Mittwoch, April 24, 2024
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Machen und Korrigieren schlägt Analysieren und Abwarten

Inyova ist eine digitale Impact-Investing-Plattform für nachhaltige Geldanlagen

Stellen Sie sich und das Startup Inyova doch kurz unseren Lesern vor!

Inyova ist eine digitale Impact-Investing-Plattform für nachhaltige Geldanlagen. Impact Investing bezeichnet Investitionen, die neben einer finanziellen Rendite auch einen positiven sozialen und ökologischen Effekt erzielen. Unser wertebasierter Ansatz steckt im Namen: Inyova steht für Invest in Your Values. 

Bei Inyova wird man Mitbesitzer von Unternehmen, die nachhaltige Lösungen entwickeln, hohe Nachhaltigkeitsstandards umsetzen oder auf bestimmte, nicht nachhaltige Bereiche wie fossile Brennstoffe ganz verzichten. In der Schweiz haben wir schon viele weit über 5.000 Kund*innen, die umgerechnet mehr als 100 Millionen Euro angelegt haben. Wir sind ein Team aus Nachhaltigkeitsaktivisten, Finanzexperten und Tech-Nerds. Inyova ist 2017 in Zürich gegründet. Unsere Plattform ging 2019 an den Start. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Inyova wurde bewusst als Firma gegründet, die Nachhaltigkeit voranbringen soll. Das war Ausgangspunkt. Wir haben dann viele Ideen diskutiert, wie wir das erreichen. 

Wir waren immer fasziniert von Produkten, die so gut sind, dass die Menschen sie einfach haben wollen – und die gleichzeitig Nachhaltigkeitsprobleme lösen. Gleichzeitig haben wir mehr und mehr verstanden, dass im Finanzwesen das vielleicht größte ungenutzte Potenzial für nachhaltigen Fortschritt steckt. Daher kam die Idee: Wenn wir eine Geldanlage bauen, die die Menschen begeistert und die gleichzeitig Probleme löst, dann haben wir den Grundstein für ein Unternehmen, das sehr erfolgreich werden kann, und gleichzeitig wirklich Probleme löst.

Mit unserem Know-how rund um Nachhaltigkeit, Technologie und Investing waren wir dafür super aufgestellt. So kam es zu Inyova. Der Zeitpunkt für unsere Idee konnte und kann weiterhin nicht besser sein: Die Menschen konsumieren immer „grüner“, achten auf die Produktionsbedingungen ihrer Kleidung, ernähren sich vegetarischer und leben bewusster. Das macht auch vor der Geldanlage nicht halt – und das Finanzwesen ist unglaublich wichtig für die gesellschaftliche Entwicklung. 

Welche Vision steckt hinter Inyova?

Wir möchten Millionen von Menschen zu Impact Investor*innen machen. Also zu Anlegern, die für sich selbst vorsorgen und dabei ihr Geld für Gutes einsetzen. Dadurch möchten wir ein Finanzsystem schaffen, das für die Menschen und den Planeten da ist, statt umgekehrt. Das Finanzsystem ist unglaublich wichtig für unsere gesellschaftliche Entwicklung. Es wird Zeit, dass wir das im Sinne von uns allen gestalten, statt nur im Sinne der Banker. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Entwicklung unserer Technologie war schon eine Herausforderung. Wir haben Inyova so gebaut, dass absolut jede*r Impact Investor*in werden kann – ohne jedes Finanzwissen und auch ohne viel Geld. Dazu mussten wir die das Finanzmanagement von hunderttausenden Einzelportfolios automatisieren und mit der besten Nachhaltigkeitsanalyse verknüpfen, die es gibt. Dabei mussten wir schon einige komplizierten Nüsse knacken. 

Wir sind rein über Privatpersonen finanziert, die genauso ticken wie wir und die genauso an die langfristige Mission glauben. Wir möchten die Firma langfristig aufbauen und selbst entscheiden können, was das Richtige für Inyova ist. Zum Investor*innen -Netzwerk zählen unter anderem Alois Flatz (Mitbegründer des Dow Jones Sustainability Index) und Eva Richterich (Unternehmerin, ehem. Geschäftsleitungsmitglied Innovation und Nachhaltigkeit bei Ricola). Unsere Investor*innen haben insgesamt 17 Millionen Schweizer Franken (rund 15,5 Millionen Euro) in Inyova investiert. 

