise sank die Reiseaktivität auf unserem Portal schlagartig. Mittlerweile beobachten wir, dass unsere User viele regionale Trips organisieren. Anstelle der Fernreise nach Bali, geht es nun vermehrt zum Surfen an die Ostseeküste. Entsprechend haben die Trips wieder Fahrt aufgenommen, aber unsere Nutzer wägen deutlich stärker ab: Muss es wirklich der 10 Stunden Flug für ein paar Tage Billigurlaub am Strand sein oder sind die Bahn oder der Roadtrip nicht genauso spannend? Momentan erhalten viele User einen ganz neuen Blickwinkel auf das Reisen. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wie viele andere in der Reisebranche, hat Corona natürlich auch uns vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Wir haben einen kühlen Kopf bewahrt und uns an die Gegebenheiten angepasst. Das erforderte zum Beispiel, die Marketingaktivitäten und die Priorisierung einiger Features zu verändern. Insgesamt sind wir bisher aber sehr gut durch die Krise gekommen. Anders als andere Unternehmen mussten wir  Budgets nicht direkt für das ganze Jahr einfrieren. Daran haben auch ein verständnisvolles Team und treue User mit großem Reisehunger einen großen Anteil.  

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Bezogen auf das Thema Reisen lese ich aktuell viele Meinungen, die sich zwischen „es verändert sich langfristig nichts“ bis hin zu „jetzt ist alles anders“ bewegen. Ich denke, dass Menschen, die auch schon vor Corona verantwortungsvoller und individueller reisen wollten, das zukünftig noch stärker umsetzen. Unter unseren Nutzern hat sich da bereits 2019 ein klarer Trend abgezeichnet. Regionales Reisen ist auch ein Effekt, aber exotische Ziele und Traumdestination werden reizvoll bleiben. Ich könnte mir vorstellen, dass wir seltener Langstrecke fliegen und wenn, dann für längere Aufenthalte, sodass es sich „lohnt“. Ich glaube an einen Mittelweg, wie beispielweise in fernen Ländern lokaler zu reisen: Weniger 5-Sterne all-inclusive Schuppen, mehr kleine Pensionen, Homestays oder andere Unterkunftsformen, lokale Transportmittel nutzen etc.  

JoinMyTrip, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere Mission ist es, das Leben von 15 Millionen Menschen in den nächsten fünf Jahren zu verändern. Wir glauben, dass Menschen auf Reisen ihren Blickwinkel ändern, Ängste abbauen und das eigene Warum finden.“ 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Geht auf Reisen. Verlasst Eure Komfortzone, eure Blase. Entdeckt neue Länder, trefft neue Menschen und öffnet Euer Herz für andere Kulturen. Aus diesen Begegnungen und Eindrücken kann man sehr viel für den weiteren Weg als Unternehmer mitnehmen.  

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Niels Mueller-Wickop für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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