Freitag, April 26, 2024
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An den Vertrieb denken

gettup ist eine cloudbasierte Software, mit der Vereine, Stiftungen und kleine Hilfsorganisationen ihre Arbeitsabläufe digitalisieren können

Stellen Sie sich und das Startup gettup doch kurz unseren Lesern vor!

Marcus Rost: Einfach zu bedienen, hilfreich und zukunftsträchtig: Mit diesen passenden Worten hat Roland, mein Geschäftspartner und Mitgründer, gettup einmal beschrieben und genau so ist es auch. Wir sehen uns als eine 360-Grad Lösung für Hilfsorganisationen, die den gesamten Spendenprozess abbildet. Vom Veröffentlichen von Spendenprojekten und der kompletten Abwicklung der Spendenzahlungen über die Auswertung von Spenden und Spender:innen bis hin zur Verarbeitung der Spendenzahlungen in der Buchhaltung: Wir liefern die Software, die es Non Profits ermöglicht, ihren Spendenprozess komplett zu digitalisieren.

Roland Weinzierl: Unser Anspruch ist es, eine einfache und sichere Anwendung – auch für Einsteiger:innen in diesem Bereich – zur Verfügung zu stellen. Besonders wichtig ist es uns dabei, dass unsere Kunden die gettup Software gerne nutzen – nämlich, weil sie intuitiv und schnell zu verstehen ist. Für uns heißt es deswegen: Software muss nicht kompliziert sein, damit sie funktioniert. Und wenn wir aus Gesprächen mit Nutzern erkennen, dass die eine oder andere Funktion noch fehlt, können wir sie sehr schnell umsetzen. Dabei kommt uns zugute, dass wir bei unserem Entwicklerteam auf Regionalität setzen, denn alle Kolleginnen und Kollegen kommen aus der Nähe von Kiel, unserer Heimatstadt.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Marcus Rost: Ich bin seit längerem als Unternehmer tätig und mag es, selbständig zu arbeiten. Als ich im Jahr 2012 den Non-Profit-Bereich kennenlernte, musste ich feststellen, dass dort vieles ganz anders war als in anderen Unternehmen. Hier geht es um besonders wichtige Aufgaben, gleichzeitig fehlte es an professionellen Strukturen. Das hat mich überrascht und gleichzeitig fasziniert. Besonders die Hilfsorganisationen, die eine so wichtige Arbeit leisten, sollten doch besonders effizient arbeiten, um ihren Fokus auf die für sie wichtigen Themen legen zu können. Viele Organisationen hatten zudem Probleme, neue Spenden zu generieren. So wurde der Ruf nach einer Lösung immer lauter – denn auch die Anforderungen an NGOs, Vereine und Stiftungen – sei es in der Verwaltung ihrer Finanzen oder beim Thema Datensicherheit – steigen immer weiter. Hierfür wollte ich eine Lösung finden.

Roland Weinzierl: Viele kleine bis mittlere Organisationen sind häufig nicht digital unterwegs und haben hier extremen Nachholbedarf. Zudem ist der Altersdurchschnitt recht hoch und es ist schwierig, Nachwuchs zu finden. Dabei ist das Thema Gemeinwohl so unglaublich wichtig. 

Gleichzeitig können wir jedoch beobachten, dass jeden Tag unfassbar viele Initiativen entstehen – das jedoch meist etwas blauäugig und ohne zu wissen, was eigentlich auf sie zukommt. 

Marcus hat aufgrund dieser Aspekte bereits 2012 die Entscheidung gefällt, dass er gerne die Branche digitalisieren würde. Und gleichzeitig damit auch wieder jüngere Leute angesprochen werden sollen, die Lust haben, mitzuarbeiten. 

2015 kam Marcus dann auf mich zu und fragte mich, ob ich ihn bei seinem Vorhaben unterstützen möchte. Es vergingen noch einige Jahre – auch, um die Finanzierung zu regeln. Doch 2019 ging es dann los: Gemeinsam mit Entwicklern haben wir die Grundlage zu gettup geschaffen und im Januar 2020 offiziell gegründet.

Welche Vision steckt hinter gettup?

Roland Weinzierl: Die Vision hinter gettup ist eigentlich ganz einfach: Wir wollen den digitalen Strukturwandel in der Zivilgesellschaft vorantreiben. 

Deshalb möchten wir Vereine und gemeinnützige Organisationen dabei unterstützen, ihre Arbeitsabläufe effektiv und einfach zu digitalisieren und zu automatisieren, um so vor allem Zeit und Kosten einsparen zu können. Unser Ziel ist es, dass vor allem das so essenzielle Gemeinwohl sowie unsere Zivilgesellschaft erhalten bleiben. Und da braucht es einfach Organisationen und Vereine, die dies vorantreiben. Damit diese nicht aussterben, sondern ihre wichtige Arbeit effektiv weiterhin tun können, gibt es uns. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Marcus Rost: Es gab natürlich einige Herausforderungen, die so ein Unternehmensstart mit sich bringt. Angefangen damit, die richtigen Partner für verschiedenste Bereiche zu finden – von der Entwicklung bzw. Programmierung, über den richtigen Namen, das Logo bis hin zu dem gesamten Look & Feel, mit dem wir uns natürlich auch wohlfühlen müssen. All diese Aufgaben im Kontext von Corona waren teilweise wirklich schwierig, da die Pandemie viele Verzögerungen mit sich gebracht hat. Auch ein passendes Büro zu finden war gar nicht so leicht – denn die Suche fand zu einer Zeit statt, in der man sich nicht persönlich treffen konnte. Trotz aller Umstände hat es dennoch funktioniert und wir sind sehr zufrieden.