Keine*r außer uns Gründern hält einen größeren Anteil am Unternehmen. Diese Investorenstruktur schützt unsere langfristige Nachhaltigkeitsmission und macht Inyova unabhängig von rein kommerziellen Interessen.

Wer ist die Zielgruppe von Inyova?

Inyova ist für alle die durch Geldanlage vorsorgen möchten und denen gleichzeitig Nachhaltigkeit wichtig ist. Das sind heute schon sehr viele Menschen – und es werden jeden Tag noch mehr. Inyova ermöglicht allen – auch Klein(st)-Anleger*innen – Investitionen mit echter nachhaltiger Wirkung. Unsere Plattform und App sind so konzipiert, dass auch Menschen ohne Finanzkenntnisse sich problemlos zurechtfinden. Unsere Kund*innen sind zwischen 18 und 88 Jahre alt. Drei von vier neuen Kunden sind Erstanleger*innen, fast 40% sind Frauen. 

Wie funktioniert Inyova? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Im Herzen von Inyova liegt unsere Technologieplattform, die Personal Impact Engine (PIE). Die PIE kann hunderttausende personalisierte Portfolios automatisch verwalten und risikooptimieren – mit voll integrierter Nachhaltigkeitsanalyse. Das ist in ganz Europa einzigartig. Bis heute wird jede Zeile des Codes von uns selbst entwickelt.

Das Ganze ist sehr leicht: Auf inyova.de wähle ich aus 24 Impact-Themen aus, z.B. Erneuerbare Energien, Tierschutz, Geschlechtergleichheit oder Menschenrechte. Dann mache ich mit ein paar Klicks Angaben zu meinen Risikovorlieben und meiner Finanzsituation. Dann erhalte ich direkt eine Anlagestrategie, aus rund 35-40 Unternehmen, die zu meinen Werten passen, in einem risikooptimierten Portfolio. Wenn ich will, kann ich noch weiter personalisieren, zum Beispiel ein Lieblingsunternehmen hinzufügen. Oder ich kann spielen: Was passiert mit dem Portfolio, wenn ich es vegetarisch mache?

Sobald ich zufrieden bin, eröffne ich mein Konto – auch direkt in der App. Das Konto gehört dann komplett mir, mit eigener IBAN. Wenn ich investiere, überweise ich das Geld also an mich selbst. Inyova kauft dann einfach die Aktien für mich und verwaltet meine Geldanlage die ganze Zeit. 

In ganz Europa gibt es keinen anderen Anbieter, der diesen Zweiklang aus Geldanlage und echter Nachhaltigkeit in dieser Qualität bietet. Anders als bei ETFs oder Fonds verkaufen wir keine Fremdprodukte. Als Anleger*in habe ich damit volle Transparenz, wo mein Geld landet. Inyova ist derzeit auch der einzige Anbieter, bei dem Menschen voll risikooptimiert direkt in Aktien investieren und damit Mitbesitzer*innen der Firmen werden. 

Inyova, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten Millionen von Menschen zu Impact Investor*innen zu machen. Der nächste große Schritt auf diesem Weg war der Markteintritt in Deutschland. Deutschland ist ein großer, sehr vielfältiger Markt, mit vielen nachhaltigkeitsbegeisterten Menschen.

Als Nachhaltigkeitsfirma denken wir sehr langfristig. Das Ziel ist, mit Inyova ein Unternehmen zu bauen, das lange Bestand hat. Wir möchten der Showcase für echte Nachhaltigkeit und Wirkung bei der Geldanlage sein und dabei so erfolgreich, dass andere gar nicht anders können, als uns nachzueifern. Wenn durch Inyova in Europa in fünf Jahren hunderttausende Menschen zu Impact Investor*innen geworden sind in einer tollen Organisation, die sich selbst treu geblieben ist, dann haben wir unser Ziel erreicht. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Langfristig denken. Das ist in der Startup-Welt ein echtes Differenzierungsmerkmal!

Menschen und Team priorisieren. Mit Menschen, die Du gerne um Dich hast und die Dich begeistern, ist es viel leichter, das Beste aus sich heraus zu holen.

Bias to action. Machen und Korrigieren schlägt Analysieren und Abwarten. Nirgendwo lernt man so schnell und gut wie am Markt, im Austausch mit echten Nutzern.

Wir bedanken uns bei Tillmann Lang für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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