Dienstag, März 19, 2024
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Ein gut ausgearbeiteter Businessplan ist das A und O

JayKay elektrisches Longboard: Steuerung per Fingergesten

Stellen Sie sich und das Startup JayKay doch kurz unseren Lesern vor!
Daniel: Wir sind JayKay – ein relativ junges Unternehmen vom Bodensee und entwickelten innerhalb der letzten drei Jahre einen elektrischen Longboard-Antrieb.
Gegründet wurde JayKay 2014 durch Benedict und mich. Mittlerweile sind es drei Jahre, dass wir an unserem Projekt arbeiten, seit einem Jahr in Vollzeit.

Wie ist die Idee zu JayKay entstanden und wie haben Sie sich als Team zusammengefunden?
Daniel: Im Sommer 2014 haben wir mit ein paar Freunden gegrillt. Einer davon baute Longboard-Decks und warf in die Runde, dass ein elektrischer Antrieb für Longboards megacool wäre. Mit den bisher auf dem Markt erhältlichen elektrischen Longboards war er unzufrieden. Entweder gab es nur elektrische Longboards als Gesamtpaket wo es keine Möglichkeit gab, den Antrieb an ein eigenes Board zu montieren. Oder aber der Antrieb war technologisch sehr unausgereift.
Benedict: Das war der Startschuss für unsere Idee. Wir wollten einen elektrischen Longboard-Antrieb entwickeln, der technologisch perfektioniert und auf dem aktuellsten Stand der Technik ist. Außerdem wollten wir, dass man diesen Antrieb schnell und einfach an alle Deck – Shapes montieren kann.
Nach zwei Jahren Entwicklungszeit (abends und am Wochenende) kamen wir an den Punkt, dass wir betriebswirtschaftliche Hilfe benötigen. Der Prototyp war bereits relativ gut ausgearbeitet und wir mussten uns Gedanken um den weiteren Weg machen.
Isabell: So kam ich ins Team. Ich war gerade in Elternzeit und wollte meinen Bruder (Daniel) und Benedict unterstützen. Also schrieb ich einen Businessplan und erstellte unsere Website. Das ganze Thema rund um die elektrische Longboard-Achse faszinierte mich so sehr, dass ich Ende letzten Jahres meinen alten Job kündigte um meine ganze Energie in JayKay zu stecken.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Benedict: Eine große Herausforderung war es, eine Möglichkeit zu finden unseren Motor zu wickeln. Um den höchsten Wirkungsgrad zu erreichen, haben wir uns für eine spezielle Motorwickeltechnik entschieden. Das Problem dabei war jedoch, dass die Wickeltechnik noch relativ neu war und Wickelmaschinen für diese Motorengröße noch gar nicht auf dem Markt sind. Um das zu toppen, ist diese Wicklung auch noch von einer deutschen Hochschule patentiert und die Lizenz an ein Unternehmen verkauft worden.
Daniel: Zum Glück sind beide von unserem Produkt so sehr überzeugt, dass sie uns nun unterstützen und wir eine eigene Lizenz bekommen. Jetzt dürfen wir ganz offiziell diesen Motor bauen und verkaufen.
Benedict: Wir setzten uns also hin und entwickelten unsere eigene Wickelmaschine die nun die Motoren fast komplett automatisiert wickelt. Das war für uns schon ein riesen Fortschritt.
Isabell: Bis jetzt haben wir uns ausschließlich privat finanziert. Aktuell sind wir auf der Suche nach geeigneten Investoren. Wir haben bereits Anfragen bekommen, müssen jedoch noch die jeweiligen Gespräche abwarten.

Wer ist die Zielgruppe von JayKay?
Isabell: Wir entwickeln unsere e-Achse speziell für Frauen und Männer zwischen 20-40 Jahren, die wohl situiert sind. Menschen, die Spaß an neuen Technologien haben und neue Gadgets in ihrer eher spärlichen Freizeit testen wollen. Die e-Achse ist für Hippster, für Longboarder und für den lässigen Businesstypen. Und für alle anderen, die gerne einfach nur gechillt mit ihrem Board mit leichter Unterstützung rumcruisen wollen.

Was ist das Besondere an dem Board? Was unterscheidet es von anderen?
Daniel: Unser größter USP ist die Tatsache, dass der komplette Antrieb, inklusive der Akkus und Motoren, in die Achse integriert sind. Somit unterscheidet sie sich nicht von „normalen“ Longboard-Achsen. Auf dem Markt gibt es entweder elektrische Longboards im Komplettpaket wo der Akku im Deck integriert ist. Dadurch ist das Deck sehr steif und dick und man kann nicht sein eigenes Deck verwenden. Oder aber es gibt elektrische Achsen, die man ebenfalls einzeln montieren kann aber der Akku als riesen Klotz unter dem Deck befestigt werden muss. Dadurch leidet ebenfalls die Flexibilität des Bretts.
Ein weiteres USP ist das Gewicht. Unsere e-Achse wiegt nur 1,75 kg, das ist weniger als die Hälfte des Gewichts unserer Konkurrenz.
Benedict: Außerdem sind wir die ersten auf dem Markt, die eine Steuerung per Fingergesten anbieten. Alle anderen e-Longboards werden durch einen Joystick gesteuert. Unsere Steuerung ist ein Clip von FlickTek, der an die Unterseite der Uhr oder des Armbands befestigt wird. Die Sensoren im Clip erkennen so die Fingerbewegungen, interpretieren sie und senden die Daten über Bluetooth an die Achsen. Dadurch hat der Boarder immer die Hände frei und kann sich rein auf das Fahren konzentrieren.

Wann und wo wird es das Board zu kaufen geben?
Isabell: Im Mai 2017 startet unsere Kickstarter-Kampagne. Bei dieser Crowdfundingaktion möchten wir einen festgesetzten Betrag sammeln um die Rüstkosten zu decken und in die erste Serienproduktion zu starten. Wer bereits im September 2017 zu den ersten Besitzern der JayKay e-Achsen gehören möchte, muss für ein Paket aus zwei elektrischen Achsen und einer Steuerung 1.299 Euro bieten. Ab 1.549 Euro erhalten die Unterstützer ein fertig montiertes Longboard inklusive der elektrischen Achsen und Steuerung. Vorausgesetzt, dass das Finanzierungsziel innerhalb 30 Tagen erreicht wird. Danach werden die Achsen 1.999 Euro kosten. Wer uns also von Beginn an unterstützt, kann bis zu 35 Prozent sparen!
Nach Kickstarter kann man unsere elektrischen Longboard-Kits, wahlweise mit oder ohne Deck von King Lui Boards, unsere Sportbekleidung und Ersatzteile in unserem Webshop auf „www.jaykay-sport.de“ kaufen.

JayKay, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Daniel: In fünf Jahren haben wir bereits unser nächstes Produkt auf den Markt gebracht. Ein weiteres elektrifiziertes Sportgerät. Welches wird noch nicht verraten, nur soviel – wir haben ca. 147 Ideen auf unserem Zettel stehen.

Zum Schluss: Welche3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Isabell: Aus betriebswirtschaftlicher Sicht: Ein gut ausgearbeiteter Businessplan ist das A und O. Dadurch erhält man einen Überblick über das gesamte Projekt und man kann sich sicher sein, an alles gedacht zu haben.
Benedict: Bleibt immer am Ball, glaubt an euch und lasst euch nicht durch Rückstöße aus dem Konzept bringen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Isabell, Daniel und Benedict für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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