Freitag, April 19, 2024
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Das Ziel nicht aus den Augen verlieren

HYDROPHIL Hygieneartikel aus Bambus: Zahnbürsten, Wattestäbchen vegan und fair produziert

Stellen Sie sich und das Startup HYDROPHIL kurz unseren Lesern vor!
HYDROPHIL ist die Marke unserer wasserneutral GmbH. Ein junges Unternehmen mit Sitz in Hamburg und haben 2013 mit unserem Projekt gestartet. Wir hatten damals die Idee, Produkte herzustellen, die nicht nur vegan und fair, sondern darüber hinaus auch wasserneutral produziert werden. Wir haben uns also dem Schutz unser geliebten Ressource Wasser verschrieben.
Dabei haben wir uns vor allem der Herstellung von Hygieneartikeln gewidmet. Unser Ziel ist es, ein Vollsortiment für das nachhaltige Badezimmer anzubieten. Unser Produktportfolio wird ständig erweitert und so können wir inzwischen einige umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Hygieneprodukten anbieten:

Neben unserem wohl bekanntesten Produkt, der nachhaltigen Zahnbürste aus Bambus, haben wir inzwischen verschiedene Seifen, Wattestäbchen aus Bambus und weitere Essentials für’s Badezimmer im Angebot.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Die Ursprungsfrage lautete, wie es möglich wäre, mehr Nachhaltigkeit in den Alltag zu integrieren, ohne dabei das ganze Leben sofort ganz umkrempeln zu müssen. Wir haben mit der wasserneutralen Produktion von T-Shirts angefangen. Diese Shirts hatten in unserem Umfeld einen solchen Erfolg, dass wir uns entschieden haben weiterzumachen. Wir kamen dann relativ schnell auf die Idee, nachhaltige Alternativen für Hygiene- und Pflegeprodukte zu finden. Produkte, die wir alle im Badezimmer verwenden machen einen riesigen Teil unseres Konsums aus, ohne dass wir uns dessen immer bewusst sind.

Aus dieser Idee wurde die Marke HYDROPHIL, mit der wir uns heute Stück für Stück dem Ziel eines nachhaltigen Vollsortiments für das umweltschonende Badezimmer annähern.

Welche Vision steckt hinter HYDROPHIL?
Wir möchten dazu anregen, den Blick der Menschen für die wichtigen Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenknappheit am Beispiel des Themas Wasser zu weiten. Unser Weg führt dabei über die Produktion eines Badezimmersortiments, das nach und nach erweitert wird und gänzlich wasserneutral, vegan & fair produziert ist.
Dabei legen wir gesonderten Wert auf die Verwendung natürlicher Rohstoffe und versuchen so oft es möglich ist auf Materialien zurückzugreifen, die ohne künstliche Bewässerung auskommen. Zudem haben wir uns von Anfang an dazu entschieden ein ausschließlich veganes Produktportfolio anzubieten, da wir unsere Welt auch dahingehend positiv beeinflussen möchten: das bedeutet, dass bei der Herstellung unserer Produkte auf die Verwendung von tierischen Erzeugnissen verzichtet wird und unsere Produkte auch ausdrücklich nicht an Tieren getestet werden. Wir möchten außerdem faire Arbeitsplätze in allen Bereichen der beteiligten Wertschöpfungskette sicherstellen.

Im Klartext heißt das, dass die Einhaltung sozialer Standards, eine faire Bezahlung und hohe Transparenz bei uns einen sehr hohen Stellenwert haben.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Anfangs sind wir mit unserer Idee auf viel Unverständnis und Skepsis gestoßen. Unser Vorhaben wurde, im Besonderen vom konventionellen Handel, nicht ernst genommen, sondern eher belächelt. Mittlerweile hat sich das aber zum Glück geändert. Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit, Naturschutz, all diese Themen haben inzwischen einen höheren Stellenwert bekommen, und auch Verbraucher*innen schenken ihnen vermehrt Aufmerksamkeit. Insofern konnten wir inzwischen die anfänglichen Zweifel des Handels ausräumen und freuen uns jetzt sehr über die ganzen positiven Rückmeldungen. Bei der finanziellen Realisierung unserer Unternehmensidee haben wir auf natürliches Wachstum gesetzt. Wir hatten keine Investoren, sondern haben mit einem Produkt, unserem T-Shirt, und damit sehr klein angefangen.

Wir verstehen und verstanden uns als Familienunternehmen unter Freunden, sodass es uns von Anfang an wichtig war, uns selbstbestimmt zu organisieren.

