Freitag, März 29, 2024
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Die Zielgruppe genauestens kennen

Fobizz ist eine digitale Weiterbildungsplattform für Lehrkräfte

Stellen Sie sich und das Startup fobizz doch kurz unseren Leser*innen vor!

Theresa: Fobizz ist eine digitale Weiterbildungsplattform für Lehrkräfte. Lehrkräfte teilen ihr Wissen mit anderen Lehrkräften, indem sie Online-Fortbildungen erstellen und auf unserer Online-Plattform veröffentlichen. Die Themen sind vielfältig: Es geht um den Einsatz von Tablets in der Grundschule, Sketchnotes, Achtsamkeit für Lehrkräfte oder auch Künstliche Intelligenz. Fast 200.000 deutschsprachige Lehrkräfte machen bereits mit.

Diana: Wir beide kommen aus der Digitalbranche: Theresa war unter anderem bei Gruner & Jahr, ich zuletzt als Produktmanagerin bei XING. Wir haben uns schon immer für die Themen Bildung und Digitalisierung interessiert. Theresa hat unter anderem “Jugend hackt” und die “Code Week” in Hamburg organisiert, ich habe mit dem Non-Profit- “App Camps” Programmieren und Informatik in die Schulen gebracht.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Diana: Unser initiales Gründungsteam sind Theresa, Philipp und ich. Wir hatten bereits vor der Gründung gemeinsame Projekte, z.B. Workshops für Mädchen zum Thema Programmieren lernen oder Coding-Workshops für Kinder. Weil wir immer häufiger für Workshops oder Fortbildungen für Lehrkräfte angefragt wurden, wurde die Themen immer präsenter.

Theresa: Wir haben dann gemerkt, dass wir unseren Ablauf der Weiterbildung verändern müssen. Zuvor sind wir teilweise acht Stunden lang mit dem Zug angereist, um für zehn Personen einen 90-minütigen Workshop zu geben. Das muss besser gehen! Also haben wir uns entschieden, eine Plattform zu bauen und dort Online-Kurse für Lehrkräfte anzubieten. Das war der Grundstein für unser Unternehmen fobizz. Wir starteten mit einem ganz einfachen Produkt, einem MVP, und produzierten die ersten Online-Fortbildungen selbst. Danach suchten wir mehr und mehr Autor*innen, um schnell viele Themen anbieten zu können.

Welche Vision steckt hinter fobizz?

Theresa: Wir glauben an eine Welt, in der jeder Mensch mit Bildung sein volles Potential entfalten kann. Der Schlüssel dazu sind Lehrerinnen und Lehrer, denn die Zukunft sitzt gerade auf den Schulbänken. Wir merken, dass unsere Vision total gut ankommt bei den Lehrkräften.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Diana: Wir starteten fobizz ohne Fremdkapital und haben anfangs alles selbst gemacht – eine echte Challenge! Es war eine unfassbar intensive und abwechslungsreiche Zeit, in der wir super viel gelernt haben, auch über uns. Glücklicherweise haben wir relativ schnell über die Hamburger Wirtschaftsförderung (InnoFounder) eine kleine Förderung erhalten. So konnten wir eine eigene Plattform entwickeln und unseren CTO mit an Bord holen, der mittlerweile auch Gesellschafter ist. 

Da wir von Anfang an Kunden und entsprechend Umsätze hatten, konnten wir unser Unternehmen gesund aus dem Cashflow weiterentwickeln. So ist das Team mittlerweile auf 25 tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsen.

Wer ist die Zielgruppe von fobizz?

Theresa: Unser Angebot richtete sich anfangs vor allem an Lehrer*innen. Wir hatten einen klaren B2C-Fokus und haben gezielt einzelne Lehrer*innen angesprochen. Mittlerweile haben wir immer mehr Inhalte auf unserer Plattform, so dass Schulen und Schulträger unsere Kunden sind. Heute kaufen Schulen Lizenzen für das ganze Kollegium – das macht uns total stolz und wir freuen uns, dass sich so viele Lehrkräfte mit einem Schwung mit unseren Online-Fortbildungen weiterbilden können.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Diana: Das Besondere an unseren Angeboten ist, dass die meisten Inhalte von Lehrer*innen für Lehrer*innen sind! Sie wissen genau, was ihre “Kolleg*innen” brauchen. Zum Beispiel hat ein Lehrer eine Fortbildung zum Thema “Virtuelles Klassenzimmer” erstellt. In der Pandemie hat das unglaublich vielen Lehrerinnen und Lehrern gleichzeitig geholfen, den Unterricht während der Schulschließungen zu organisieren. Mittlerweile haben wir über 150 Online-Fortbildungen und veröffentlichen jede Woche neue Inhalte. Wir erreichen mit einer Fortbildung viele tausend Lehrer*innen gleichzeitig und dienen als Anlaufstelle für alle Lehrkräfte, die sich weiterbilden wollen. Anders als gerne in der Öffentlichkeit dargestellt, gibt es nämlich sehr viele Lehrkräfte, die sich sehr engagiert weiterbilden und an neue Themen wagen. 

Theresa: Im Vergleich zu vielen anderen Anbietern sind unsere Online-Fortbildungen interaktiv und praxisorientiert. Wenn eine Lehrerin bei uns eine Online-Fortbildung macht, kann sie das Gelernte direkt im Unterricht einsetzen. Es gibt immer praktische Übungen und Handreichungen, und vor allem viel Wissen für den Unterrichtseinsatz. Neben Online-Fortbildungen bieten wir auch Zusatzqualifikationen zu diversen Themen an. Das sind von uns begleitete Programme, in denen die Lehrkräfte über mehrere Wochen lernen. Dabei haben sie auch die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen. Ganz neu gibt es auch Tools für den täglichen Einsatz im Unterricht, zum Beispiel damit Daten sicher geteilt werden können oder um Audiofeedback zu erstellen, Links zu kürzen etc. Das ist eine große Hilfe für unsere Lehrkräfte. 

Wo geht der Weg von fobizz hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Diana: In den kommenden Jahren wird die Digitalisierung in den Schulen sehr viel verändern. Dabei wollen wir die Schulen unterstützen und sie nicht im Stich lassen. Wir werden unser Weiterbildungsangebot mit Online-Fortbildungen weiter ausbauen, aber auch noch mehr Zeit und Leidenschaft in Tools für den Unterricht stecken. Dazu werden wir an weiteren Qualifizierungsprogrammen arbeiten und schauen, wie wir Referent*innen als Berater und Begleiter noch enger zur Seite stehen können.

Theresa: Unser Ziel ist, in fünf Jahren alle Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit zu geben, sich mit unserer Plattform regelmäßig zu aktuellen Themen weiterzubilden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Tipp 1: Ideen schnell ausprobieren, statt nach der perfekten Lösung zu suchen.

Tipp 2: Die Zielgruppe genauestens kennen. Je besser man die Zielgruppe versteht, desto erfolgreicher wird das Produkt.

Tipp 3: Tolle Co-Founder suchen und ein großartiges Team zusammenstellen.

Wir bedanken uns bei Dr. Diana Knodel und Theresa Grotendorst für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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