Die Finanzierung von gettup stammt bisher zum größten Teil aus eigenen Mitteln. Uns war es gerade am Anfang sehr wichtig, alle Entscheidungen selbst treffen zu können und gettup nach unseren Vorstellungen aufzubauen.

Wer ist die Zielgruppe von gettup?

Roland Weinzierl: Für uns sind Vereine, Stiftungen und kleine bis mittelgroße, gemeinnützige Organisationen die Hauptzielgruppe. Wir wollen sie dabei unterstützen, neue Spender:innen und Mitglieder zu gewinnen, ihre Arbeitsabläufe effektiv und einfach zu digitalisieren und den Verwaltungsaufwand so gering wie möglich zu halten. Anders ist das bei großen Organisationen: Diese stehen gewinnbringenden Unternehmen oft in nichts nach und sind demnach schon super aufgestellt.

Wir wissen natürlich, dass Non Profits vorher ganz genau überlegen müssen, wofür sie ihr Geld ausgeben. Deshalb haben wir eine Softwarelösung geschaffen, die perfekt für jedes Budget ist und eben genau die gewünschte Zielgruppe ansprechen wird.

Wie funktioniert gettup? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Marcus Rost: Kurz gefasst ist gettup eine cloudbasierte Software, mit der Vereine, Stiftungen und kleine Hilfsorganisationen ihre Arbeitsabläufe digitalisieren können. Sie können den gesamten Bereich des Payments für Spenden- und Beitragszahlungen über uns abbilden, Auswertungen erstellen und die Buchhaltung erledigen. Daneben können Spendenformulare für die eigene Website erstellt und die Daten von Spender:innen, Mitgliedern und Partnern organisiert werden. Die Verwaltung eines Vereins oder einer Organisation liegt so sicher und rechtskonform in unserer Hand.

Die Vorteile sind dabei meiner Meinung nach folgende: Zum einen können unsere Nutzer durch die Digitalisierung ihrer Abläufe Zeit und Kosten sparen. Das ist wichtig, denn die Ressourcen sind knapp und sowohl Zeit als auch Budget ein hohes Gut. Zum anderen ist das Tool besonders gut für Einsteiger:innen geeignet und daher einfach und selbsterklärend in der Handhabung. Für mich ebenfalls extrem wichtig ist das Thema Sicherheit: Wenn es um so sensible Bereiche wie Finanzen und Daten geht, ist es eine Selbstverständlichkeit, dass alle Grundsätze und Sicherheitsstandards eingehalten werden.

Roland Weinzierl: Uns ist natürlich bewusst, dass es schon einige Player am Markt gibt. Aber was uns meiner Meinung nach wirklich von diesen abhebt, ist, dass wir immer als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Wir lösen Probleme direkt und stellen den persönlichen Kontakt, der bei so sensiblen Themen unheimlich wichtig ist, sicher. Wenn Nutzer uns anrufen, erreichen sie immer jemanden, der tatsächlich weiß, worum es geht. Wir sind zu 100% im Thema und auch, wenn das nach einer Phrase klingt: Bei uns steht der Anwender an erster Stelle. Und sollte etwas mal nicht funktionieren, wird das Problem direkt angegangen und verbessert.

gettup, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Marcus Rost:  In diesem Jahr sind drei große Schritte geplant: Zum einen werden wir für die Spendenfunktion unserer Software weitere Zahlungsarten integrieren. Zum anderen wollen wir in dem Zusammenhang unsere Positionierung als FinTech für Non Profits vorantreiben. Und wir möchten bis zum Ende des Jahres einen externen Investor für uns  gewinnen. 

Denn die nächsten Jahre stehen ganz im Zeichen des Wachstums, um auf dem Markt für Investoren attraktiv zu sein. Wir werden unsere Personalbasis – vor allem in der Softwareentwicklung – aufbauen und stabilisieren. Zudem haben wir weitere Entwicklungen im Bereich Embedded Finance geplant und werden mehr Möglichkeiten zur Interaktion zwischen den Organisationen und ihren Unterstützern innerhalb unserer Software schaffen . Wir möchten in Zukunft einen digitalen Raum für NGOs schaffen, in dem ihr ganzes Leben und Wirken stattfinden kann. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Marcus Rost: Roland und ich stellen immer wieder fest, dass wir vor allem von kleinen Schritten profitieren. Deshalb ein Tipp: Schaut auf Effizienz! Letztendlich ist es unglaublich wichtig, von der Stelle zu kommen und nicht in seinem Hamsterrad festzusitzen.

Unablässig ist es unserer Meinung nach ebenfalls, eine gewisse Balance für sich zu halten: nämlich zwischen Risiko und Sicherheit. Nicht alles auf eine Karte setzen, aber trotzdem etwas wagen.

Und Punkt 3: Schon früh an den Vertrieb denken. Denn auf das perfekte Produkt zu warten, dauert einfach zu lange.

Wir bedanken uns bei Marcus Rost und Roland Weinzierl für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: gettup

Kontakt:

gettup GmbH & Co. KG
Schauenburgerstraße 116
D- 24118 Kiel

https://www.gettup.de
kontakt@gettup.de

Ansprechpartner: Marcus Rost und Roland Weinzierl

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