Dienstag, März 19, 2024
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Fair Trade: Warum wird das Thema fair gehandelte Produkte immer wichtiger

Fair Trade: Warum wird das Thema fair gehandelte Produkte für immer mehr Konsumenten immer wichtiger, welche Branchen sind hier besonders gefragt und welche Möglichkeiten ergeben sich hier besonders für Startups?

Im Zuge der weit voranschreitenden Globalisierung und der damit einhergehenden Vernetzung aller Länder steigt die Verantwortung, die Individuen und vor allem auch Organisationen für Mensch und Umwelt tragen. Aus Problemen wie dem Klimawandel sowie mangelhaften Arbeitsbedingungen in Entwicklungs-und Schwellenländern werden große Herausforderungen, die nicht nur die Betroffenen, sondern die gesamte Gesellschaft betreffen. Das Resultat: Das allgemeine Bedürfnis nach einer nachhaltigen Entwicklung – eine Entwicklung, die die negativen Auswirkungen auf die natürliche Umwelt und die Gesundheit des Menschen eindämmt und gleichzeitig positive Einflüsse ausdehnt.

Der faire Handel, auch „fair trade“ genannt, liegt deutschen Konsumenten zunehmend am Herzen. So haben rund 44% der Deutschen mindestens einmal Fair Trade Produkte eingekauft. 8% legt sogar Wert auf einen regelmäßigen Konsum der nachhaltigen Ware.

Was genau bedeutet „Fair Trade“?

Unter Fair Trade sind durchgängig kontrollierte Handelspartnerschaften zu verstehen, welche insbesondere auf Transparenz, Respekt und kontinuierlichem Dialog beruhen. Wesentliche Ziele sind es, die sozialen Rechte von Produzenten und Arbeitnehmern in Entwicklungs-und Schwellenländern zu verbessern und ihnen menschenwürdigere Arbeitsbedingungen (auf den Plantagen etc.) sicherzustellen. Schließlich kommt es darauf an, einen entscheidenden Beitrag zur insgesamt nachhaltigen Entwicklung beitragen zu können. Um dies zu erreichen, ist das Zusammenkommen von Konsumenten, Organisationen – kommerzieller und nicht-gewinnorientierter Natur – sowie der betroffenen Produzenten von enormer Bedeutung, denn nur das Hand-in-Hand-Arbeiten und die direkte Interaktion können Veränderungen bewirken.

In welchen Branchen spielt der Faire Handel eine große Rolle?

Der Handel mit Fair Trade Produkten nimmt in Deutschland im Allgemeinen stetig zu. So konnte im Jahr 2015 ein Umsatz von 978 Millionen durch den Handel nachhaltiger Ware festgestellt werden. Heute lässt sich kaum eine Organisation oder Branche auffinden, die sich nicht mit dem Thema der Corporate Social Responsibility und somit auch dem Fair Trade auseinandersetzt. Branchen, in denen der faire Handel jedoch eine besonders große Rolle einnimmt, sind vor allem die Lebensmittel-und Textilbereiche. Produkte wie Kaffee, Bananen und Kakao werden von Konsumenten gezielt nach ökologisch, sozialen und ökonomischen Kriterien überprüft, während auch in der Modewelt extrem auf nachhaltige Verfahren und Ware geachtet wird. Seit Einführung der Fair Trade Baumwolle in Deutschland im Jahre 2007 steigt der Trend in Richtung Nachhaltigkeit in der Textilbranche.

Ist es fair, dass Faire Produkte teurer sind?

Entscheiden sich Konsumenten dafür, regelmäßig faire Produkte einzukaufen, ist mit einem vergleichsweise höheren Preis zu rechnen. Dieser ermöglicht es nämlich, benachteiligten Produzenten (vor allem Kleinbauernfamilien), deren Situation verbessert werden soll, höhere Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu bieten. Zudem wird in umweltfreundliche Produktionsverfahren und in den Schutz der natürlichen Ressourcen investiert. Die kontrollierten, verbesserten Verfahren entlang der gesamten Wertschöpfungskette erfordern deutlich mehr Zeit und Aufwand. Der „Aufpreis“ zahlt sich für Konsumenten schließlich insofern aus, dass sie selbst einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung beigetragen haben. Es handelt sich also vor allem auch um eine Gewissensfrage!

Nachhaltigkeit: Fluch oder Segen für Startup-Unternehmen?

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit eröffnet Business Unternehmen zahlreiche Chancen, zugleich können sich aber auch einige Nachteile ergeben.

Insbesondere Startup-Unternehmen, welche sich ihre Stellung im Wettbewerb noch erkämpfen müssen, haben die Möglichkeit, ihr Image und ihre Stakeholder-Beziehungen durch die Übernahme sozialer Verantwortung zu stabilisieren. Sie können ihre eigenen Produktionsverfahren verbessern und deutlich effizienter gestalten. Anderseits besteht bei kommerziellen Unternehmen immer auch die Gefahr des „Greenwashings“ aus Sicht der Konsumenten. Letztere können häufig nicht exakt einschätzen, ob das Unternehmen tatsächlich nachhaltig agiert oder es nur vorgibt. Organisationen haben dann die Möglichkeit, Zertifizierungen durch Siegel einzuführen. Nachteil an dieser Stelle ist, dass diese sehr teuer sind und einen Großteil der Mehrkosten verschlingen.

Bildquelle Titelbild pixabay

Autor: Eierund GmbH

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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