Wer ist die Zielgruppe von HYDROPHIL?
Unserer Erfahrung nach unterliegt unsere Zielgruppe momentan einem Wandel. Das hat sicher mit der bereits erwähnten Tatsache zu tun, dass Umweltthemen inzwischen ihren Weg in den Mainstream gefunden haben. Grundsätzlich haben wir es bei unseren Verbraucher*innen mit Menschen zu tun, denen das ganze Thema Nachhaltigkeit in gesonderter Weise am Herzen liegt: urbane, junge und kulturliebende Menschen, die sich mit den Auswirkungen ihres Handelns beschäftigen und das auch über soziale Medien nach Außen kommunizieren. Gleichzeitig stellen wir aber im Moment fest, dass umweltschonende Produkte den Nischenmarkt verlassen, so dass unsere Zielgruppe sich gerade öffnet und wir davon ausgehen können, im kommenden Jahr noch mehr Menschen mit unserer Idee zu erreichen.

Welche Produkte haben Sie im Portfolio?
Unser Ziel ist es, ein nachhaltiges Vollsortiment für das umweltschonende Badezimmer anzubieten. Dabei arbeiten wir ständig an neuen Produktentwicklungen und der Verbesserung unseres bestehenden Produktportfolios. Momentan bieten wir neben unserem wohl bekanntesten Produkt, unserer nachhaltigen Zahnbürste aus Bambus, noch verschiedene Körperpflegeprodukte, beispielsweise Seifen, Peelingschwämme und Lippenbalsam, sowie ergänzende Mundhygieneartikel an. Wir haben zudem verschiedene Accessoires im Sortiment: erdölfreie Zahnputzbecher, Zahnbürstenhalter und ein Seifensäckchen aus Sisal.

Unser gesamtes Sortiment ist dabei wasserneutral, vegan & fair.

Aus welchem Material sind die Produkte? Wo liegen die Vorteile?
Wir verwenden unterschiedliche Materialien. Unsere Zahnbürste und unsere Wattestäbchen bestehen aus Bambus, da dieser keiner künstlichen Bewässerung bedarf und damit extrem ressourcenschonend wachsen kann. Für unser Seifensäckchen verwenden wir Sisal, ebenfalls eine erneuerbare Ressource, die biologisch abbaubar ist. Unsere Zahnputzbecher bestehen aus dem Biowerkstoff Arboblend®, auch als Flüssigholz bekannt, und sind damit lebensmittelecht, erdöl- und BPA-frei. Für alle unsere Produkte gilt das Credo, dass wir bei der Produktion auf umweltfreundliche Alternativen zurückgreifen wollen.
Der Vorteil liegt für uns dabei auf der Hand: wir schützen unsere geliebte und wichtige Ressource Wasser und können mit unserem umweltschonenden Alltagssortiment dazu beitragen, die Menschen für Nachhaltigkeitsthemen zu sensibilisieren und das ganz ohne erhobenem Zeigefinger, sondern mit einem relativ simplen Lösungsangebot, das jede*r leicht in den Alltag integrieren kann.

Wie ist das Feedback?
Zunehmend positiv! Wir konnten inzwischen viele Menschen überzeugen, die uns anfangs skeptisch gegenüberstanden. Wir stellen fest, dass die Bedeutung eines veganen und nachhaltigen Angebots im Bereich der Pflegeprodukte immer mehr zunimmt. Eine Entwicklung, über die wir uns natürlich wahnsinnig freuen!

HYDROPHIL wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Uns ist es wichtig an unserer Unternehmenskultur festzuhalten. Wir verzeichnen zurzeit ein starkes Wachstum, möchten aber weiterhin an unserem Selbstverständnis eines Familienunternehmens unter Freunden und unserer Unternehmensorganisation mit flachen Hierarchien und schnellen Kommunikationswegen festhalten. Natürlich ist das mit Blick auf die steigende Zahl unserer Mitarbeiter*innen eine Herausforderung. Wir sind nichtsdestotrotz davon überzeugt, dass wir als Unternehmen und auch unsere Mitarbeiter*innen davon nur profitieren können.

Zudem hat es für uns einen hohen Stellenwert, die faire Entlohnung aller Menschen zu sichern, die ihren Beitrag an unserem Projekt HYDROPHIL leisten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Überlegt Euch als Gründer*innen gut, was Euer Ziel der Gründung ist und verliert es nicht aus den Augen. Sucht Euch zur Realisierung dieses Ziels passende Partner*innen, die über unterschiedliche und sich ergänzende Skills verfügen. Werdet nicht müde Eure Prozesse und Euer Start-Up immer und immer wieder auf den Prüfstein zu stellen und scheut Euch nicht alles umzuwerfen und neu aufzubauen, wenn es nötig ist.

Fotograf/ Bildquelle: Große-Cossmann

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Christoph Laudon für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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