Samstag, April 20, 2024
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Blickt über euren Tellerrand hinaus

Stefanie Waschk vom Fusion Campus Accelerator für Startups im Gaming Bereich im Interview

Stellen Sie sich doch kurz unseren Lesern kurz vor

Hallo, ich bin Stefanie Waschk, Geschäftsführende Gesellschafterin von Fusion Campus und mittlerweile seit mehr als 20 Jahren in der Games Branche und an der Schnittstelle zu anderen Branchen tätig. Ich habe Fusion Campus 2021 zusammen mit Ubisoft Blue Byte und Gladstone Capital gegründet. Wir bringen Gaming-Knowhow in andere Branchen: Games sind unsere Leidenschaft, Games sind Emotion, Games sind (technische) Innovation und Games involvieren. Diese Mehrwerte auch in anderen Wirtschaftszweigen gewinnbringend und nachhaltig einzusetzen, haben wir uns zur Aufgabe gemacht. Dabei setzen wir auf Technologien, Methoden, Mechanismen und Didaktiken aus der Games-Industrie und verbinden diese lösungsorientiert mit den individuellen Zielen der Unternehmen. 

Stellen Sie uns und unseren Lesern den Fusion Campus Accelerator kurz vor!

Der Fusion Campus Accelerator ist ein Startup-Programm für Gründungsteams mit innovativen Lösungsideen, die sich Methoden, Know-how oder Technologien aus dem Bereich Gaming bedienen. In einem rund fünfmonatigen Programm erwarten die Startups Workshops, individuelles Mentoring, Networking-Events und ein Startbudget von 5.000€ zur Weiterentwicklung ihres Projekts. Die Teams können sich mit Gründungs- und Games-Expert:innen austauschen, werden mit Unternehmenspartnern zusammengebracht und können so wertvolles Feedback für die Produktentwicklung und ihr Unternehmen sammeln. Auf dem Demo Day darf sich das Gewinnerteam des Batchs zudem über eine Siegprämie von 20.000€ freuen. Fusion Campus und damit auch der Accelerator werden gefördert durch das Land NRW. Offizieller Partner ist die Wirtschaftsförderung Düsseldorf.

Welche Startups können sich bewerben?

Die Bewerbung steht sowohl Gründungsteams offen, die auf dem Bereich Gaming kommen und ihre innovativen Lösungen zukünftig auch Unternehmen anderer Branchen zugänglich machen wollen, als auch Startups aus anderen Branchen, die sich bei ihren Geschäftsideen Methoden, Know-how oder Technologien aus dem Bereich Gaming bedienen (z.B. Gamification, Serious Games, AR-, XR- und VR-Technologien). Fokus des Accelerators sind die Förderung von Startups in der Early Stage oder späten Pre-Seed Phase, die kurz vor oder kurz nach ihrer Gründung stehen.

Wie können sich Startups bewerben?

Vor der Bewerbung führen die Teams zunächst ein Kennenlerngespräch mit der Acceleratormanagerin Sophie Roth. Danach können sie ihre ausgefüllten Bewerbungsunterlagen (ein Formular mit verschiedenen Fragen zum Startup sowie zur Geschäftsidee und ihr Pitchdeck) an uns senden. 

Wie läuft das dann ab?

Die Bewerbungsunterlagen werden zunächst formell geprüft und dann trifft eine unabhängige Fachjury (darunter verschiedene Games- und Gründungsexpert:innen) zunächst eine Vorauswahl von 10 Startups. Diese Teams werden zu einem Live-Pitch vor der Jury geladen, die dann auch über die finalen fünf Accelerator-Teams entscheidet.

Was unterscheidet Sie von anderen Acceleratoren?

Als Schnittstelle zwischen der Games-Branche und anderen Wirtschaftszweigen bietet Fusion Campus Startups mit dem Accelerator-Programm die einzigartige Möglichkeit, neben der Unterstützung bei klassischen Gründungsthemen auf das Know-how von Games-Expert:innen zurückzugreifen und innovative Methoden und Technologien aus dem digitalen Spielebereich in ihrem Geschäftsfeld außerhalb des Gamings einzusetzen. Zudem matchen wir die Teams nicht im Gießkannen-Prinzip, sondern dediziert mit passenden Unternehmenspartnern, wovon beide Seiten profitieren.

Gibt es den richtigen Zeitpunkt, um ein Startup zu gründen?

Am besten noch dieses Jahr– dann könnt ihr euch direkt auch für unseren nächsten Batch bewerben 

Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Stefanie Waschk aus?

Neben dem ganz normalen “Startup-Wahnsinn”, den wohl alle Unternehmer:innen in der Anfangsphase kennen (viel Arbeit, wenig Schlaf), haben viele Arbeitstage etwas von “Sendung mit der Maus für Erwachsene”: Ich bekomme sehr tiefe Einblicke in unterschiedlichste Unternehmen und das ist wahnsinnig spannend. Mich fasziniert es nach wie vor, wie einfallsreiche Köpfe aus den beiden so unterschiedlichen Welten mit verschiedenen Mindsets gemeinsam kreativ werden und dabei so geniale Lösungen für die Wirtschaft entstehen.

Im Vergleich zur internationalen Startup Szene wie sehen Sie die deutsche Startup Szene?

Sie wird leider noch häufig unterschätzt: Obwohl es eine niedrigere Gründungsquote im Vergleich zu anderen Ländern gibt, können sich diese Startup-Gründer wesentlich besser etablierten. Demzufolge konnten sich viele junge deutsche Startups rasant entwickeln. Auch die Gründer:innen im Fusion Campus Accelerator aus Düsseldorf, Köln, Hamburg, Berlin und München haben uns gezeigt, dass es in ganz Deutschland vielversprechende Startups gibt. Deutschland ist nicht nur das Land der Erfinder und Ingenieure, sondern mittlerweile auch ein Top-Gründerland. Gerade die Kombination aus klassischer Industrie und innovativen Startups hat maximales Potential für Innovationen. Deshalb ist es kein unrealistisches Ziel Deutschland zu einem führenden Standort für Cross-Innovation aus der Gaming Industrie auszubauen.  

Welches sind die größten Fehler junger Gründer?

Viele Gründer:innen bringen sehr gute Ideen mit, entwickeln ihre Probleme aber nicht nahe genug am Kunden. Beim Thema Nutzerorientierung kann man viel von der Gamesbranche lernen. Hier heißt es: Was nicht gefällt, was nicht verstanden wird, wird nicht gespielt – ergo nicht gekauft. Aus diesem Grund möchten wir Startups im Fusion Campus Accelerator auch die Möglichkeit bieten, sich von Unternehmenspartnern – also potentiellen B2B-Kunden – Feedback zur Produktentwicklung zu holen.

Welche 3 Tipps haben Sie für Gründer?

Blickt über euren Tellerrand hinaus: Von anderen Branchen, Startups und Menschen kann man viel lernen.

Nutzt die Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten, die euch geboten werden.

Um es (adaptiert) mit Thorsten Dirks Worten zu sagen: Wenn man einen Sch**ßprozess gamifiziert, dann hat man einen sch**ß gamifizierten Prozess. Badges und Highscores alleine schaffen (noch) kein motivierendes, involvierendes und nachhaltiges Erlebnis.

Wir bedanken uns bei Stefanie Waschk für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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